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Montag, 14. Januar 2013

Vegetarisch: Bandnudeln mit frischen Artischocken und getrockneten Tomaten



Für Artischocken beginnt jetzt in Spanien die Hauptsaison. Die größten Anbaugebiete liegen in Benicarló an der Costa Dorada und in der Vega Baja rund um Murcia.

Die Artischocken von Benicarló D.O. besitzen seit 1998 eine geschützte Herkunftsbezeichnung Denominación de Orígen D.O. und seit 2003 auch die von der Europäischen Union. Lediglich die Artischocken, welche die Qualität Extra und Primera haben und rund um die Orte Benicarló, Vinaròs, Cálig y Peñíscola.angebaut werden, dürfen diese Bezeichnung tragen. Derzeit ist Spanien der größte Artischockenproduzent der Welt. Das Land Valencia kultiviert auf 20.000 Hektar rund ein Drittel der Gesamtproduktion. Angebaut wird fast nur noch die Sorte Blanca de Tudela. Dabei handelt es sich im eine grüne, feste, runde Artischocke, mit dem charakteristischen, kleinen Loch oben in der Mitte. Mittelmeerländer wie Frankreich, Spanien oder Italien konsumieren fast 80% der Weltproduktion.

Die Artischocke (Cynara Scolymus) stammt aus dem Mittlemeerraum. Schon die alten Römer liebten Artischockten und pflegten sie mit Koriandergrün, Wein, Olivenöl und Garum zu würzen. Sie schrieben den Distelpflanzen aphrodisiakische Kräfte zu. Ob Artischocken das haben, ist nicht bewiesen. Wohl aber ihre Heilkräfte bei Anämie, Verdauungsproblemen, Gicht, Rheuma und Diabetes.


Beim Einkauf sollte man darauf achten, daß der untere Teil der runden Artischocken fest ist und die Blätter eng anliegen. Bei den schlanken Artischocken, die auch leicht lila gefärbt sein können, sollten die Blätter fest anliegen. Sie sind sehr schmackhaft, enthalten kein Heu und können auch roh gegessen werden. Das sind die französischen Sorten Petit Violet und die italienische Violetti di Toscana.  Die  Carciofi spinoso di Sardegna ist m.E. der Superlativ aller Artischocken, die Vielseitigste und die Schmackhafteste sowie qualitativ beste aller schlanken Sorten.

Das Putzen und Vorbereiten der Artischocken ist halb so schlimm. Die äußeren Blätter werden großzügig entfernen. Nicht minder großzügig schneidet man dann die Spitze ab. Je nach Zubereitungsart wird der Stiel abgeschnitten bzw. herausgebrochen oder fein geschält und dran gelassen. Das Heu, von dem so viel die Rede ist,  muß man bei den kleinen Artischocken meist nicht entfernen, weil sie (noch) gar keines haben. Ich träufele übrigens auch keine Zitrone direkt auf die Artischocken. Sie bleiben damit zwar heller, aber sie verlieren ihr gutes Aroma. Dafür lege ich sie sofort in Wasser mit einigen Zitronenscheiben.

Bandnudeln mit frischen Artischocken und getrockneten Tomaten
400 g Bandnudeln
4-5 junge Karotten
10 getrocknete Tomaten
2-3 Knoblauchzehen
2 EL schwarze Oliven
1 rote Chilischote, frisch oder getrocknet
6 kleine Artischocken
1 Zitrone
1/8 l Weißwein
1 EL Tomatenkonzentrat
2 Zweige Thymian
6-8 EL fruchtiges Olivenöl
Zitronensalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
glatte Petersilie
nach Lust und Laune frisch geriebener Parmesan

Karotten schaben und in feine Scheiben schneiden. Knoblauchzehen häuten und in dünne Scheiben schneiden. Tomaten in feine Streifen schneiden. Oliven ggf. entkernen. Die Chilischote längs halbieren, die weißen Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in feine Streifen schneiden. Die Schale einer Zitrone mit dem Zester abziehen.

Olivenöl in einem flachen Topf erhitzen. Karotten, Tomaten, Knoblauch, Thymian und Chilischote bei mittlerer Hitze anbraten.

Während das Gemüse anbrät, die Artischocken vorbereiten. Den Stiel abschneiden und schälen. In Scheiben schneiden und zum Gemüse geben. Die äußeren, harten Blätter der Artischocken großzügig entfernen. Die Spitze ebenso großzügig abschneiden. Artischocken halbieren und dann in Scheiben schneiden. Zum Gemüse geben und 3-4 Minuten mitbraten. Dann das Tomatenkonzentrat in circa 1/8 l heißem Wasser verrühren und das Gemüse damit ablöschen. Zitronenschale zugeben, salzen und pfeffern und alles noch circa 8-10 Minuten schmoren.

Die Nudeln nach Vorschrift kochen. In ein Sieb schütten und abtropfen lassen. In einer vorgewärmten Schüssel mit dem Gemüse gut vermischen. Zum Schluß mit ein paar Tropfen bestem Olivenöl beträufeln und mit gehackter Petersilie bestreuen.

Wer will, kann noch frisch geriebenen Parmesan dazu nehmen.




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