Anbau von vier Minzearten in den Gärten seines Reiches an: Polei-Minze (Mentha pulegium), Wasserminze (Mentha aquatica), Roßminze (Mentha longifolia) und Ährenminze (Mentha spicata). Die beliebte Pfefferminze Mentha x piperita wiederum ist eigentlich ein Bastard. In einem englischen Garten entdeckte 1696 der Biologe John Ray die besonders heilkräftige Pfefferminze. Sie ist wahrscheinlich eine zufällige Kreuzung von Wasserminze (Mentha aquatica) und Ährenminze (Mentha spicata). Pfefferminzen kann man grob in hellgrüne und dunkelgrüne Sorten einteilen.
Aus Funden in altägyptischen Gräbern schließt man, daß unsere Pfefferminze bereits um 1200-600 v.Chr. bekannt war. Die Ägypter legten dem toten Pharao Minze in den Sarkophag, zum Schutz für die Reise ins Jenseits.
Blühende Polei-Minze |
Griechen und Römer bestreuten bei Festen den Fußboden mit Minze, um mit dem Duft den Appetit der Gäste anzuregen. Der römische Schriftsteller Plinius (24 - 79 n. Chr.) berichtet, daß Griechen und Römer bei Trinkgelagen Kränze aus Minze auf dem Kopf trugen, um einem Kater vorzubeugen. Das Ausreißen der Pflanze aus der Erde galt als Frevel und brachte Unglück.
Plinius de Ältere (24-79 n.Chr.) schrieb" Der Genuss der frischen Minze erfrischt das Gemüt und ihr Genuss macht Appetit..." In der Bibel steht in Matthäus, Kapitel 23 Vers 23: " Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Zehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und laßt das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen."
Von alten Seefahrern ist überliefert, dass sie Pfefferminze und Ingwer gegen die Seekrankheit nahmen. Auch wurde mit ihr in vergangenen Zeiten das Trinkwasser an Bord frischgehalten.
Die Pfefferminze ist eine ausdauernde Staude, die bis 80 cm hoch werden kann. In der Regel sind die Blätter kräftig grün, doch gelegentlich färben sie sich besonders an den Stängeln leicht rötlich. Minze gedeiht am besten im lichten Schatten auf feuchten, humosen Böden. Die rosa oder violetten Scheinähren, die die Minze im Sommer ansetzt, bildet keine Samen. Minze vermehrt sich durch unterirdische Ausläufer. Deshalb kann man sie nicht säen, sondern muß sich am Anfang ein Exemplar beim Gärtner kaufen. Oder man lässt sich von der freundlichen Nachbarin ein paar Stecklinge geben.
Für Stecklinge werden kräftige Triebe fingerlang
abgeschnitten und in feuchte Erde zur Bewurzelung gesteckt. Oder man steckt den
Trieb zunächst in ein Wasserglas damit er Wurzeln ziehen kann und pflanzt ihn dann in die Erde..
Die Pfefferminze ist eine Langtagspflanze. D.h. bei 14 Stunden Licht und mehr wächst sie aufrecht und blüht. Nimmt die Lichtdauer ab, werden vorwiegend Ausläufer gebildet. Im Herbst stirbt das Kraut ab und treibt dann im Frühjahr erneut aus. Zum Trocknen schneidet man die Minze am besten am späten Vormittag, bündelt sie locker und hängt sie an einem luftigen, schattigen Ort auf.
Minzen haben große Einsatzmöglichkeiten in der Gastronomie und laden zu gastronomischen Experimenten ein. Arabische Händler brachten die Minzen aus China, Indien und Tibet nach Bagdad. Dort fand die Minze rasch Einzug in die Küchen der Kalifen. Noch heute wird in den Ländern des Maghreb ein Tee aus der marokkanischen Minze (Mentha spicata var. crispa) als Zeichen der Gastfreundschaft serviert. Zu dem wohl bekanntesten arabisch-libanesischen Salat Taboulé ist Minze neben Blattpetersilie unverzichtbar. Frisch oder getrocknet hebt Minze den Geschmack von Hülsenfrüchten, ganz besonders von Erbsen und frischem Gemüse, passt ausgezeichnet zu Lamm und Kaninchen aber auch zu Fisch, Eiern, Quark, Joghurt, Obstsalaten und Süßspeisen. Sternekoch Quique Dacosta, dessen Restaurant im Nachbarort Denia an der Costa Blanca jüngst zum besten europäischen Restaurant gewählt wurde, hat sich besonders mit der Minze beschäftigt. Er würzt nicht nur Fisch damit, sondern serviert auch eine Vorspeise aus Blauschimmelkäse mit fünf verschiedenen Arten von Minze kombiniert.
Und hier in Rezept mit Minze:
Mousse aus Rhabarber mit Erdbeeren und Minze
350 g
schöne rote Rhabarberstangen
500 g
reife Erdbeeren
1 Vanilleschote
5 EL Zitronensaft
2 EL roter Johannisbeergelee
3 Eiweiß
100 g
Zucker
frische Pfefferminzblätter
abgeriebene Zitronenschale
Rhabarberstangen in circa 2-3 cm lange Stücke schneiden.
Vanilleschote längs zerteilen und das Mark herauskratzen. Mit 2 EL Zucker
mischen und zu den Rhabarberstückchen geben. Zusammen mit 3 EL Zitronensaft und
dem Johannisbeergelee in einen Topf geben, zudecken und 8-10 Minuten bei
mittlerer Hitze kochen. Dann mit offenem Deckel solange einkochen, bis die
Flüssigkeit fast verdampft ist. Abkühlen lassen und dann mit dem Pürierstab
fein pürieren..
Eiweiß und 100
g Zucker in einen Topf geben und ins heiße Wasserbad
stellen. Mindestens 5 Minuten mit dem Rührgerät aufschlagen. Topf aus dem
Wasserbad nehmen und weiterschlagen, bis das Eiweiß steif ist. Rhabarberpüree
über das Eiweiß schütten und vorsichtig unterziehen. Ins Gefrierfach stellen.
50 g
Zucker, 3 EL Zitronensaft und 50 ml Wasser in einen Topf geben. In 3-4 Minuten daraus einen Sirup kochen. Abkühlen lassen.
Erdbeeren säubern, Stielansatz entfernen, Früchte vierteln
oder halbieren. In den kalten Sirup legen. Minzeblättchen fein hacken. Und zu
den Erdbeeren geben. Eine gute Viertelstunde ziehen lassen.
Zum Servieren Erdbeeren in ein Glas geben. Darüber die
Rhabarbermousse und zum Abschluß wieder Erdbeeren. Mit ein paar Minzeblättchen
und etwas abgeriebener Zitronenschale dekorieren.
Und hier noch mehr Rezepte mit Minze
Und hier noch mehr Rezepte mit Minze
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen