Lauch ist ein altes Gemüse. Schon mehr als 7000 Jahre ist
Lauch bekannt und beliebt. Wilder
Lauch wurde in den Ruinen der um 7000 v.
Chr. zerstörten Stadt Jericho gefunden. Die Ägypter fütterten um 3200 v.Chr. die Arbeiter, die ihnen ihre Pyramiden bauten, ebenfalls mit
Lauch. Aus
dieser Zeit stammen auch die ersten schriftlichen Belege über den Anbau von
Lauch. Da heißt es: “Man zahle ihm
tausend Laib Brot, hundert Krüge Bier, einen Ochsen und hundert Bund Porree“. Der sumerische Herrscher Urnammu (um 2100 v.Chr.) ließ Lauch in
den Gärten der Stadt Ur (heute Tell el-Muqejjir) in Mesopotamien anbauen.
Der römische Kaiser Nero wurde sogar - hinter vorgehaltener Hand - Porrophagus (Lauchfresser) genannt, weil er regelmäßig Lauch aß, um seine Stimme mit dem im Lauch enthaltenen Senföl zu ölen. Den Meinungen von Neros Zeitgenossen nach, hat das wohl nicht viel geholfen. Wenn man sich Peter Ustinovs geniale Darstellung des Kaisers Nero im Film Quo vadis erinnert, wie er "..brenn‘ weiter, du altes Rom" vor der in Flammen stehenden Stadt Rom zur Lyra singt, kann sich unschwer vorstellen, wie Kaiser Nero sich angehört haben muß. Ustinov erzählte einmal, sein Gesangslehrer hätte ihm geraten “atmen Sie mit der Stirn, denken Sie mit dem Zwerchfell, singen Sie mit dem Auge”.
Der römische Kaiser Nero wurde sogar - hinter vorgehaltener Hand - Porrophagus (Lauchfresser) genannt, weil er regelmäßig Lauch aß, um seine Stimme mit dem im Lauch enthaltenen Senföl zu ölen. Den Meinungen von Neros Zeitgenossen nach, hat das wohl nicht viel geholfen. Wenn man sich Peter Ustinovs geniale Darstellung des Kaisers Nero im Film Quo vadis erinnert, wie er "..brenn‘ weiter, du altes Rom" vor der in Flammen stehenden Stadt Rom zur Lyra singt, kann sich unschwer vorstellen, wie Kaiser Nero sich angehört haben muß. Ustinov erzählte einmal, sein Gesangslehrer hätte ihm geraten “atmen Sie mit der Stirn, denken Sie mit dem Zwerchfell, singen Sie mit dem Auge”.
Wahrscheinlich ist der Lauch im Mittelalter aus Italien nach Mitteleuropa
gekommen. Unser heutiger Lauch (Allium porrum),
u.a. auch Porree, Welschzwiebel, Spanischer Lauch oder Aschlauch genannt, ist
eine Form des Ackerlauchs (Allium
ampeloprasum), der im gesamten Mittelmeeraums wild wächst. Einer
türkischen Insel gab der Lauch seinen Namen: Der Bucht von Adrasan ist eine kleine
Insel vorgelagert - die Lauchinsel. Um 640 n.Chr. soll Lauch vom Britenkönig Cadwallader als
Erkennungszeichen für seine Truppen verwendet worden sein. Seit dieser Zeit ist
Lauch Bestandteil des Wappens von Wales, was
in Shakespeares Heinrich V. nachzulesen ist, in dem nämlich Fluellen eine
Lauchpflanze am Hut trägt. Pistol verkündet:“Sag ihm, ich will sein Lauch ihm um den Kopf am Davidstage schlagen!“.
Die
walisische Sitte, am 1. März Nationalfeiertag und Sankt-Davids-Tag, Lauch mit sich zu führen,
geht auf den siegreichen Ausgang einer Schlacht zurück, in der sich die Waliser
an der Pflanze erkannten, die sie wie eine Feder am Hut stecken hatten. Das schottische Nationalgericht ist cook-a-leeki,
eine Hühnersuppe mit viel Lauch und anderem Gemüse.Unter Karl der Große war Lauch sehr beliebt. Der Kaiser hatte eine Liste von Gemüsepflanzen, die er in seinem Reich anbauen ließ, darunter befand sich auch Lauch. Der spätmittelalterliche bayrische Arzt Johannes Hartlieb (ca.1410 – 1468), war allerdings der Ansicht, der Genuß von Lauch führe zu Cholera, sei schädlich für den Magen und schaffe schlechte Träume. Folgerichtig war dieses gar schröckliche Kraut für ihn Bestandteil der Hexenküche. Hartlieb mochte wohl keinen Lauch und keine weisen Frauen. Die verwendeten nur den Lauchsamen, weil er keimtötend wirkt und unerwünschte Fäulnis- und Gärungsprozesse im Darm unterbindet. Prompt sank jedoch die Beliebtheit des Lauchs im Mittelalter. So verschwand der Lauch im 16. Jahrhundert allmählich von der Speisekarte.. Bei seiner Rückkehr im 19. Jahrhundert wurde er auch nicht besonders geschätzt. Lange Zeit war Lauch nur Bestandteil vom Suppengemüse. Noch vor 50 Jahren war er ein ausgesprochenes Arme Leute-Essen.
Die Zeiten der mittelalterlichen Vorurteile scheinen glücklicherweise vorbei zu sein. Jetzt erlebt der Lauch zu Recht einen neuen Aufschwung. Lauch ist ein wichtiger Bestandteil vieler Eintöpfe, es gibt aber auch zahlreiche Gerichte, in denen Lauch als Solist auftritt.
2 dicke Lauchstangen
100-150 g Ziegenfrischkäsetaler
2 Tomaten
1 EL Senf
250 g Mürbeteig (ich nahm tiefgekühlten)
100 g Gruyérekäse
100 g Créme Fraîche
2-3 EL Sahne
2 Eier
1 TL Butter
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Backpapier
Die Menge ist ausreichend für eine Pieform mit 25 cm Durchmesser und 3 cm Höhe...
Den Mürbeteig nach Vorschrift auftauen lassen. Backofen aufg
200ºC
vorheizen.
Lauch waschen und in feine Ringe schneiden. Nur das Weiße
verwenden. In kochendem Salzwasser 5-6 Minuten blanchieren. In ein Sieb
abschütten. Butter in einer Pfanne schmelzen. Die abgetropften Lauchringe in
der Butter etwas anbraten. Tomaten in feine Lamellen schneiden. Samenkerne
entfernen. Gruyèrekäse grob reiben.
Eine Pie- oder Tarteform mit Backpapier auslegen. Den
Mürbeteig in der Form verteilen. Die Ränder etwas hochziehen. Teigboden
mehrfach mit einer Gabel einstechen und mit Senf bestreichen. Ziegenkäsetaler
zerbröseln und auf den Teigboden verteilen. Tomatenstücke dazulegen. Den vorbereiteten Lauch
darüber verteilen.
In einer Schüssel Eier, Créme Fraîche und Sahne gut
verrühren. Den geriebenen Käse unterrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer
würzen. Vorsichtig über die Lauchtarte gießen. In den vorgeheizten Backofen
schieben und bei 180ºC
circa 35-40 Minuten backen. Eventuell mit Alufolie abdecken, wenn die
Oberfläche vor der Zeit zu braun werden sollte.
Eine leckere Mahlzeit mit einer informativen Geschichte.
AntwortenLöschenSo mag ich das!
Mit leckerem Gruß, Peter
@Peter. Dankeschön. Die Lauchtarte könnte Dir sicher auch shcmecken.
AntwortenLöschenHabe jetzt erst Deinen Blog gefunden. Schoen ist er (oder die oder das Blog?). Ich bin ein absoluter Lauchfan und werde die Tarte bald ausprobieren.
AntwortenLöschen@kitchen roach: Freut mich, daß Dir mein Blog gefällt. Lass' Dir die Lauchtarte schmecken
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