Normalerweise sind wir bei den
Bei diesen Spaghetti à la Carbonara, wo die Zucchini die Nudeln sind, wischte ich allen Purismus vom Tisch und bereitete eine herzhafte Sauce aus fein gehackter Schalotte, etwas Knoblauch, streifig geschnittenem, durchwachsenen Bauchspeck und Sahne zu.
Obwohl man den Eindruck haben könnte, bei Spaghetti alla Carbonara handele es sich um ein volkstümliches, traditionelles Gericht, taucht es in keinem italienischen Kochbuch vor 1950 auf. Woher kommen die Spaghetti alla Cabonara also?
Über die Erfindung der Spaghetti alla Carbonara existieren viele Geschichten. Eine davon besagt, daß das Gericht aus der Gegend Carbonara im Norden von Italien stamme, einer bergigen Region mit viel Wald und Köhlern. Köhler waren schon in Grimms Märchen arme Leute, die nur das zum Essen hatten, was die Speisekammer und das Hausgärtchen hergaben. Wenn die Köhler heimkamen, wurde ein Teller Nudeln zubereitet, mit Schweineschmalz, Speck und Eiern. Wenn die Köhler sich ungewaschen zum Essen setzten, fiel immer wieder ein wenig schwarzer Kohlestaub auf die Nudeln, was ihnen schließlich den Beinamen alla Carbonara auf Köhlerart gegeben haben soll.
Eine weit jüngere Geschichte, die gern erzählt wird, besagt, daß für den Beinamen der Spaghetti ein Geheimbund namens Carbonari verantwortlich gewesen sei. Die Nudeln waren eine Art Geheimessen dieser Verschwörer, die die italienische Monarchie stürzen wollten. Der Geheimbund solle seinen Sitz vor allem rund um Rom gehabt haben. Das käme den Römern entgegen, denn sie beanspruchen die Erfindung der Spaghetti alla Carbonara für sich.
Damit kämen wir der tatsächlichen Lösung schon näher. Die Kulturhistorikern Petra Foede, die liebend gern über kulinarische Gerichte und deren Geschichten schreibt, erklärt in ihrem Buch Wie Bismarck auf den Hering kam: Am römischen Campo da Fiori gab es lange Zeit ein Restaurant La Carbonaro, das ein ehemaliger Kohlenhändler führte. Später übernahm seine Tochter das Lokal und änderte den Namen in La Carbonara. In den Nachkriegsjahren war Italien ein sehr armes Land mit vielen amerikanischen GIs. Die Verpflegung dieser GIs wurde von den Italienern gerne in den heimischen Speiseplan integriert, z.B. bacon Speck und Dried Egg Eipulver. Die Italiener, Meister der Improvisation, kreïrten flugs ein neues Gericht daraus. Und schon waren die Spaghetti alla Carbonara geboren...
Spaghetti alla Carbonara mit Zucchini
3 große Zucchini
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
1 TL Butter
5-6 dicke Scheiben durchwachsener, geräucherter Bauchspeck
1 Eigelb
Sahne
frisch gemahlener Pfeffer
frisch geriebener Parmesankäse und/oder dünn gehobelte Parmesanstreifen
Schalotte und Knoblauchzehe häuten und fein hacken. Bauchspeck in feine Streifen schneiden. Butter in einem Topf schmelzen. Knoblauch und Schalotten im heißen Fett glasig anschwitzen. Die Speckstreifen zufügen und 3-4 Minuten mitbraten. Mit wenig Wasser ablöschen und gut 5 Minuten bei geringer Hitze köcheln. Eigelb mit der Sahne verquirlen und langsam in die Sauce einrühren. Erhitzen, aber icht mehr kochen.
Von den Zucchini Stiel- und Blütenansatz abschneiden. Die Zucchini längs mit einem sehr scharfen Messer in hauchdünne Scheiben schneiden. Besser geht das mit einem Gemüsehobel namens Mandoline.
Die Zucchinischeiben je nach Dicke in kochendem Salzwasser 30 bis 60 Sekunden blanchieren. Herausnehmen, abtropfen lassen und längs in feine Streifen schneiden. Das sind dann die "Spaghetti".
Zucchinispaghetti in tiefe Teller legen. Mit der Carbonarasauce beträufeln und mit geriebenem oder fein gehobeltem Parmesan bestreuen.
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