In dem 1827 veröffentlichten Volksbüchlein von Ludwig Auerbacher, Die Geschichte von den sieben Schwaben wird behauptet, „dass man täglichs Tags fünf Mal ißt, und
zwar fünf Mal Suppe, und zwei Mal dazu Knöpfle oder Spätzle“.
Immer wieder keimt der Streit auf, ob Spätzle nun Nudeln
sind oder nicht. Die meisten Schwaben werde dies sicher verneinen. Ein Blick in
die Teigwarenverordnung ergibt nur, daß Spätzle mit Sicherheit den Teigwaren
zuzuordnen sind. Lange waren Spätzle aber als Bettelleits Nudla bekannt. Das mag damit zusammenhängen, daß
anfangs für Spätzle vor allem Mehl aus Dinkel von der Schwäbischen Alb verwendet wurde.
Auf den kargen Böden gedieh Dinkel gut und war in dem damals bitterarmen
ländlichen Raum sehr beliebt. Besonders eine Eigenschaft macht Dinkelmehl zu
einem Produkt für arme Leute. Das Dinkelmehl hat einen höheren Anteil an
Klebereiweiß als Weizenmehl. Der Spätzlesteig kann also auch nur mit Wasser und
ohne Eier zubereitet werden.
Das galt allerdings nur für echte Notzeiten. Denn eine richtige Schwäbin bereitet die richtigen Spätzle so zu: Auf je 100 g Mehl ein Ei. Aber immer ein Ei mehr als Gäste am Tisch sitzen. Heute benutzt man zumeist Weizenmehl und Eier. Ich verwende ab und zu Dinkelmehl und Eier. Da werden die Spätzle besonders kernig.
Bei Kässpätzle haben der beste aller Testesser und ich immer eine Diskussion. Er will sie mit viel gerösteten Zwiebeln und ich ohne. Zwiebel mag ich nicht besonders und den Geruch von gebratenen Zwiebeln schon gar nicht. So haben wir uns auf einen Kompromiss geeinigt: Bei weit geöffneten Türen und Fenstern brate ich dem besten aller Testesser seine braunen Zwiebel. Serviert bekommt er sie in einem Schälchen und ich esse meine Kässpätzle ohne Zwiebel, nur mit viel frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreut.Das galt allerdings nur für echte Notzeiten. Denn eine richtige Schwäbin bereitet die richtigen Spätzle so zu: Auf je 100 g Mehl ein Ei. Aber immer ein Ei mehr als Gäste am Tisch sitzen. Heute benutzt man zumeist Weizenmehl und Eier. Ich verwende ab und zu Dinkelmehl und Eier. Da werden die Spätzle besonders kernig.
Schwäbisches: Kässpätzle mit braunen Zwiebeln
500 g Spätzle, selbst gemachte wäre natürlich ideal
200 g Käse (Greyerzer, Emmentaler oder Appenzeller, etc.)
3 EL Butter
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 große Zwiebel
Wer die Spätzle selber machen will, findet hier das Rezept dazu. Gekaufte Spätzle nach Vorschrift in reichlich Salzwasser kochen.
Während die Spätzle kochen, die Zwiebel häuten und fein hacken. Zwei Eßlöffel Butter in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebel in der heißen Butter goldbraun braten.
Käse reiben. Die Spätzle in ein Sieb abschütten und abtropfen lassen. Die restliche Butter in den Kochtopf geben. Spätzle in den Topf zurückgeben, den Käse darüber streuen und vorsichtig umrühren, bis der Käse geschmolzen ist. Mit frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen und sofort servieren.
Für Zwiebelliebhaber gibt es dazu noch die braun gerösteten Zwiebel.
Dazu gibt es bei uns einen grünen Salat mit einer Joghurt-Zitronen-Olivenöl-Vinaigrette.
5 Kommentare:
tja, so ein ähnliches "inzestuöses Beilager" gab es auch bei mir.... ;-)
http://bonjouralsace.blogspot.fr/2013/03/geheirade-mehlknodel-quenelles-de.html
@Bonjour Alsace: Tja Sabine, diese Bezeichnung von Thaddäus Troll fand ich schon immer herrlich ;-)
Super! Ich liebe Spätzle, Vielen Dank für das Rezept
Cristina
Ich bin ja eine Schwäbin...reflexartig stellt sich beim Anblick von Kässpätzle Hunger ein!
Der Salat...genau dieses Dressing muss sein! :)
@Christina und Sybille: Der beste aller Testesser und ich sind Exilschwaben. Ab und zu darf es auch ein gutes schwabisches Essen sein. Das braucht man einfach ;-)
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