Freitag, 15. Juni 2012

Kalte Kürbiscreme mit knusprigem Serranoschinken und frittierten Lauchstreifen

Gefühlt ist ja eigentlich gar keine richtige Kürbiszeit mehr. Die war in vollem Gang, als wir vor einem halben Jahr umzogen. Aus unerfindlichen Gründen ist ein Butternutkürbis (Cucurbita moschata Butternut) beim Umzug in der Garage gelandet und hat dort glänzend den Winter und den halben Frühling überlebt. Da es aber derzeit sehr warm ist, waren seine Tage wohl gezählt. Also war der Kürbis jetzt dran.

Der Butternut Kürbis  stammt aus Mexico und Guatemala. Er hat orangefarbenes Fruchtfleisch und einen süßen, nussigen Geschmack. Unter den Moschuskürbissen hat er die handlichste Form und Größe. Ausgewachsen wiegt er ungefähr ein Kilo.
Butternut Kürbis zählt zu den Winterkürbissen Die Bezeichnung Winterkürbis bezieht sich auf die lange Lagerfähigkeit des Butternut, nicht etwa darauf, daß man ihn nur im Winter essen kann. Richtig gelagert ist er drei Monate bis zu einem Jahr haltbar. In Spanien bekommt man den Butternut Kürbis das ganze Jahr über zu kaufen. Nach der Ernte sollte man den Butternut Kürbis circa drei bis vier Wochen bei 20ºC lagern, damit die Schale gut aushärten kann. Danach hätte er es gern luftig an einem trockenen Ort bei 12ºC. Dann hält er lange durch. Wichtig ist auch, daß die Schale unbeschädigt ist, damit keine Pilze ins Fruchtfleisch eindringen können. Dann fault der Kürbis nämlich schneller als der Köchin lieb ist.

Für ein deftiges Kürbisgericht ist es hier in Südostspanien schon zum viel zu warm. Von den süßsauer eingelegten Kürbissen habe ich vom Herbst noch ein Glas übrig. Also muß ich mir etwas anderes einfallen lassen. 
Der nahe Sommer kündigt sich mit einer verfrühten Hitzewelle an. Das heißt, die Zeit der erfrischenden kalten Suppen und Gazpachos steht vor der Tür. Was lag also näher, als einen Teil des Butternutkürbis' zu einer kalten Kürbiscreme zu verarbeiten. Knusprig gerösteter Serrranoschinken und kurz frittierte Lauchstreifen gaben der frischen, süß-säuerlichen Kürbiscreme den Pfiff. Der beste aller Testesser meinte nur: " Das kannst du wieder einmal kochen." Das werde ich auch...
Mit dem restlichen Kürbis werde ich demnächst die Kürbisravioli in Salbeisud  nach einem Rezept von Cornelia Poletto ausprobieren. 



Kalte Kürbiscreme mit knusprigem Serranoschinken und frittierten Lauchstreifen
500 Butternut Kürbis
800 ml Gemüsefond
1 Glas Weißwein
1 Naturjoghurt
1 Lauchstange
1 Knoblauchzehe
1 Stück frische Orangenschale
4 Scheiben Serranoschinken
Salz und frisch gemahlener weißer Pfeffer
Schnittlauch
mildes Olivenöl

Lauch waschen und längs halbieren. Die eine Hälfte in Ringe schneiden. Knoblauch häuten und in Scheibchen schneiden. Kürbis schälen, Kerne entfernen, Fruchtfleisch in Würfel schneiden.

Olivenöl in einem Topf erhitzen. Lauchringe und Knoblauch im heißen Öl anschwitzen, ohne daß sie Farbe annehmen. Kürbiswürfel und Orangenschale zufügen und 4-5 Minten mitbraten. Ab und zu umrühren. Wein auffüllen und einkochen lassen. Nun den Gemüsefond angießen und halb zugedeckt bei mittlerer Hitze kochen, bis der Kürbis weich ist. Etwas abkühlen lassen, dann im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren. Durch ein Haarsieb in eine Schüssel streichen.  Den Joghurt mit einem Pürierstab in die Kürbiscreme gut einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Im Kühlschrank mindestens eine Stunde kühlen.

Die zweite Lauchhälfte längs in ganz feine Streifen schneiden. Den Serranoschinken in kleine Stücke schneiden.  Lauchstreifen in reichlich Olivenöl schnell goldbraun und knusprig frttieren. Zum Abtropfen auf Küchenpapier legen. In demselben Öl die Serranoschinkenstücke knusprig braten. Auf Küchenpapier legen.

Die gut gekühlte Kürbiscreme in vier tiefe  Teller verteilen. Mit Serranoschinken, Lauchstreifen und fein geschnittenen Schnittlauchröllchen dekorieren.

Wenn man den Serranoschinken weglässt, schmeckt die kalte Kürbiscreme auch Vegetariern.

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