Mittwoch, 24. Mai 2017

Kaninchen geschmort mit jungem Knoblauch und Chili

 
In  Spanien ißt man Kaninchen sehr gern. Kaum ein anderes Land bereitet man Kaninchen auf so viele verscheidene Arten zu wie Spanien, Spanien verdankt auch seinen Namen dem Kaninchen. Als die Phönizier vor mehr als 3.000 Jahren an den spanischen Küsten an Land gingen, entdecken sie dort kleine Tiere, die sie an ihren heimatlichen Klippschliefer Procavia capensis erinnerte. Das einzige, was diese Tiere mit Kaninchen gemeinsam haben, ist ihre Größe. Sonst sind sie mit den Kaninchen nicht verwandt. Die Phönizier nannten diese zahlreich auf der Iberischen Halbinsel herumhüpfenden Nagetiere kurzerhand i-shephanim, was auf Phönizisch Küste der Klippschliefer heißt.

Nachdem der römische Feldherr Publius Cornelius Scipio Africanus im Jahr 206 v.Chr. Karthago vernichtet hatten, machten sie den Phöniziern ein Ende und warfen gleich auch die Karthager aus Spanien und machten sich dort breit. Sie lateinisierten den phönizischen Kaninchennamen und nannten die Halbinsel fortan Hispania. Daraus entstand dann viel später das Wort Spanien bzw. España.

Auch die Römer verachteten das würzige Kaninchenfleisch nicht, und es wird wohl so mancher Kaninchenbraten von den römischen Soldaten verspeist worden sein. Der römische Kulturhistoriker Marcus Terentius Varro (116-27 v.Chr.) bezeichnet im Jahr 1 v.Chr. Spanien als Kaninchenland und empfiehlt deren Haltung in Gehegen. Ihn begeistert die Fruchtbarkeit der Kaninchen und er gibt Anleitungen zum Mästen der Tiere. Das hatte böse Folgen. Strabonder griechische Geschichtschreiber,  berichtet um die Jahrhundertwende von den gewaltigen Schäden, die die Kaninchen in Spanien angerichtet hatten. Noch heute liest man gelegentlich in der spanischen Presse, daß Kaninchen wieder einmal einen Bahndamm unterhöhlt haben. Da nützt es auch nichts, daß Kaninchen ein beliebtes Jagdobjekt sind. Sie vermehren sich offenbar schneller, als die Jäger sie abschießen können.


Apropos würzig: So richtig zur Geltung kommt das feinwürzige Fleisch des Kaninchens nur dann, wenn es samt der Knochen zubereitet wird.  Gerade die Aromastoffe aus den Knochen tragen enorm viel zum Geschmack bei. Ein ausgebeinter Kaninchenrücken schmeckt eher fad und bedarf einiger Würze, um ordentlich Geschmack zu bekommen. 


Kaninchen geschmort mit jungem Knoblauch und Chili
1 Kaninchen von circa 1.000  g
1 Bund junger Knoblauch (Ajo tierno)
2-3 frische rote Chilischoten
5-6 EL Olivenöl nativ extra
250 ml Weißwein
Meersalz

Als Beilage Kartoffelstampf, aufgeschlagen mit Olivenöl

Kaninchen längs halbieren und in Stücke hacken. Bei mir macht das meine Metzgerin. Die äußere Hülle der Knoblauchstangen abziehen, den Wurzelstrunk abschneiden. Stange in kleine Stücke schneiden. Chilischote entkenen und in feine Ringe schneiden.

Olivenöl in einem breiten Bräter erhitzen. Kaninchenstücke im heißen Öl rundum goldbraun anbraten. Knoblauchstücke und Chilischoten zugeben und 2-3 Minuten mitbraten. Mit Weißwein ablöschen, salzen und pfeffern.  Zugedeckt 30-40 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren.

Dazu gab es Kartoffelstampf, der mit Olivenöl aufgeschlagen wurde.






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