Donnerstag, 31. Mai 2012

Mittelmeerküche: Sardinen auf Tomaten-Paprika-Gemüsebett


Ein spanisches Sprichwort sagt: “ Eine Sardine auf dem Teller ist mehr wert, als eine Meerjungfrau auf einem Gemälde”. (Más vale sardina en plato, que una sirena en retrato). Die Saison für frische Sardinen fängt jetzt langsam an. Im Sommer schmecken sie am besten.
 Warum man in Deutschland lieber eingedoste Ölsardinen ißt und frische Sardinen als Speisefisch weniger schätzt als in südlichen Ländern, ist mir nicht ganz klar. Zumal die Sardinen, die als Ölsardinen in Dosen landen, vor der Geschlechtsreife gefangen werden, da sie danach mit bis zu 20 cm Länge zu groß für die Dose sind. Daher besteht auch bei den Sardinen eine Gefahr der Überfischung, wenn der Bestand geschlechtsreifer Tiere zu stark dezimiert wird. Fast fünf Kilogramm Fischdauerwaren verzehren die Deutschen pro Kopf im Jahr. Ölsardinen machen davon mehr als ein Drittel aus. Wenn man berücksichtigt, daß die Deutschen insgesamt pro Kopf und Jahr 15,7 kg Fisch und Meeresfrüchte verzehren, macht der Konservenfischanteil rund 30% davon aus. Ganz schön viel...

Frische Sardinen sind hervorragende Speisefische. Man kann sie braten, grillen, dünsten, zu Fischpastete verarbeiten, marinieren und, und und....Sie schmecken nicht nur gut, sondern sind auch noch gesund. Zwar haben sie einen Fettanteil von rund 5,2%, dafür aber einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, ein Fit-Fett erster Güte. Fischfettsäuren wirken sich günstig auf die Blutfettwerte, die Fließeigenschaften des Blutes, den Blutdruck und den Herzrhythmus aus. Daß man mit dem Verzehr frischer Sardinen der Umwelt auch noch einen Gefallen tut, sei nur so nebenbei gesagt. Sardinen, die nicht als Fischkinder in die Dose kommen, werden erst nach der Geschlechtsreife gefangen und haben demnach schon für Nachwuchs gesorgt.

Die Sardinen auf einem Gemüsebett sind ein einfach und schnell zubereitetes leichtes Gericht, das ideal für warme Tage ist. Dazu ein Gläschen kühlen Weißweins und die Welt ist in Ordnung....



Sardinen auf Tomaten-Paprika-Gemüsebett
Pro Person 2-3 mittelgroße Sardinen
6 Tomaten (circa 500 g)
2 rote Zwiebeln
2 grüne Paprikaschoten
2 Knoblauchzehen
3 EL Olivenöl
1 Lorbeerblatt
4 Zweige Oregano
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Die Fischschuppen der Sardinen mit Küchenpapier vorsichtig  abreiben. Kopf und Eingeweide entfernen. Die Rückengräte zum Schwanz hin vorsichtig herausziehen. Die beiden Fischfilets sollten möglichst noch zusammenhängen. Fisch mit kaltem Wasser gut abspülen und auf Küchenpapier trocknen.

Tomaten kreuzweise einschneiden, kurz in kochendes Wasser tauchen und häuten. In kleinere Stücke schneiden. Paprikaschoten putzen, Kerne und alles Weiße entfernen. Ebenfalls in Stücke schneiden. Zwiebel häuten, halbieren und in schmale Streifen schneiden. Knoblauch häuten, in dünne Scheibchen schneiden. Oreganoblättchen abzupfen. Backofen auf 180ºC vorheizen.

Olivenöl in einer tiefen Pfanne erhitzen. Knoblauch und Zwiebeln im heißen Öl kurz anschwitzen. Paprikaschoten, Tomaten und Lorbeerblatt zugeben. Offen circa 10 Minuten schmoren. Dabei ab und zu umrühren. Vom Herd nehmen und die Oreganoblättchen unterrühren. Mit Salz und Pfeffer gut abschmecken.

Gemüse in eine feuerfeste Form verteilen. Die geöffneten Sardinenfilets mit der Rückseite nach oben auf das Gemüsebett legen. Salzen und pfeffern und mit etwas Olivenöl beträufeln. In den vorgeheizten Backofen schieben und bei 180ºC circa 6-7 Minuten backen. Sofort servieren

3 Kommentare:

jultchik hat gesagt…

es klingt sehr lecker:)
in klein. Portionen kann man bestimmt als Tapas servieren:)

Margit Kunzke hat gesagt…

@Julia: Wenn man statt der großen Form kleine Förmchen nimmt und je eine Sardine drauflegt, kann man das sicher auch als Tapa servieren ;-)

jultchik hat gesagt…

ja-ja, genau, in kl. Förmchen, so habe ich mir auch gedacht