An heißen Sommertagen essen wir gern Salate mit Couscous. In der Regel wird Couscous aus befeuchtetem und zu Kügelchen zerriebenem Grieß von Weizen hergestellt, seltener aus Gerste oder Hirse. Vor kurzem sah ich im Fernsehen eine Sendung mit dem Titel Gift auf dem Acker, der mich mehr als ins Grübeln brachte. Es ging um die Verwendung von Glyphosat. Das glyphosathaltige Herbizid Roundup ist weltweit das meisteingesetzte Pflanzengift. Glyphosat wird auch in Deutschland vor der Weizenernte für die sogenannte Sikkation eingesetzt. Das bedeutet, daß durch Austrocknung eine gleichmäßige Abreife der Ernte erzielt werden soll. Das Ergebnis untersuchte Ökotest vor kurzem und fand in 14 von 20 Getreideprodukten - vom Brötchen bis zur Haferflocke - Glyphosatrückstände. Für Jürgen Stellpflug, Chefredakteur von Ökotest, ist der Zusammenhang eindeutig: "Das Glyphosat kommt rein, weil Weizen, Roggen, andere Getreidesorten, aber auch Sonnenblumenkerne kurz vor der Ernte noch gespritzt werden dürfen. Die Bauern sagen dazu "Vorerntespritzung". Und warum macht man diese Vorerntespritzung? Durch diese Pestizid-Dusche bis eine Woche vor der Ernte stirbt das Getreide ab und dann trocknet es gleichmäßig."
Mir blieb nicht nur der der Appetit weg, sondern ich war ziemlich geschockt. Was für ein lebensgefährlicher Wahnsinn ist das denn, Weizen vor der Ernte künstlich mit hochgiftigem Pestizid zu spritzen, damit die Pflanze abstirbt und gleichmässig trocknet?
Wissenschaftler warnen schon lange vor dem steigenden Einsatz von Glyphosat, denn es gibt auch Hinweise darauf, daß Glyphosat zu Zellschädigungen und zu Krebs führt. Unter anderem, denn Glysophat ist auch toxisch für die Zellen, kann Embryos schädigen und zu schweren Mißbildungen führen. Übrigens wurde bei der Anwendung einiger Glyphosat Produkte wurde die Auflage erteilt, daß das Stroh nicht zur Verfütterung an Tiere eingesetzt werden darf.
Mir war der Appetit auf Couscous aus Hartweizengriess gründlich vergangen. Darum habe ich als Ersatz Hirse ausprobiert, die ich im Bioladen gekauft hatte. Vom Geschmack her fand ich die Hirse weitaus besser als das Couscous aus Hartweizengriess. Sie schmeckt aromatischer und nussiger. Die Zubereitungszeit ist in etwas gleich. Jetzt kann ich nur hoffen, daß nicht auch Hirse mit Glyphosat künstlich getrocknet wird. Sonst muß ich mir das Essen bald ganz abgewöhnen...
Gewürzhirse mit Sommergemüse
200 g Hirse
1/2 Zwiebel
2 rosa Knoblauchzehen
4-5 Stückchen getrocknete Kumquatschale oder Orangenschale
4 EL fruchtiges Olivenöl nativ extra
80 g weiße Mandeln
1/2 l Gemüsebrühe
1 Handvoll Rosinen
1 Zimtstange
1/2 TL Cumin (gemahlen)
1 Briefchen Safranfäden
getrocknete Kumquatschale oder Orangenschale
Orangensalz
Pfeffer aus der Mühle
Für das Gemüse:
1 Aubergine
1 Stange Lauch
2 Stangensellerie
4 Karotten
10 Kirschtomaten
1 grüne, italienische Paprikaschote
2-3 rote kleine Chilischoten
Olivenöl zum Braten
Meersalz und Pfeffer aus der Mühle
Die Hirse in ein Haarsieb geben, lauwarm abbrausen und gut abtropfen lassen. Zwiebel und Knoblauch häuten und fein hacken. Mandeln in Stifte schneiden. In einem flachen Topf das Olivenöl erhitzen. Zwiebel und Knoblauch 3-4 Minuten im heißen Öl anschwitzen. Dann die abgetropfte Hirse und die Mandelstifte zugeben. Unter Rühren weitere 2-3 Minuten anbraten. Die Gemüsebrühe angießen. Kumquatschale, Rosinen, Zimtstange, Cumin, Safranfäden, Orangensalz und Pfeffer zugeben. Im geschlossenen Topf circa 25-30 Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist.
Während die Gewürzhirse gart, das Sommergemüse zubereiten. Lauch (nur das Weiße) und Selleriestengel putzen und in kleine Stücke schneiden. Karotten schaben und in Scheiben schneiden. Paprikaschote putzen und in Ringe schneiden.
Bei der Aubergine den Stiel abschneiden. Die Frucht längs halbieren, dann in Scheiben schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Auberginenstücke im heißen Öl von beiden Seiten goldbraun braten. Herausnehmen und auf Küchenpapier legen.
Das restliche Gemüse und die ganzen Chilischoten in der gleichen Pfanne unter Rühren kurz anbraten. Dann etwas Wasser angießen und das Gemüse zugedeckt bei schwacher Hitze circa 6-8 Minuten schmoren. Dann die ganzen Kirschtomaten zugeben und noch 3-4 Minuten mitschmoren. Zum Schluß die gebratenen Auberginenscheiben in die Pfanne geben und kurz erhitzen. Mit Meersalz und Pfeffer würzen.
Zum Servieren die Gewürzhirse in Flan- oder Ramequinförmchen füllen, gut andrücken und dann in die Mitte eines flachen Tellers stürzen. Das Gemüse um die Gewürzhirse verteilen.
Das Gericht schmeckt warm und kalt. Wer es weniger scharf mag, lässt die Chilischoten weg.
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