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Montag, 4. Juni 2012

Salat aus roten Erdbeeren und grünem Spargel auf rot-grünem Pflücksalat

Wenn die Spargelzeit sich langsam dem Ende zuneigt, fängt zumindest in nördlicheren Gefilden die Erdbeerzeit an. Im südlichen Spanien fällt die Saison von Erdbeeren und Spargel praktisch zusammen. Da ist es doch eigentlich folgerichtig, daß man Spargel und Erbeeren irgendwann einmal miteinander kombiniert, zu einem frischen Salat zum Beispiel.  Bei mir kommt auch noch die Pflücksalatzeit hinzu. Der wächst in meinem Gärtchen schneller nach, als wir ihn essen können.

Interessant ist, daß der Pflücksalat als solcher keineswegs eine neue Erfindung ist. Es handelt sich meist um ältere Sorten, die es bereits im 19. Jahrhundert gab. Beim Pflücksalat werden die Blätter nach und nach von außen nach innen geerntet. So hat man stets frischen, zarten Salat zur Hand. Hauptsächlich werden die Sorten Eichblatt rot und grün mit eichblattförmigen zarten Blättern angebaut, Lollo bionda und Lollo rosso mit stark gekrausten grünen bzw. roten Blättern. In meinem Gärtchen habe ich dann noch den Lattich mit dunkelgrünen ins Rot übergehenden Blättern. Dann gibt es noch die italienische Mischung Misticanza, die meist verschiedene rote und grüne italienische Pflücksalate, Romana- und Eichblattsalate, Schnittzichorien, Rucola coltivata und was das Original-Misticanza ausmacht, das ist der Hirschhornwegerich (Plantago coronopus) auch Herba Stella genannt.
Hirschhornwegerich  kannte man schon im 16. Jahrhundert und verspeiste die dekorativen, gezähnten Blätter als Salat oder Gemüse. Der pfälzische Arzt und Botaniker Hieronymus Bock (1498-1554) schrieb: "Das zehe Rappenfüßlein mit seiner Wurtzel ist derhalben teuglich in der speisen, denen so stäte Bauchflüß haben. Das Kräutlein würd sonst allein zum Salat erwöhlet. Bekompt denjenigen wol, so mit dem Stein behafftet. Dann es sterckt und kühlet die Nieren: und ist gut für das blut harnen.". Hirschhornwegerich heiße das Kraut laut Bock " ... Würd aber auch cornu cervinum genennet , dieweil die Bletter zincken haben wie ein Hirsch Horn.“. In der Schweiz, vor allem im Tessin und in Norditalien wird der Hirschhornwegerich als Barba dei Frati, Mönchsbart auf dem Markt angeboten.
Hirschornwegerich bzw. Mönchsbart schmeckt leicht säuerlich-bitter und kann sowohl roh als auch gekocht genossen werden. 

Diese Pflücksalatmischung habe ich nun als Unterlage für meinen Salat aus Erdbeeren und grünem Spargel genommen.  Die Vinaigrette aus Avocadohonig, Apfelessig und mildem, nussigem Olivenöl stellt die Verbindung zwischen herbem Spargel und süßen Erdbeeren her.



Salat aus roten Erdbeeren und grünem Spargel auf rot-grünem Pflücksalat
250 g reife Erdbeeren
500 g grüner Spargel
1 Handvoll Feta
1-2 EL Pinienkerne oder Sonnenblumenkerne
2 EL Apfelessig
1 EL Avocadohonig
5 EL mildes Olivenöl nativ extra der Sorte Empeltre oder Koroneiki
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
ein paar zarte Pflücksalatblätter

Harte Spargelenden abbrechen. Spargel in mundgerechte Stücke schneiden. Spargelstücke ohne Köpfe in Salzwasser 5 Minuten kochen. Dann für 2-3 Minuten die Spargelköpfe zugeben. In ein Sieb schütten und sofort kalt abbrausen. Abkühlen lassen.

Den Stielansatz der Erdbeeren entfernen. Erdbeeren halbieren oder vierteln.

Apfelessig, Salz, Pfeffer und Honig gut verrühren. Olivenöl mit einer Gabel unterschlagen, damit das Öl mit dem Essig schön emulsioniert.

Pinien- oder Sonnenblumenkerne ohne Fett in einer Pfanne kurz anrösten.

Spargel und Erdbeeren auf  Teller verteilen. Mit der Vinaigrette beträufeln. Fetawürfel über den Salat verteilen und mit den gerösteten Pinienkernen bestreuen.

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