Freitag, 5. Dezember 2014

Tierfreitag: Pikante Pilzpfanne mit Paprika, Kartoffeln und Bengalpfeffer


Gibt es eigentlich irgendetwas das Katzen nicht fressen? Nachdem ich die gerösteten Pinienkerne für die Pilzpfanne zum Abkühlen auf einen Teller gelegt hatte - sie verbrennen schnell - ging ich für einen kurzen Augenblick aus der Küche. Als ich zurückkam, sprang Katze Urmel vom Tisch und ich sah, daß der Teller leer war. Da hatte sie doch glatt die Pinienkerne gefressen!

Die Pilzpfanne verdankt ihre Entstehung eigentlich dem Zufall. Der Kühlschrank musste abgetaut und folglich ausgeräumt werden. Ausserdem ist auch am Samstag Wochenmarkt. Da wird der Nachschub an Gemüse und Obst gekauft.  Mit anderen Worten: Das was noch da ist, muß weg. Ich möchte ja  möglichst nichts wegwerfen.Viel mehr als die Austernpilze, eine einsame Lauchstange und eine rote Paprikaschote gab es nicht im Gemüsefach. So ganz taufrisch war das Gemüse auch nicht mehr. Also ließ ich mir die Pilzpfanne einfallen. Um das Gericht etwas aufzupeppen, habe ich Bengalpfeffer verwendet.

Bengalpfeffer oder Langer Pfeffer (Piper longum) ist etwas schärfer als schwarzer Pfeffer und hat einen leicht süßlichen, aromatischen Geschmack. Es heißt, Alexander der Große habe den Bengalpfeffer aus Indien nach Europa gebracht. Bei Gernot Katzer las ich, daß Bengalpfeffer noch vor dem heute dominierenden schwarzen Pfeffer nach Europa kam. Schon die Römer war er lieb und teuer. Sie bezahlten dafür etwa dreimal soviel wie für gewöhnlichen schwarzen Pfeffer, und der war damals keineswegs billig. In Europa wurde Bengalpfeffer bis ins 17. Jahrhundert viel genutzt. Dann aber verdrängte ihn der echte Pfeffer fast völlig. Heute gilt er zu als exotisches Gewürz und wird zu unrecht viel zu selten verwendet.
Die Fruchtstände des Bengalpfeffers erinnern an die Blütenkätzchen der Birke. Sie werden in verschiedenen Reifestufen geerntet und getrocknet. Vor der Verwendung schneide ich die Früchte in Stücke und zerstosse sie im Mörser.
Pikante Pilzpfanne mit Paprika, Kartoffeln und Bengalpfeffer
1 große rote Paprikaschote
400 g Austernpilze
2-3 Kartoffeln
2 rosa Knoblauchzehen
1 rote Chilischote (wenn's beliebt)
3 Zweige frischer Thymian
2-3 Stücke Bengalpfeffer
6 EL Olivenöl nativ extra
Meersalz
1 EL Pinienkerne

Die Paprikaschote längs vierteln, putzen und quer in Streifen schneiden. Knoblauchzehen häuten und in feine Scheibchen schneiden. Austerpilze ebenfalls in Streifen schneiden. Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Chilischote längs halbieren, die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in feine Streifen schneiden. Bengalpfeffer mit einer Schere zerteilen und in einem Mörser fein zerstossen. Die Blättchen von einem Thymianzweig abstreifen.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Im heißen Öl zuerst die Kartoffelnscheiben und die Paprikaschotenstreifen anbraten. Nach etwa 6-8 Minuten die Pilze, die Chilischoten, den Knoblauch, 2 Thymianzweige und den Pfeffer zugeben. Bei mittlerer Hitze circa 8 Minuten braten.

Während die Pilzpfanne vor sich hinbrät, in einer zweiten Pfanne die Pinienkerne ohne Fett leicht anrösten.

Das Gemüse auf Teller verteilen. Mit Pinienkernen und frischen Thymianblättchen bestreuen.


tierfreitag

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