Dienstag, 23. September 2014

Dessert: Mangocreme mit kandierten Rosenblättern

Da habe ich doch glatt eine Mango vergessen, die ich auf dem letzten Wochenmarkt gekauft hatte. Sie roch noch gut, war aber ziemlich weich.  Zu weich zum Essen, aber im idealen Zustand für ein schnelles, frisches Dessert.  Also habe ich sie püriert, mit Joghurt, etwas geschlagener Sahne und ein paar Gewürzen verrührt. Fertig war das Dessert.
Die kandierten Rosenblätter, die mir als Dekoration für die Mangocreme dienten,  hatte ich vorige Woche als Versuch hergestellt. Optisch waren sie nicht so ganz gelungen, denn ich hatte nur rosa-weiß farbene Blütenblätter zur Hand und keinen ganz feinen Zucker. Rote Blätter machen optisch mehr her. Der feine Zucker sieht nicht nur besser aus als der normale Zucker, sondern verteilt sich auch gleichmäßiger. Der Geschmack hingegen war sehr gut: Feinsüß mit deutlichem Rosenaroma.
Rosen spielen schon lange eine Rolle in der Gastronomie. Kandierte Rosenblätter oder Rosenblüten werden seit altersher in der persischen und arabischen Küche als Delikatesse geschätzt. Sie wurden als gastronomischer Höhepunkt bei ihren opulenten Gastmählern serviert. Auch für die Herstellung des aus dem Orient kommenden Marzipans ist Rosenwasser unverzichtbar. Marzipan war einst in Persien als Konfekt bei den Haremsdamen so beliebt, daß er als Haremskonfekt bezeichnet wurde. Duftende Rosenblätter wurden nicht nur für den Prinzen von Zamunda auf den Boden gestreut, sondern auch für den römischen Kaiser Nero, wenn er am Strand spazieren ging und für die maurischen Herrscher in Al-Andalus. Rosenblätter schwammen in den Fingerschalen, in denen die königlichen Fettfinger gesäubert wurden.
Irgendwo habe ich gelesen, daß für die feine Küche eine spezielle Gourmetrose gezüchtet wurde. Sie heißt Rosella und soll nach dem Lebensmittelstandard zertifiziert sein. Den ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht meines spanischen Gärtners hättet ihr sehen sollen, als ich ihn nach dieser Gourmetrosensorte fragte. Die brauche ich eigentlich gar nicht, denn ich kann guten Gewissens die Blütenblätter meiner eigenen Rosen nehmen, denn die sind ganz bestimmt nicht gespritzt.
 
Mangocreme mit kandierten Rosenblättern
1 reife Mango (die Saison der einheimischen Mangos von der andalusischen Costa Trópical beginnt gerade)
2 Naturjohurt
50 ml Sahne
1 Kardamomkapsel
1 Prise Zimt
Für die kandierten Rosenblätter:
 2 Handvoll möglichst große Rosenblätter, rote wären schön
 1-2 Eiweiß
 circa 100 g feinen Zucker
 Backpapier oder Alufolie

Die Rosenblütenblätter vorsichtig mit Küchenkrepp säubern. Die hellen Stielansätze abschneiden, denn sie können bitter sein.

Das Eiweiß schlagen, bis es fest, aber nicht steif ist. Zucker in einen tiefen Teller geben.

Die Rosenblätter mit einem feinen Pinsel von beiden Seiten mit Eiweiß bestreichen. In den Zucker legen und Zucker darüberstreuen, bis die Blätter auf beiden Seiten mit Zucker bedeckt sind.

Rosenblätter auf das Backpapier legen und circa 24 Stunden an einem trockenen, warmen Ort trocknen lassen. Wenn sie trocken sind, in einem luftdicht verschließbaren Gefäß aufbewahren.

Für die Mangocreme die Kardamomsamen aus der Kapsel lösen und im Mörser fein zerstoßen. Mango schälen, vom Kern abschneiden und zusammen mit dem Joghurt mit dem Pürierstab fein pürieren. Sahne steif schlagen und unter die Creme ziehen. Mangocreme mit Kardamom und Zimt würzen. Für circa 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Zum Servieren die Mangocreme in vier Gläser verteilen. Mit den kandierten Rosenblättern dekorieren.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Sehr fein! Rosenblätter sind vielleicht nicht für jeden greifbar, dennoch allein die Mangocreme ist die absolute Krönung!
Blogleserin Marianne,
immer auf der Suche nach neuem.

Margit Kunzke hat gesagt…

@Marianne Hauck: Danke für das Kompliment, Marianne. Die Rosenblätter kann man ganz einfach selber herstellen.