Zum heutigen Tierfreitag gibt es ein Gericht, das eigentlich ein Resteessen ist. Nicht erst seit ich den Film Taste the waste gesehen habe und diverse Reportagen über die Lebensmittelverschwedung, bemühe ich mich, nichts mehr wegzuwerfen und Reste irgenwie zu verarbeiten. Das hat mir schon meine Großmutter beigebracht, die jeden Kanten Brot aufhob, jeden Löffel Reis oder Kartoffelbrei und das alles irgendwie verarbeitet hat. Sie hob sogar den Schimmel, der sich hin und wieder auf der selbst gekochten Marmelade gebildet hatte, mit einem Silberlöffel großzügig ab, und wir aßen die Marmelade dann auf dem Frühstückbrot. Ohne negative gesundheitliche Folgen, denn ich habe diese Marmeladenbrote um mehr als 40 Jahre überlebt.
Das Essen was wir in Europa wegwerfen würde zweimal ausreichen, um alle Hungernden dieser Welt zu ernähren. In der EU sind es 90 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr, die auf dem Müll landen. Pro Haushalt landet der Gegenwert von 50 Euro pro Monat auf dem Müll. Allein in Spanien werden 9 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Mülleimer geworfen. Und das in einem von der Krise gebeutelten Land, wo die Kinderarmut laut Caritas bei 29,9% liegt und fast zwei Millionen spanischer Kinder Hunger leiden müssen.
Die Gründe, die für das Wegwerfen genannt werden, lassen mir die Haare zu Berge stehen: Das Haltbarkeitsdatum ist abgelaufen, man hat zu viel gekauft, die Ware ist verdorben, die Packung war zu groß oder das Produkt schmeckt nicht. Mindestens 50% der weggeworfenen Lebensmittel könnten durch bessere Planung und Lagerung vor der Entsorgung gerettet werden.
Natürlich gelingt es auch mir nicht immer, alle Lebensmittel zu verarbeiten, die ich gekauft habe. Das reichliche Angebot auf dem Wochenmarkt verführt auch mich ab und zu dazu, mehr zu kaufen, als geplant war. Auch beim Kochen von Reis oder Nudeln vertue ich mich regelmässig dann, wenn ich die Menge nicht abwiege.
Heute war das wieder einmal der Fall. Reis war gestern etwas übriggeblieben. Vier halbe Paprikaschoten fristeten ihr Dasein seit vier Tagen im Gemüsefach. Das waren die Reste einer bunten Paprikagazpacho. Eine halbe Paprikaschote lässt sich nun einmal nicht so ohne weiters
eine Woche im Kühlschrank aufheben, ohne daß die Ränder etwas matschig
werden. Aber deswegen waren die Paprikaschoten noch nicht verdorben. Die leicht matschigen Ränder der Paprikaschoten habe ich großzügig abgeschnitten und den Rest der Paprikaschote für diesen pikanten Paprikareis verwendet. Der beste aller Testesser, der so denkt (und handelt) wie ich, fand das Resteessen prima. Ich will einfach keine Lebensmittel mehr wegwerfen !
Pikanter Paprikareis
200 g Basmatireis
je 1 rote, gelbe, orange und grüne Paprikaschote
1 Zwiebel
1-2 rosa Knoblauchzehen
3 Zweige Thymian
Meersalz
4 rote getrocknete kleine Chilischoten
6 EL Olivenöl nativ extra
Paprikaschoten putzen, vierteln und in Streifen schneiden. Zwiebel häuten halbieren und in Streifen schneiden. Knoblauchzehen häuten und in Scheiben schneiden.
Olivenöl in einer tiefen Pfanne erhitzen. Zwiebel und Knoblauch im heißen Öl anschitzen. Ganze Chilischoten und Paprikastreifen zugeben. Bei starker Hitze 3-4 Minuten anbraten. Dann die Hitze verringern, das Gemüse leicht salzen, die abgestreiften Thymianblättchen zugeben und zugedeckt circa 8-10 Minuten schmoren.
Den Reis (Rest vom Vortag) mit einer Gabel gut auflockern. Zu den Paprikastreifen geben. Etwas Wasser oder Gemüsebrühe angießen, wenn das Gemüse nicht genug Saft gezogen hat. Den Reis circa 5 Minuten mit erwärmen.
2 Kommentare:
Es klingt so lecker! vielen Dank für dieses Rezept din parte anunturi gratuite !
anunturi gratuite: Dankeschön. Es freut mich, daß Dir das Rezept gefällt.
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