Salbei ist für mich neben Basilikum und Bohnenkraut eines der Sommerkräuter schlechthin.
Der Salbei gehört zu den Kräutern, die im Mittelmeerraum heimisch sind. An der
richtigen Stelle im Garten gepflanzt, wächst er auch in nördlicheren Gefilden.
Der Name Salbei, vom Lateinischen salvare
für heilen, bezieht sich auf den in der Küche und Medizin so wichtigen Salvia officinalis. Es gibt circa 800
Salbeiarten weltweit. Davon ist aber nur ein gutes Dutzend für die Küche
interessant. Es heißt, daß die besten Salbeisorten aus
Frankreich kommen.
Die Blätter des krautigen Strauches duften
sehr aromatisch. Genau dieses Aroma schätzen auch die Köche und Gourmets.
Salbei war schon im Altertum bekannt. Die Ägypter verabreichten Frauen den Salbei, damit sie fruchtbar würden. Im Mittelalter brachten ihn die Mönche
über die Alpen nach Deutschland. In der Heilkunde wird Salbei u.a. bei
Halzschmerzen oder gegen übermäßiges Schwitzen verwendet. Die Medizinschule von
Salerno, die im Mittelalter das medizinische Wissen der Antike bewahrte und
weitergab, rühmt in ihrem Wappenspruch die Kraft des Salbei: Cur
moriatur homo cui Salvia crescit in horto? (Warum sollte ein Mensch
sterben, in dessen Garten Salbei wächst?). Ein englisches Sprichwort sagt Eat sage in May and you'll live for aye!
(Iß Salbei im Mai und du wirst leben für immer und ewig!). Der pfälzische Botaniker Hieronymus Bock schrieb im Jahre 1577
über den Salbei: "Unter allen Stauden ist kaum ein Gewächs über den
Salbei, denn es dienet dem Arzt, Koch, Keller, Armen und Reichen". Und
auch der Pfarrer Kneipp bezeichnete Salbei auch als Lebenselixier par
excellence. Die Schmale
Sofie, wie Salbei volkstümlich genannt wird, hat nachweislich eine positive
Wirkung auf das Gehirn, die Nerven, die Augen und fördert das Gedächtnis.
Bei Salbei spielen rund ein Dutzend Arten eine Rolle in der Küche.
Besonders hübsch und dekorativ sind die buntblättrigen Sorten. Die grünen
Blätter der Icterina sind gelb
umrandet, die Blätter der Tricolor
grün-weiß-rosa. Die Salbeisorte Purpuracens
hat dunkelrote Blätter. Samtig behaart sind alle Salbeiblätter. Als mediterrane Pflanze
liebt der Salbei einen sonnigen Standort. Der Boden sollte eher trocken und
wasserdurchlässig sein.
Salbei aus Samen zu ziehen, ist ziemlich mühsam. Er benötigt
nicht nur mindestens drei Wochen zum Keimen, sondern braucht auch zwei Jahre, bis er richtig
entwickelt ist. Da kauft man sich doch lieber im Frühjahr beim Gärtner
vorgezogene Jungpflanzen im Topf. Das hat auch noch den Vorteil, daß man sich
ein kleines Sortiment verschiedene Salbeiarten zusammenstellen kann. Echten
Salbei schneidet man im Frühjahr zurück, damit er besser austreibt. Den Winter
übersteht er gut abgedeckt. Auch in Töpfen lässt sich Salbei gut ziehen. Geerntet werden die jungen Triebspitzen. Ältere Blätter können bitter
schmecken. ZumTrocknen hängt man Salbeisträuße an einem luftigen,
schattigen Ort auf. Die getrockneten Blätter in dunklen, gut
verschlossenen Gefäßen aufbewahren. Der Sternekoch Martin Scharff vom Restaurant Schloss
Heidelberg erklärt, “Salbei wird am
besten getrocknet verwendet. Seine eigentliche Power entwickelt das Küchenkraut
erst, wenn es getrocknet ist und gemörsert wird. Das Aroma ist dann doppelt so
stark wie bei frischem Salbei…”. Salbei gehört tatsächlich zu den wenigen
Kräutern, deren Aroma durchs Trocknen eher gewinnt.
Vor allem in der italienischen Küche wird Salbei oft und
gern verwendet. Salbei ist für die Italiener das, was für die Deutschen
die Petersilie ist, das Lieblingskraut. Damit würzen sie Leckereien wie Involtini vom Kalb mit Salbei, Saltimbocca alla Romana, Kalbsrücken
mit Parmaschinken und Salbei, Kalbsleber mit Salbeibutter alla
Veneziana, die klassischen Gnocchi in Salbeibutter, Aal im Salbeimantel
und was ich am liebsten esse, frische Salbeiblätter kurz in Butter oder
Olivenöl leicht knusprig gebraten zu frischen Nudeln.
Ob frisch oder getrocknet, Salbei sollte immer erst am Ende
der Garzeit ans Gericht. Sonst wird er zu Tode gekocht und verliert sein Aroma.
Verwendet werden nur die Blätter, nicht aber die Stiele, denn die enthalten
mehr Bitterstoffe. Salbei duldet keine anderen Kräuter neben sich. Auch sollte
man nicht zu viel Salbei verwenden, sonst wirkt das Gericht überwürzt und
schmeckt nur noch nach Salbei.
Und hier in Rezept mit Salbei:
Ravioli mit Ricotta,
Salbeibutter und Rucola
Für den Nudelteig:
500 g
Mehl, möglichst Hartweizenmehl
2 Eier
3 Eigelb
2 EL bestes Olivenöl Sorte Empeltre oder Koroneiki
½ TL Salz
Etwas Wasser
Für die Füllung:
400 g
Ricotta oder Requesón in Spanien
1Eigelb
100 g
geriebener Parmesan oder Grana Padano
1 Schalotte
300 gr. Blattspinat
1 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer aus der Mühle
etwas Muskatnuß
1 Msp. Zimt
1/2 TL abgeriebene Limettenschale
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Für die Salbeibutter:
50 g
Butter
8 frische Salbeiblätter
zum Abrunden:
50 g
Rucola
30 g
Parmesan oder Grana Padano am Stück
Das Mehl auf die
Arbeitsplatte häufeln, in die Mitte eine Mulde drücken. Das Salz über die Mulde
verstreuen. Eier, Eigelb und Öl in die Mulde füllen. Etwas Wasser dazu geben,
alles mit einer Gabel in der Mulde verrühren. Nach und nach Mehl vom Rand her
mit unterrühren.
Wenn in der Mitte
ein dicker Brei entstanden ist, den Mehlrand mit beiden Händen über den Teig
verteilen. Den Teig gut durchkneten, bis eine schön gleichmäßiger Teig
entstanden ist. Zur Kugel formen und in Klarsichtfolie einpacken. Circa 1
Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Für die Füllung die Schalotte
häuten und fein hacken.1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Schalotte im
heißen Olivenöl circa 3-4 Min. glasig dünsten. Vom Herd nehmen.
Spinat waschen und ohne weitere Wasserzugabe in einem Topf bei starker Hitze in 2-3 Min. zusammenfallen lassen. In ein Sieb geben, kalt abschrecken und gut ausdrücken. Dann grob hacken.
Spinat mit Ricotta, Eigelb und Schalotten vermischen. Parmesan unterrühren und kräftig mit Salz, Pfeffer, Zimt, Limettenschale und Muskat abschmecken. Der Nudelteig schluckt Würze.
Den Nudelteig portionsweise sehr dünn ausrollen. Für die Ravioli den Teig in ca.. 3 x 6 cm große Rechtecke oder Kreise mit 6 cm Durchmesser einteilen. Ränder mit einer Mischung aus Eiweiß und Wasser bepinseln, damit sie besser zusammenkleben. In die eine Hälfte einen TL der Ricotta-Spinat-Füllung geben, zusammenklappen und festdrücken.
Spinat waschen und ohne weitere Wasserzugabe in einem Topf bei starker Hitze in 2-3 Min. zusammenfallen lassen. In ein Sieb geben, kalt abschrecken und gut ausdrücken. Dann grob hacken.
Spinat mit Ricotta, Eigelb und Schalotten vermischen. Parmesan unterrühren und kräftig mit Salz, Pfeffer, Zimt, Limettenschale und Muskat abschmecken. Der Nudelteig schluckt Würze.
Den Nudelteig portionsweise sehr dünn ausrollen. Für die Ravioli den Teig in ca.. 3 x 6 cm große Rechtecke oder Kreise mit 6 cm Durchmesser einteilen. Ränder mit einer Mischung aus Eiweiß und Wasser bepinseln, damit sie besser zusammenkleben. In die eine Hälfte einen TL der Ricotta-Spinat-Füllung geben, zusammenklappen und festdrücken.
Für die
Salbeibutter die Salbeiblätter sehr fein schneiden. Butter bei schwacher Hitze
ganz langsam schmelzen. Salbei in der Butter 4 Min. ziehen lassen. Vom Herd
nehmen.
Die Ravioli in
einem breiten Topf in siedendem Salzwasser ca. 5-6 Min. garen. Herausnehmen, in
einem Sieb kurz abtropfen lassen und in eine vorgewärmte Schüssel legen. Mit der
Salbeibutter beträufeln und mit frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer bestreuen.
Mit klein
gezupften Rucolablättern und hauchdünn gehobeltem Parmesan bestreut servieren.
Und hier noch mehr Rezpte mit Salbei
Und hier noch mehr Rezpte mit Salbei
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