Couscousgriess ist erstaunlich vielseitig. Man kann ihn als würzige, interessante Beilagen verwenden, zu Salaten aller Art mit und ohne Schafskäse und diversen Gemüsen, man kann sogar ein ganzes Gericht daraus zubereiten, mit Lammfleisch, Merguéz und Gemüse oder auch mit Fisch.
Couscous, vom
Arabischen kuskūs (das Essen), ist heutzutage ein traditionelles Gericht in Nordafrika. In vielen tunesischen, marokkanischen oder algerischen Dörfern wird Couscous fast
täglich in irgendeiner Form zubereitet und gegessen. Es gibt so viele Versionen von Couscousgerichten, daß ich sie hier gar nicht alle aufzählen kann.
Eine der ersten
schriftlichen Erwähnungen des Couscous findet man in einem anonymen
Schriftstück aus dem 13. Jhdt. über die magrebinische und andalusische Küche Libro
de la cocina en el Mágreb y Al-Ándalus. Unter den Morisken (zum
Christentum konvertierte Mauren) war in Andalusien war Couscous sehr beliebt.
Damals nannte man es noch alcuzcuz. Selbst in Cervantes’ Don Quijote wird Couscous indirket erwähnt. In Kapitel 9 des ersten
Buchs stellt der der Erzähler einen Morisken an, der ihm einige Mauskripte über Don Quijote
aus dem Arabischen übersetzt. Als Lohn für seine Arbeit erhält der Übersetzer dos arrobas de pasas y dos fanegadas de
trigo, d.h. circa 23 Kilo Rosinen und circa 111 Liter Weizen, Arroba
und fanegada sind alte kastilische Hohlmaße. Der spanische Philologe Francisco
Rico Manrique, der1998 eine
neue, kritische Ausgabe des Don Quijote herausgab, erklärt, daß man mit Rosinen
und Weizengriess Couscous zubereitet habe, damals ein sehr geschätztes Gericht.
Im nördlichen
Europa wurde Couscous in der Bretagne in einem Brief vom 12. Januar 1699
erwähnt, während ein französischer Reisender namens Jean Jacques Bouchard
im Jahr 1630 beschreibt, wie man Couscous in Toulon in der Provence ißt.
Auf die Iberische
Halbinsel kam Couscous im 12. Jhdt als eine Variante der Brotsuppe. Ob mir das
geschmeckt hätte, weiß ich nicht. Der Weizengriess wurde in einer fetten
Fleischbrühe zusammen mit dem römischen Garum oder Essig gekocht. Da wären mir
die Varianten der Mauren im Al-Andalus schon lieber gewesen. Sie bereiteten Couscous auch mit
Fleischbrühe zu, würzten es jedoch mit frischen oder getrockneten Früchten wie Äpfeln,
Quitten, Aprikosen, Rosinen, Granatapfelkernen, Kräutern und Gewürzen. Oder man
füllte ein ganzes Lamm mit Couscous, das man zuvor mit Butter, Zimt, Muskatnuß,
duftenden Tuberoseblüten und anderen Gewürzen aromatisiert hatte. Das Lamm
wurde zugenäht und im Holzofen gebraten. Das stelle ich mir ganz köstlich vor.
Couscoussalat mit grünen
Bohnen, rotem Paprika und Rote Bete gewürzt mit Raz el Hanout und
marokkanischen Salzzitronen
150 g
g Couscousgriess
1/8 l kochendes Wasser
3-4 Zitronen
250 g
grüne Bohnen
1 Zweig Bohnenkraut
1 rote Paprikaschote
1 gekochte Rote Bete
1 Gärtnergurke
½ Zwiebel
1 Knoblauchzehe
fruchtiges Olivenöl nativ extra
½ Bund glatte Petersilie oder Koriandergrün
1 TL Raz el Hanout
½ Salzzitrone
1 TL Salzzitronensaft
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Couscousgriess in eine Schüssel geben. Mit dem kochenden Wasser
übergießen und den Saft der Zitronen zufügen.. Mit einer Gabel auflockern und
quellen lassen.
Inzwischen die Zwiebel und den Knoblauch häuten und fein
hacken. Bohnen putzen, in Stücke schneiden und mit Bohnenkraut in Salzwasser 5-8
Minuten kochen. Abschütten und kalt abbrausen.
Paprika putzen und in Würfel schneiden. Gurke schälen und in
Würfel schneiden.
Rote Bete schälen und in Würfel schneiden. Das Fruchtfleisch
der Salzzitrone entfernen, die Schale mit Wasser abspülen und in feine Streifen schneiden.
Petersilie grob hacken.
Couscous noch einmal mit einer Gabel auflockern. Alle
Zutaten und das Olivenöl zufügen und gut mischen. Mit Salz, Pfeffer und Raz el
Hanout kräftig abschmecken.
Die Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht in
den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag noch einmal abschmecken und schön kühl
servieren.
2 Kommentare:
Alle Zutaten vorhanden - das koch' ich jetzt nach:)
Guten Appetit Ulli ;-)
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