Was den Spaniern ihre Paella, ist den Italienern ihr
Risotto. Sollte man meinen. So wie die Paella ihren Ursprung in der Region
Valencia hat, stammt das Risotto ursprünglich aus Norditalien. Wie bei allen
traditionellen Gerichten, ist Risotto nicht gleich Risotto. Ißt man in
Trüffelrisotto in Turin, ein Safranrisotto in Mailand oder ein Fischrisotto in
Venedig, so wird man schnell feststellen, daß diese drei Gerichte außer dem
Namen Risotto nichts Gemeinsames haben. Jede Köchin, jeder Koch schwört auf
sein Rezept und die alte Familientradition.
Früher unterschied man zwischen Riso und Risotto. Den
Unterschied machte die Zubereitung. Denn beim Risotto schwitzt man den
trockenen Reis etwas an, beim Riso gibt man den Reis in die kochende Brühe. Zu
schmecken ist der Unterschied kaum.
Risotto bedeutet eigentlich kleiner Reis. Das Getreide soll
erstmals im 15. Jahrhundert in Norditalien aufgetaucht sein. Im 16. Jahrhundert
wurde dann der Reis in der Po- Ebene kultiviert. Die Herren von
Mailand witterten das große Geschäft und belegten den Reis mit einem
Exportverbot. Dennoch gelang es Thomas Jefferson, Reis aus Italien zu
schmuggeln. Er verbrachte die Jahre 1785 bis 1789 verbrachte als Diplomat in
Diplomat in Paris und nutzte seinen Aufenthalt in Europa für Reisen durch
Südfrankreich und Norditalien. Dabei soll er zwei Säcke Reis aus dem Piemont
nach den Vereinigten Staaten mitgenommen haben. Auf seinem Anwesen Monticello
in Virginia baute er diesen Reis unverzüglich und erfolgreich an. Trotzdem
blieb Italien bis heute das größte Exportland für Risottoreis.
Apropos Reis, Paella und Risotto sind zwar beides Reisgerichte. Doch für jedes Gericht benötigt man einen anderen Reis. Das was man beim Risotto liebt und anstrebt, ist eine sämige Konsistenz des Reisgerichts, mit Körnern, die noch Biß haben. Biß soll auch das Reiskorn in der Paella haben, doch es soll lose bleiben und niemals darf die Paella sämig sein. Mit anderen Worten: Einen Reis, der für eine Paella geeignet ist, kann man für ein Risotto nicht verwenden. Auch wenn das
Die
bekanntesten Risottoreissorten sind Arborio, Vialone und Carnaroli. Für eine
Paella sollte man die valencianischen Sorten Senia, Bahía, Albufera oder Bomba der
D.O., Arroz de Valencia nehmen.
Haselnussrisotto und Gratin aus Pastinaken und Lauch mit Käsekruste
150 g
Risottoreis
1-2 EL Parmesan
60 g Haselnüsse
60 g Haselnüsse
100 ml trockener Weißwein
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
1 Lorbeerblatt
2 Zweige Thymian
Haselnußöl
Butter
Für das
Pastinaken-Lauchgemüse:
Je nach Größe 8-10 Pastinaken (circa 800 g)
2 Stangen Lauch
40 g
Butter
50 ml Weißwein
150 ml Sahne
frischer Thymian
kräftiger Bergkäse oder Gruyère
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Pastinaken mit dem Sparschäler schälen, längs vierteln und in fingerlange Stücke
schneiden. Butter in einem Topf schmelzen. Pastinaken darin circa 10 Minuten dünsten.
Inzwischen den Lauch putzen. Nur das Weiße verwenden. In
Ringe schneiden. Zu den Pastinaken geben und 3-4 Minuten mitdünsten. Mit Weißwein
ablöschen, aufkochen lassen, Sahne angießen und zugedeckt bei geringer Hitze
köcheln, bis die Pastinaken weich sind. Thymianblättchen zugeben. Mit Salz und
Pfeffer würzen.
Backofen auf 220ºC
vorheizen. Das Gemüse in eine flache, feuerfeste Form füllen Mit geriebenem
Käse bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 220ºC circa 15-20 Minuten überbacken.
Während das Gemüse im Backofen ist, das Risotto zubereiten.
Schalotte häuten und fein hacken. Butter in einem Topf
erhitzen. Schalotten bei schwacher Hitze 3-4 Minuten anbraten. Risottoreis dazugeben
und unter Rühren kurz mit anbraten. Mit Weißwein ablöschen. Zugedeckt 5 Minten
quellen lassen.
Haselnüsse hacken und in einer Pfanne kurz anrösten. Knoblauchzehe
häuten und etwas zerdrücken. Gemüsefond aufkochen. Knoblauch, Thymian und
Lorbeerblatt zugeben. Den Gemüsefond nach und nach unter das Risotto rühren.
Bei mittlerer Hitze köcheln, bis der Reis al dente ist und das Risotto eine
cremige Konsistenz hat. Geriebenen Parmesan, Butter und Haselnüsse unter das
Risotto rühren. Mit etwas Haselnußöl beträufeln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen