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Sonntag, 17. März 2013

Tapa Nr. 56: Blutwurst in Tomatensauce - Morcilla en salsa de tomate

Die Blutwurst ist eine alte Wurst. Schon Homer erwähnt sie in seiner Odyssee und der griechische Philosoph Platon behauptet, ein Grieche namens Aftónitas habe die Blutwurst und andere Würste erfunden. Blutwurst gab es – nicht nur in Spanien – schon in der praeromanischen Zeit. Doch erst die Römer  perfektionierten die Wurstherstellung und entwickelten eine Reihe delikater Wurstspezialitäten. Darunter befand sich auch eine morcella genannte Wurst, die auf Schweinblutbasis hergestellt wurde.

Blutwurst morcilla ist in Spanien nicht gleich Blutwurst, sondern eine Blutwurst mit Raffinesse. Es gibt quer durch Spanien mindestens 50 verschiedene Sorten. Die Grundlage für alle Blutwürste ist mehr oder weniger gleich: Schweineblut wird zusammen mit Schweinefett gekocht, dann werden entweder gekochter Reis oder Zwiebel aber auch einmal  Brot, Kürbis, Haselnüsse, etc. hinzugefügt und die Masse in Natur- oder Kunstdarm abgefüllt und luftgetrocknet. In der Regel sind Blutwürste nicht sehr lang, vielleicht sieben bis zehn Zentimeter. Vielleicht ließ Karl May deshalb Halef im Land der Skipetaren sagen Deine Klugheit ist so kurz wie eine Blutwurst.

Das Besondere und Raffinierte an den spanischen Blutwürsten sind die Gewürze, die verwendet werden. Das maurische Erbe lässt sich da nicht verleugnen: Da wird die Blutwurst mit Rosinen, Zimt, Nelken, Piment, Oregano, Minze, Kümmel, Paprikapulver, Muskat, Pfeffer, Anis, Honig, etc., etc.aromatisiert. Manches Gewürz klingt für uns Mitteleuropäer ungewohnt. Doch es gibt Blutwürste, die traumhaft schmecken. Da könnte man süchtig werden.

Zu den bekanntesten spanischen Blutwürsten zählt die Morcilla de Burgos. Sie enthält außer Blut und Speck gekochten Reis, Zwiebel und Paprika. In Valencia pflegt man die Morcilla ohne Reis, aber dafür mit vielen Zwiebeln herzustellen, in Alicante kommen noch etwas Schweinenfleisch und Speck dazu. Diese Morcilla de cebolla fehlt in keinem Eintopf und wird auch gebraten als Tapa oder pur in Scheiben verzehrt. Valencianische Morcilla de cebolla habe ich auch für diese Tapa verwendet.


Tapa Nr. 56: Blutwurst in Tomatensauce
4 luftgetrocknete Blutwürste (Morcilla)
4-6 reife Tomaten
3 Zweige frischer Oregano
1 Knoblauchzehe
1 EL Sherryessig
4-6 EL fruchtiges Olivenöl nativ extra der Sorte Picual oder Picudo
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Tomaten halbieren und von der Schnittfläche  auf einer Gemüsereibe reiben. Knoblauch häuten und sehr fein hacken. Oreganoblättchen vom Stiel abzupfen und wenn nötig, etwas zerkleinern. Sherryessig, 4 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Oreganoblättchen und 1 Prise Zucker gut verrühren. Diese Vinaigrette mit den geriebenen Tomaten vermischen.

Blutwürste in gut 1 cm dicke Scheiben schneiden. Das restliche Olivenöl in einer Pfanne erhitzen.  Die Blutwurstscheiben im heißen Öl auf jeder Seite  2 Minuten braten.

Zum Servieren Tomaten auf flache Teller verteilen. Die Blutwurstscheiben darüber legen.


Morcilla en salsa de tomate
4 morcillas seca de apr. 400 g
4-6 tomates maduros
3 ramita de orégano fresco
1 diente de ajo
1 vinagre de Jerez
4-6 aceite de oliva virgen extra, variedad Picual o Picudo
sal y pimienta recién molida

Partir los tomates por la mitad y rallarlos. Pelar el ajo y picarlo muy fino.Picar las hojitas de orégano.Mezclar el vinagre de Jerez, el aceite de oliva, sal, pimienta, orégano y una pizca de azúcar y mezclar con los tomates.

Cortar la morcilla en lonchas de apr. 1 cm. Freir las lonchas en aceite de oliva 2 minutos en cada lado.

Repartir el tomate en platos y poner las morcilla por encima.

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