Lavendula Latifolia |
Vom Lavendel, einem Gewächs der Familie der Lippenblütler, gibt es rund 35 Arten, von denen sieben in
Europa vorkommen. Ursprünglich war die Heimat des Lavendel die Küstenregionen
des Mittelmeers. Heute findet man Lavendelsträucher in ganz Südeuropa.
Mönche brachten ihn über die Alpen. Bis ins 19. Jhdt. gab es zwischen Bingen
und Bad Kreuznach auf dem Lavendelberg eine große Lavendelanpflanzung. Sie musste später in Weinreben weichen. Heute findet man nördlich der Alpen
Lavendel hauptsächlich als Zierstrauch im Garten. Plinius schreibt,
daß vornehme Römer den Lavendel benutzten, um ihr Badewasser zu parfümieren.
Von baden bzw. waschen -lavare- leitet sich auch der Name Lavandula ab.
Lavendel ist besonders wegen seines intensiven Duftes beliebt. Die einzigen,
die ihn nicht mögen, sind die Motten. Lavendel oder Speickseife in den
Kleiderschrank gelegt, hält sie fern.
Im 15. Jahrhundert, als man tägliches Waschen noch für
schädlich hielt, tauchten in England die ersten Tussie-Mussies mit Lavendel auf. Das ist eine
Verballhornung der englischen Wörter tussock (Büschel) und moss (Moos), des Reimes wegen zu Mussie verändert. Duftende Kräuter z.B.
Lavendel und Blumen wurden mit Moos umwickelt und mit Bändern gebunden. Die
Reichen hatten sogar einen kleinen Vasenhalter mit einem Schirmgriff aus Silber
oder aus anderen edlen Materialien. Diese Halterungen kann man heute noch
kaufen und die Tussie-Mussies werden vor allem im angelsächsischen Raum immer
noch für Hochzeiten hergestellt. Früher trug man Tussie Mussies bei sich, um
sich den Gestank auf den Straßen von der Nase zu halten.
Tussie Mussie |
Dioskurides
beschreibt im 1. Jahrhundert n. Chr.die Herstellung von Lavendelwein und
Lavendelessig. Ich mache Lavendelzucker, Lavendelsalz und eine Lavendelvinaigrette, die
wunderbar zu Salaten, Gurken, Lachs, Rotbarben oder Seewolf passt. Im
Restaurant L'Escaleta in Concentaina im Hinterland der Provinz
Alicante, serviert Koch Francisco Moya eine kühne Kreation aus Auberginen mit
Lavendel und Ziegenmilch.
Ganz ausgezeichnet aber passt Lavendel zu Süßspeisen wie
Lavendeleis, Lavendelflan, Lavendelbiskuit oder zu einer provençalischen
Lavendelcreme. Da die Lavendelblüten aber sehr viel Geschmack abgeben, ist es sicher
ratsam, mit wenig anzufangen und dann erst zu probieren. Notfalls kann
man ja noch etwas nachlegen.
Lavendula oficinalis) auch Hirnkraut, Kleiner Speik,
Lafengel, Lavander, Narde, Schwindelkraut, Spiker, Zöpfli genannt
Lavendel sollte man im zeitigen Frühjahr säen und im Haus vorkultivieren. Ab Mai, wenn es wärmer wird, kann man die Pflänzchen in den Garten pflanzen. Einfacher ist es jedoch, sich beim Gärtner ein vorgezogenes Lavendeltöpfchen zu kaufen. Um sein volles Aroma auszubilden, braucht der Lavendel viel Sonne und einen windgeschützten Platz. Der Boden kann kalkighaltig, lehmig-humos, sandig oder auch steinig sein. Eine vernünftige Dränage ist jedoch unabdingbar. Er mag es eher trocken als feucht.
Lavendel sollte man im zeitigen Frühjahr säen und im Haus vorkultivieren. Ab Mai, wenn es wärmer wird, kann man die Pflänzchen in den Garten pflanzen. Einfacher ist es jedoch, sich beim Gärtner ein vorgezogenes Lavendeltöpfchen zu kaufen. Um sein volles Aroma auszubilden, braucht der Lavendel viel Sonne und einen windgeschützten Platz. Der Boden kann kalkighaltig, lehmig-humos, sandig oder auch steinig sein. Eine vernünftige Dränage ist jedoch unabdingbar. Er mag es eher trocken als feucht.
Nach der Blüte sollte
man den Lavendelstrauch im alten Holz um ein Drittel seiner Größe
zurückschneiden. Dann wächst er schön buschig. Lavendel ist recht winterfest.
In sehr kalten Winter ist ihm eine wärmende Reisigdecke willkommen. Zum
Trocknen schneidet man die Blüten, sobald sich der mittlere Teil der Blütenähre
geöffnet hat. Die Blütenbüschel an einem luftigen Ort im Schatten trocknen. Aufheben sollte man die getrockneten Lavendelblüten in fest verschlossenen Gläsern oder Dosen.
Und hier ein Rezept mit Lavendel:
Gebratene Calamares
mit Mousseline à la Lavande
500 g
kleine, küchenfertige Calamares (Tintenfische)
3 EL Olivenöl nativ extra
Sel du Vin (Rotweinsalz)
Für die Mousseline à
la lavande:
3 Eier
Zitronensalz
Zitronensaft
1 TL Honigsenf von Fallot
Mildes Olivenöl nativ extra oder kalt gepresstes bestes
Sonnenblumenöl
frische, abgezupfte Lavendelblüten nach Geschmack (ich habe
die frischen Blüten von acht Rispen abgezupft)
Die Eier trennen. Eigelb und Eiweiß in zwei verschieden
Schüsseln geben. Das Eiweiß zu einem sehr steifen Eischnee schlagen. Lavndenblüten von der Ähre zupfen und wenn notig, etwas zerkleinern.
Eigelb mit ein paar Tropfen Zitronensaft mit den
Handrührgerät gut verrühren. Dann Tropfen für Tropfen das Olivenöl zugeben.
Dabei immer schön rühren. Wenn die Majonnaise dick geworden ist, den Senf
unterrühren. Mit Salz abschmecken und die Lavendelblüten zufügen.
Dann das steif geschlagene Eiweiß mit den Handrührer unterrühren.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die küchenfertigen
Calamares im heißen Öl von jeder Seite 2-3 Min. braten. Mit Sel du vin
würzen.
Auf einen Teller legen und mit der Mousseline à la Lavande beträufeln. Und genießen………….
Das Rezept für diese göttliche Mousseline à la Lavande bekam ich freundlicherweise von Jean-Michel Simeray.
Und hier noch mehr Rezepte mit Lavendel
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