Spanisches Basilikum |
Für mich ist Basilikum das Sommerkraut schlechthin.
Vielleicht auch, weil man Basilikumblätter am besten frisch verwendet, denn
getrocknet verlieren sie sehr viel von ihrem herrlichen Aroma. Das intensive,
aber angenehme Aroma lässt sich mit keinem anderen Kraut vergleichen. Da
Basilikum nicht einmal im wärmeren Spanien im Winter gut wächst, ist und bleibt
es ein Sommerkraut. Das Basilikum, das
man ab und zu im Winter angeboten bekommt, ist nur ein schwacher Abklatsch
dessen, was es im Sommer kann.
Großblättriges Basilikum |
Wegen seines außergewöhnlichen Dufts nennt man es im
deutschsprachigen Raum auch Königskraut oder Basilienkraut. Denn der Name Basilikum
leitet sich von dem Wort basileus her.
Basileus war seit dem Jahr 629 der offizielle Titel der Kaiser des Byzantinischen
Reiches. Auch einige mykenische und griechische Könige wurden so genannt.
Die Pflanzengattung Basilikum,
botanisch Ocimum, umfasst etwa 60
Arten. Ocimum leitet sich von dem
griechischen Wort ozein für riechen
ab. Vermutlich stammt das Basilikum aus Asien und wird schon seit mehreren
tausend Jahren kultiviert.
Bordeaux Basilikum |
Früher wurde die Basilikumpflanze auch häufig als giftig
angesehen. Nach einigen afrikanischen legenden soll sie vor Skorpiostichen
schützen. Ob es funktioniert, habe ich nie ausprobiert. Aber Wespen mögen mit Sicherhheit kein Basilikum. Im antiken Griechenland war das Kraut ein Symbol des Hasses, des
Unglücks und der Armut. In Italien hingegen wird Basilikum als Zeichen der Liebe betrachtet.
Eine eigenwillige Version der jungfräulichen Empfängnis findet man in bulgarischen Legenden:
„Einem bulgarischen Volksglauben nach war es der Teufel, der Gott einst verriet, wie die jungfräuliche Empfängnis zu bewerkstelligen war: Satan riet Gott, ein Büschel Basilikumblüten zu pflücken, sie unter sein Kissen zu legen und eine Nacht auf ihnen zu schlafen. Am Morgen sollte Gott die Basilikumblüten zu einer Jungfrau bringen und diese daran riechen lassen. Bald, so der Teufel, würde die Jungfrau ein Kind empfangen. Dieses eine Mal befolgte Gott den Rat des Teufels, schlief auf Basilikumblüten und ließ diese durch den Erzengel Gabriel zur Jungfrau Maria bringen. Die Jungfrau Maria nahm das Geschenk des Erzengels an und roch an den Blüten. Und tatsächlich wurde sie schwanger und brachte Jesus Christus auf die Welt.“ (Nach: Oskar Dähnhardts „Natursagen“ Band 1, S. 3)
Eine eigenwillige Version der jungfräulichen Empfängnis findet man in bulgarischen Legenden:
„Einem bulgarischen Volksglauben nach war es der Teufel, der Gott einst verriet, wie die jungfräuliche Empfängnis zu bewerkstelligen war: Satan riet Gott, ein Büschel Basilikumblüten zu pflücken, sie unter sein Kissen zu legen und eine Nacht auf ihnen zu schlafen. Am Morgen sollte Gott die Basilikumblüten zu einer Jungfrau bringen und diese daran riechen lassen. Bald, so der Teufel, würde die Jungfrau ein Kind empfangen. Dieses eine Mal befolgte Gott den Rat des Teufels, schlief auf Basilikumblüten und ließ diese durch den Erzengel Gabriel zur Jungfrau Maria bringen. Die Jungfrau Maria nahm das Geschenk des Erzengels an und roch an den Blüten. Und tatsächlich wurde sie schwanger und brachte Jesus Christus auf die Welt.“ (Nach: Oskar Dähnhardts „Natursagen“ Band 1, S. 3)
Namenloses Basilikum |
In dem kleinen Ort Bétera bei Valencia zieht man Basilikumpflanzen von mehr als zwei Meter Höhe und über zweieinhalb Meter Breite. Diese Riesenpflanzen werden während des Basilikum Festes Les Alfàbegues (Basilikum auf Katalanisch) der Virgen de la Asunción dargebracht, der Schutzpatronin des Ortes. Den Trick, wie die Gärtner aus Bétera die Pflanzen so groß bekommen, halten sie streng geheim.
Zimtbasilikum |
Was mir an allen Basilikumarten die ich habe so gefällt, ist die Tatsache, daß man schon mit ein paar Blättern eine Sauce, einen Salat, selbst ein Dessert wundervoll aromatisch würzen kann.
Salat mit bunten Muschelnudeln, Calamares, Tomaten und Basilikum
250 g große bunte Muschelnudeln
2 reife Tomaten
2 mittelgroße Calamares (Tintenfische) oder fertig geputzte Tintenfischtuben
1 Knoblauchzehe oder auch nicht
Rotweinessig
fruchtiges Olivenöl nativ extra der Sorte Picual
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
ein paar Blätter Basilikum
Muschelnudeln in reichlich Salzwasser al dente kochen. In ein Sieb schütten und kalt abbrausen. Abtropfen und abkühlen lassen.
Die Calamares putzen, in Ringe schneiden und in heißem Olivenöl ein paar Minuten braten. Herausnehmen und auf Küchenpapier legen.
Tomaten vierteln, Kerne entfernen. Das Fruchtfleisch in Stücke schneiden. Knoblauchzehe häuten und fein hacken. Basilikumblätter klein zupfen.
Aus Rotweinessig, Olivenöl, Knoblauch, Salz und Pfeffer eine Vinaigrette rühren.
Nudeln, Calamaresringe und Tomaten in einer Schüssel mischen. Mit der Vinagrette begießen. Basilikum zugeben und noch einmal vorsichtig mischen. Am besten für 30 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen.
Mit frischem Baguette schmeckt der Salat am besten.
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