Fleisch ist keines in dieser Lasagne, nicht einmal Spuren von Pferdefleisch, sondern nur Spinat, Ananaswürfel und Käse. Dazu gab es ein Petersilienpesto, für das ich statt der Pinienkerne Cashewkerne verwendet hatte. Diese vegetarische Spinatlasagne passt so richtig in die Fastenzeit.
Apropos Fastenzeit: Am Aschermittwoch beginnt diese 40 Tage währende Zeit, die Sonntage zählen nicht mit. Am Ostersonntag ist die Fastenzeit zu Ende. In dieser Zeit wurde ursprünglich auf Fleisch und Wein verzichtet und nur eine Mahlzeit am Tag eingenommen. In den Klöstern gehörte zu den Fastenregeln der Verzicht auf feste Nahrung, auf das Fleisch vierfüßiger Tiere und auf tierische Produkte wie Milch und Eier. Fische, Krebse, Froschschenkel und Kaviar waren erlaubt. Soweit die Theorie. Auch Mönche waren oft Genießer und ließen sich allerhand einfallen, um das karge Fastenessen aufzupeppen.
So kam in der Karolingerzeit der Benediktinerabt Hrabanus Maurus auf die pfiffige Idee Gott habe Fische und Vögel am selben Tag erschaffen - und zwar aus dem Wasser. Auch ein Hühnchen sei deswegen ein Geschöpf des Meeres und dürfe bedenkenlos verzehrt werden. Und schon galten Hühner, Enten und andere Vögel als Fastenspeise. Das war noch nicht alles: Obwohl Biber und Fischotter vier Füße hatten, wurden sie, da sie sich oft im Wasser aufhielten, zu Fischen erklärt und landeten in der Klosterküche und auf den Tellern der Mönche. In alten Klosterkochbüchern findet man deswegen auch erstaunlich viele Biberrezepte. Legendär ist die Geschichte der schwäbischen Maultaschen, die im Zisterzienserkloster in Maulbronn kreïrt worden sein sollen. Im schwäbischen Volksmund werden sie auch Herrgottsbscheißerle genannt, weil der liebe Gott durch die Nudelteigumhüllung nicht sehen kann, daß da Fleisch drin ist. Das klappte nicht immer. In einer anderen Legende wird erzählt, wie der Abt und die Mönche in einem westfälischen Kloster zur Fastenzeit Schüsseln mit fetten Austern auf dem Tisch hatten und genußvoll zugriffen. Als sich der Abt ein besonders fettes Exemplar raussuchte, öffnete sich die Auster und verwandelte sich in eine ekelhafte Kröte.
Lange wurde auch in der Kirche über Kakao und Schokolade diskutiert. Fast 300 Jahre lang hat man immer wieder die Päpste gefragt, ob Schokolade das Fasten bricht. Erst Papst Pius V. hat das dann im 16. Jahrhundert geklärt. Ein Mönch namens Girolamo di San Vincenzo ließ 1569 Papst Pius V. die Schokolade kosten. Das Kirchenoberhaupt war nicht begeistert. Kakaobohnen und süße Schokolade waren somit als Fastenspeisen genehmigt. Die geschäftstüchtigen Jesuiten haben daraufhin feste Schokolade hergestellt und in ihren Klosterapotheken als Heilmittel verkauft. Geschäftstüchtig war auch Papst Innozenz VIII. Als er im 15. Jahrhundert die Verwendung von Butter gestattete, kassierte er dafür ein saftiges Buttergeld. Eine beliebte Fastenspeise wurde daraufhin der Striezel, der noch heute im Advent - der auch eine Fastenperiode war - als Stollen verzehrt wird.
Mit vielen Tricks wurde immer wieder versucht, die strengen Fastengebote durch besonders schmackhafte Fastenspeisen zu umgehen. Da soll hie und da der Abt beim Segnen der Mahlzeit über einem knusprigen Spanferkel oder fetten Fasan würdevoll das Kreuzzeichen geschlagen und feierlich gesagt haben Baptisto te carpem (Ich taufe dich Karpfen). Es galt übrigens stets die Regel, daß Flüssiges das Fasten nicht bricht Liquida non frangunt ieunum. So soll mancher Mönche mit selbst gebrautem, süffigem Starkbier recht wohlbehalten über die Fastenzeit gekommen sein. Damit das auch
von fast ganz oben genehmigt wurde, sollen einige Mönche angeblich ein Fastenstarkbier gebraut haben, das sie dem Papst zur Genehmigung nach Rom transportierten. Als es in Rom ankam, war es nur noch eine verdorbene Plörre. Der Papst probierte und meinte, wenn sie so etwas trinken wollten, sollen sie es tun.
Etwas karg war auch mein Petersilienpesto. Nicht im Geschmack, sondern in der Menge. In meinem Kräutergarten wächst noch nicht allzu viel Petersilie. Die Spinatlasagne hätte noch etwas mehr Pesto vertragen können.
Apropos Fastenzeit: Am Aschermittwoch beginnt diese 40 Tage währende Zeit, die Sonntage zählen nicht mit. Am Ostersonntag ist die Fastenzeit zu Ende. In dieser Zeit wurde ursprünglich auf Fleisch und Wein verzichtet und nur eine Mahlzeit am Tag eingenommen. In den Klöstern gehörte zu den Fastenregeln der Verzicht auf feste Nahrung, auf das Fleisch vierfüßiger Tiere und auf tierische Produkte wie Milch und Eier. Fische, Krebse, Froschschenkel und Kaviar waren erlaubt. Soweit die Theorie. Auch Mönche waren oft Genießer und ließen sich allerhand einfallen, um das karge Fastenessen aufzupeppen.
So kam in der Karolingerzeit der Benediktinerabt Hrabanus Maurus auf die pfiffige Idee Gott habe Fische und Vögel am selben Tag erschaffen - und zwar aus dem Wasser. Auch ein Hühnchen sei deswegen ein Geschöpf des Meeres und dürfe bedenkenlos verzehrt werden. Und schon galten Hühner, Enten und andere Vögel als Fastenspeise. Das war noch nicht alles: Obwohl Biber und Fischotter vier Füße hatten, wurden sie, da sie sich oft im Wasser aufhielten, zu Fischen erklärt und landeten in der Klosterküche und auf den Tellern der Mönche. In alten Klosterkochbüchern findet man deswegen auch erstaunlich viele Biberrezepte. Legendär ist die Geschichte der schwäbischen Maultaschen, die im Zisterzienserkloster in Maulbronn kreïrt worden sein sollen. Im schwäbischen Volksmund werden sie auch Herrgottsbscheißerle genannt, weil der liebe Gott durch die Nudelteigumhüllung nicht sehen kann, daß da Fleisch drin ist. Das klappte nicht immer. In einer anderen Legende wird erzählt, wie der Abt und die Mönche in einem westfälischen Kloster zur Fastenzeit Schüsseln mit fetten Austern auf dem Tisch hatten und genußvoll zugriffen. Als sich der Abt ein besonders fettes Exemplar raussuchte, öffnete sich die Auster und verwandelte sich in eine ekelhafte Kröte.
Lange wurde auch in der Kirche über Kakao und Schokolade diskutiert. Fast 300 Jahre lang hat man immer wieder die Päpste gefragt, ob Schokolade das Fasten bricht. Erst Papst Pius V. hat das dann im 16. Jahrhundert geklärt. Ein Mönch namens Girolamo di San Vincenzo ließ 1569 Papst Pius V. die Schokolade kosten. Das Kirchenoberhaupt war nicht begeistert. Kakaobohnen und süße Schokolade waren somit als Fastenspeisen genehmigt. Die geschäftstüchtigen Jesuiten haben daraufhin feste Schokolade hergestellt und in ihren Klosterapotheken als Heilmittel verkauft. Geschäftstüchtig war auch Papst Innozenz VIII. Als er im 15. Jahrhundert die Verwendung von Butter gestattete, kassierte er dafür ein saftiges Buttergeld. Eine beliebte Fastenspeise wurde daraufhin der Striezel, der noch heute im Advent - der auch eine Fastenperiode war - als Stollen verzehrt wird.
Mit vielen Tricks wurde immer wieder versucht, die strengen Fastengebote durch besonders schmackhafte Fastenspeisen zu umgehen. Da soll hie und da der Abt beim Segnen der Mahlzeit über einem knusprigen Spanferkel oder fetten Fasan würdevoll das Kreuzzeichen geschlagen und feierlich gesagt haben Baptisto te carpem (Ich taufe dich Karpfen). Es galt übrigens stets die Regel, daß Flüssiges das Fasten nicht bricht Liquida non frangunt ieunum. So soll mancher Mönche mit selbst gebrautem, süffigem Starkbier recht wohlbehalten über die Fastenzeit gekommen sein. Damit das auch
von fast ganz oben genehmigt wurde, sollen einige Mönche angeblich ein Fastenstarkbier gebraut haben, das sie dem Papst zur Genehmigung nach Rom transportierten. Als es in Rom ankam, war es nur noch eine verdorbene Plörre. Der Papst probierte und meinte, wenn sie so etwas trinken wollten, sollen sie es tun.
Etwas karg war auch mein Petersilienpesto. Nicht im Geschmack, sondern in der Menge. In meinem Kräutergarten wächst noch nicht allzu viel Petersilie. Die Spinatlasagne hätte noch etwas mehr Pesto vertragen können.
12 Lasagneblätter
500 g
frische, junge Spinatblätter
250 g
Frischkäse oder anderen milden Käse
4 Scheiben Ananas
1 Stück frische Ingwerwuzel
1 kleine, weiße Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
Salz
½ TL Koriandersamen
½ TL roter Pfeffer
Für das
Petersilienpesto:
1 Bund glatte Petersilie
1 Handvoll Cashewkerne
1-2 Knoblauchzehen
Frisch geriebener Parmesankäse
mildes Olivenöl nativ extra der Sorte Empeltre oder
Koroneiki
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Und dann noch:
Lasagneblätter nach Vorschrift vorbereiten. Meine mußten 20 Minuten in heißes Wasser gelegt werden.
Und dann noch:
Geriebener Emmentaler
Lasagneblätter nach Vorschrift vorbereiten. Meine mußten 20 Minuten in heißes Wasser gelegt werden.
Zwiebel und Knoblauch häuten und fein hacken. Ananas in
kleine Würfel schneiden. Ingwer schälen und ganz fein schneiden. Spinatblätter
abbrausen und abtropfen lassen. Korianderkörner und roten Pfeffer im Mörser
fein zerreiben. Den Frischkäse in Stückchen zupfen oder Käse in kleine Wüfel
schneiden.
Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebel und
Knoblauch bei schwacher Hitze glasig anschwitzen. Ingwer, Ananas und Gewürze
dazugeben und 3-4 Minuten mitbraten. Mit ganz wenig Ananassaft ablöschen. Den
abgetropften Spinat in den Topf geben und zugedeckt zusammenfallen lassen.
Dabei ab und zu umrühren. Salzen. Vom Herd nehmen. Kochflüssigkeit abgießen und
aufheben. Ist der Spinat etwas abgekühlt, den Käse unterrühren.
Für das Petersilienpesto die Petersilie grob schneiden.
Cashewkerne grob zerkleinern. Knoblauchzehe häuten und zerkleinern. Alles
zusammen mit dem Olivenöl und etwas Kochflüssigkeit vom Spinat mit dem
Pürierstab fein pürieren. Dann den Parmesankäse unterrühren.
Backofen auf 200ºC
vorheizen. Eine flache Auflaufform mit etwas Olivenöl ausstreichen. Je ein
Lasagneblatt auf den Boden der Form legen. Etwas von der Spinat-Käse-Ananasmischung
darauf verteilen. Mit einem Lasagneblatt abdecken. Darauf wieder von der
Spinatmasse geben. Mit einem Lasagneblatt abschließen. Das Petersilienpesto
über die Lasagne verteilen. Mit frisch geriebenem Emmentalerkäse bestreuen. Die Form in den
Ofen schieben und bei 200ºC solange überbacken, bis die Oberfläche der Lasagne goldbraun ist. Das dauert circa 8-10 Minuten.
2 Kommentare:
"im Kräutergarten wächst noch nicht so viel" - ha! Du willst nicht wissen, wie es derzeit in Wien ausschaut, glaub mir. Ich kann nicht einmal zu meinem Knollenziest, weil eine dicke Schneedecke auf allem liegt. Von Kräutern will ich gar nicht reden.
@Turbohausfrau: Da lebe ich auf der Sonnenseite;-) Kräuter wie Petersilie, Dill, Kerbel, Schnittlauch,etc. wachsen hier nur im Winter und Frühjahr. Im Sommer ist's denen zu heiß.
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