Das Rezept für Cornelia Polettis Kürbisravioli habe ich bei Nachgesalzen entdeckt, dem Blog der Köche, Gastronomen und Gourmets der Wochenzeitschrift Die Zeit. Da ich ein Nudelfan bin, gefiel mir das Rezept auf Anhieb ausgezeichnet. Außerdem hatte ich schon länger keine Nudeln mehr selbst gemacht. Für die Kürbisfüllung, verwendete ich den Rest des Butternutkürbis, den ich zu dieser pikanten, kalten Kürbiscreme verarbeitet hatte. Butternutkürbisse sind ja richtig gelagert, fast ein Jahr haltbar. In Spanien findet man sie fast das ganze Jahr über auf dem Markt.
Blühender Salbei |
Der Salbei gehört zu den Kräutern, die im Mittelmeerraum heimisch sind. An der richtigen Stelle im Garten gepflanzt, wächst er auch in nördlicheren Gefilden. Der Name Salbei, vom Lateinischen salvare für heilen, bezieht sich auf den in der Küche und Medizin so wichtigen Salvia officinalis. Es gibt circa 800 Salbeiarten weltweit. Davon ist aber nur ein gutes Dutzend für die Küche interessant. Es heißt, daß die besten Salbeisorten aus Frankreich kommen.
Die Blätter des krautigen Strauches duften sehr aromatisch. Genau dieses Aroma schätzen auch die Köche und Gourmets. Salbei war schon im Altertum bekannt. Im Mittelalter brachten ihn die Mönche über die Alpen nach Deutschland. In der Heilkunde wird Salbei u.a. bei Halzschmerzen oder gegen übermäßiges Schwitzen verwendet. Die Medizinschule von Salerno, die im Mittelalter das medizinische Wissen der Antike bewahrte und weitergab, rühmt in ihrem Wappenspruch die Kraft des Salbei: Cur moriatur homo cui Salvia crescit in horto? (Warum sollte ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?). Ein englisches Sprichwort sagt Eat sage in May and you'll live for aye! (Iß Salbei im Mai und du wirst leben für immer und ewig!). Der pfälzische Botaniker Hieronymus Bock schrieb im Jahre 1577 über den Salbei: "Unter allen Stauden ist kaum ein Gewächs über den Salbei, denn es dienet dem Arzt, Koch, Keller, Armen und Reichen". Und auch der Pfarrer Kneipp bezeichnete Salbei auch als Lebenselixier par excellence. Die Schmale Sofie, wie Salbei volkstümlich genannt wird, hat nachweislich eine positive Wirkung auf das Gehirn, die Nerven, die Augen und fördert das Gedächtnis.
Vor allem in der italienischen Küche wird Salbei oft und
gern verwendet. Salbei ist für die Italiener das, was für die Deutschen die
Petersilie ist, das Lieblingskraut. Damit würzen sie Leckereien wie Involtini vom Kalb mit Salbei, Saltimbocca alla
Romana, Kalbsrücken mit Parmaschinken und Salbei, Kalbsleber
mit Salbeibutter alla Veneziana, die klassischen Gnocchi in Salbeibutter, Aal im
Salbeimantel und was ich am liebsten esse, frische Salbeiblätter kurz in Butter
oder Olivenöl leicht knusprig gebraten zu frischen Nudeln.
Der Sternekoch Martin Scharff vom Restaurant
Schloss Heidelberg erklärt, “Salbei wird
am besten getrocknet verwendet. Seine eigentliche Power entwickelt das
Küchenkraut erst, wenn es getrocknet ist und gemörsert wird. Das Aroma ist dann
doppelt so stark wie bei frischem Salbei…”
Ob frisch oder getrocknet, Salbei sollte immer erst am Ende
der Garzeit ans Gericht. Sonst wird er zu Tode gekocht und verliert sein Aroma. Verwendet werden nur
die Blätter, nicht aber die Stiele, denn die enthalten mehr Bitterstoffe. Salbei
duldet keine anderen Kräuter neben sich. Auch sollte man nicht zu viel Salbei
verwenden, sonst wirkt das Gericht überwürzt und schmeckt nur noch nach Salbei.
In Cornelia Polettos Rezept steht, daß man den gegarten Kürbis fein pürieren und dann das Püree eine Stunde durch ein Leinentuch abtropfen lassen soll. Das kann ich nur wärmstens empfehlen. Mir ging es
Was mit nicht gefallen hat, war Polettis Salbeibuttersud. Meine übliche Version, frische Salbeiblätter rasch in leicht gesalzener Butter oder in mildem Olivenöl knusprig zu braten und samt Butter bzw. Olivenöl über die Ravioli zu träufeln, gefällt und schmeckt mir besser.
Kürbisravioli in
Salbeibutter à la
Cornelia Poletto
Für den Nudelteig:
75 g
Mehl
125 g
Nudelgrieß
2 Eier
1 Prise Salz
Nudelgrieß zum Ausrollen
Für die Füllung:
Ca. 1 kg
Kürbis, ich nahm Butternut
50g geriebener Parmesankäse
1 Eigelb
Eiweiß zum Einpinseln
Salz, Muskatnuß, Zimt, frisch gemahlener Pfeffer
Für den Sud:
500 ml Geflügelbrühe
125 g
Butter
8 Salbeiblätter
Alle Zutaten für den Nudelteig gut miteinander verkneten. In
Klarsichtsfolie wickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Kürbis in Schnitze schneiden. Schnitze auf ein Blech
legen. Im vorgeheizten Backofen bei 160ºC circa 35-45 Minuten
backen. Herausnehmen und etwas abkühlen lassen. Kürbiskerne entfernen. Das
Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale kratzen. Mit dem Pürierstab fein
pürieren. Masse in ein Leinentuch füllen und mindestens eine Stunde abtropfen lassen.
Abgetropfte Kürbismasse in eine Schüssel geben. Mit Eigelb und frisch geriebenem Parmesan gut verrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuß und einer Prise Zimt abschmecken.
Abgetropfte Kürbismasse in eine Schüssel geben. Mit Eigelb und frisch geriebenem Parmesan gut verrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuß und einer Prise Zimt abschmecken.
Für den Sud die eiskalte Butter in Würfel schneiden. Die
Geflügelbrühe mit 5 Salbeiblättern aufkochen. Butterwürfel nach und nach
einrühren. Salbeiblätter entfernen. Die restlichen 3 Salbeiblätter in feine
Streifen schneiden und in den Sud geben.
Den ausgeruhten Nudelteig mit der Nudelmaschine zu dünnen Bahnen
ausrollen. Eine Nudelbahn auf die bemehlte Arbeitsfläche legen. In gleichen
Abständen je 1 TL Kürbisfüllung auf die Nudelbahn verteilen. Die Zwischenräume
mit verquirltem Eiweiß bestreichen. Die zweite Nudelbahn darüberlegen und die
Zwischenräume mit dem Stiel eines Holzlöffels um die Füllung herum fest
andrücken. Ravioli ausstechen.
Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Die
Ravioli hineinlegen und circa 5-7 Minuten ziehen lassen, aber nicht kochen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen