Meine Metzgerin hatte eine wunderbare Merguez ganz aus Lammfleisch gemacht. Schon das war ein Grund diesen Salat nachzuempfinden. BesserEsser ist sich nicht ganz sicher, ob es so etwas wie einen südfranzösischen Merguezsalat gibt. Das ist mir auch egal, denn dieser Salat ist ein Gaumenerlebnis, das tatsächlich herrlich nach Südfrankreichurlaub schmeckt.
Die Merguez ist eine grobe, kräftig rote und recht scharfe frische Wurst, die eigentlich aus Nordafrika stammt. Zubereitet wird sie aus Lammfleisch und in Lammdärme abgegefüllt. Ihre Würze und Schärfe bekommt die Merguez von den beigefügten Gewürzen wie Harissa, Paprika, roter Pfeffer, Fenchel, Koriander, Cumin, Knoblauch und Zumaque. Letzteres ist eine Pflanze aus der Sumachfamilie, deren Blätter der Merguez die gewisse erwünschte Säure verleihen. Die Merguez darf nur maximal 20% Fett enthalten. Mittlerweile wird der Merguez aber leider auch billigeres und weniger intensiv schmeckendes Rindfleisch beigemischt. Nicht so bei meiner Metzgerin. Sie nimmt nur Lammfleisch.
Der Name Merguez ist die französische Übersetzung des arabischen Wortes mirqāz oder mirkās. Ganz sicher ist das aber nicht. Merguez könnte auch von dem Berberwort amergaz stammen, was ganz einfach Wurst bedeutet. Sicher hingegen ist die Tatsache, daß die Merguez aus Nordafrika, speziell aus Algerien und Tunesien stammt und von den Pieds Noirs (Algerienfranzosen) nach Frankreich gebracht wurde. Dort wurde sie schnell populär. Nicht umsonst sagt man in Frankreich "C'est la merguez qui fait manger la baguette" (Es ist die Merguez, die einem das Brot schmackhaft macht). Mittlerweile schmeckt die Merguez fast ganz Europa.
Die Merguez eignet sich ausgezeichnet zum Grillen oder Braten und ist ein wichtiger Bestandteil des Couscous. Auch bei den Mezze (Vorspeisen) oder in Eintöpfen findet man Merguez häufig. Luftgetrocknet wird die Merguez gern als pikante Einlage in Tajines verwendet.
Für meinen Brotsalat mit Merguez habe ich kein Baguette genommen, sondern ein kräftiges, dunkles Landbrot. Baguette bzw. das spanische Pendant barra wäre mir zu fad gewesen. Das mag so manchen Franzosen oder frankophilen Deutschen schütteln. Sie würden sich aber auch schütteln, wenn sie das essen müssten, was in Spanien als Baguette angeboten wird.
1 Baguette oder 4 Scheiben dunkles Landbrot
200 g Kirschtomaten
4 Merguez
2 Knoblauchzehen
Olivenöl
1 Zitrone
1 Handvoll schwarze Oliven
1 Zweig Rosmarin
Meersalz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Kirschtomaten halbieren. Schwarze Oliven entsteinen und in Streifen schneiden. Eine Knoblauchzehe häuten und sehr fein hacken. Alles in eine Schüssel geben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Das Brot mit der zweiten Knoblauchzehe einreiben und in in grobe Würfel schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Das Brot mit ein paar Rosmarinnadeln in die Pfanne geben und von allen Seiten goldbraun braten. Mit Salz und Pfeffer würzen und vom Herd nehmen.
Die Merguez in einen anderen Pfanne in wenig Olivenöl zunächst von allen Seiten sanft anbraten. Dann die Hitze hochstellen, damit die Merguez schön braun wird. Das dauert alles in allem etwa 5 Minuten. Dann in kleine Stücke schneiden. Zusammen mit dem Brot zu den Tomaten in die Schüssel geben. Etwas feingehackten frischen Rosmarin mit Olivenöl und Zitronensaft verrühren und dazugeben. Kurz durchmischen und sofort servieren.
2 Kommentare:
Ach, wie nett. Und ich entdecke das jetzt erst.
Schön auf alle Fälle, dass der Salat schmeckt! :)
@Besseressen: Der Brotsalat schmeckt wirklich phantastisch. Danke fürs Rezept :-)
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