Donnerstag, 21. Juni 2012

Mittelmeerküche: Blüten vom Patissonkürbis gefüllt mit Couscous und Zucchini

Überall in den Kochblogs tauchen gerade gefüllte Zucchiniblüten auf. Zucchini habe ich aber nun nicht im meinem Gärtchen. Nur Blüten vom Patissonkürbis, die sich fleißig zu feinen, kleinen Patissonkürbissen entwickeln. Sie blühen reichlich und wunderschön. Da stehen die Chancen für eine reiche Ernte gut.

Der Patissonkürbis gehört zu den ältesten Kürbissorten. Sie sollen schon von den Inkas angebaut und verzehrt worden sein. Bei uns ist der kleine Kürbis leider nur sehr selten zu finden. Es sei denn, man hat sie wie ich im eigenen Gärtchen.

Wegen ihrer eigenartigen UFO-Form werden Patissonkürbisse auch Kaiser- oder Bishofsmützen genannt und gehören zu den Gartenkürbissen. Sie sind meist etwa zehn bis 15 Zentimeter groß. Es gibt auch weiße, grüne und gelbe Mini-Patissons. Am besten sollen sie schmecken, wenn sie unreif geerntet gerade einmal mandarinengroß sind und ihr Gewicht 200 bis 300 Gramm nicht überschreitet.
Patissons zählen zu den Sommerkürbissen. Im Gegensatz zu den Winterkürbissen, wie z.B. den Muskatkürbissen,  kann man sie nicht lange aufheben – nur wenige Tage an einem kühlen Platz.
Die Patissons schmecken leicht süß, aber sonst ziemlich neutral. Man kann sie füllen, backen, braten und frittieren. Sie eignen sich auch gut für Suppen und sommerliche Gemüseeintöpfe. Ganz junge und kleine Patissons kann man sogar roh als Salat zubereiten. Sie haben zudem den Vorteil, daß man die jungen Exemplare nicht schälen muß. Am meisten Eigengout hat der gelbe Patisson, der sich deshalb auch zum Füllen anbietet. Den habe ich in meinem Gärtchen. Ulkig fand ich zunächst die von Robert berichtete Empfehlung von Marcella Hazan, nur die männlichen Blüten zum Füllen zu verwenden. Mir war an meinen Patissonkürbisblüten nichts männliches aufgefallen. Nachdem ich sie ein paar Tage beobachtet hatte, glaubte ich, den Rat verstanden zu haben. Die weiblichen Blüten sind noch kleiner und haben schon beim Aufblühen einen winzigen Kürbis am Stengel. Zumindest ist das beim Patissonkürbis so. Außerdem verblühen die männlichen Blüten einfach so kinderlos vor sich hin. Folglich gab's gefüllte männliche Patissonblüten. Da waren sie wenigstens nützlich...


Die erste Aufgabe war, womit fülle ich denn diese zarten Blüten? Fleisch kam nicht in Frage. Nur Käse oder Ricotta auch nicht. Nach einigem Hin- und Herüberlegen kam mir die Idee, die Patissonkürbisblüten mit einer Mischung aus Couscous und fein gehackten Zucchini zu füllen, gewürzt mit ein wenig frischer Minze, Raz el Hanout und ganz wenig frisch geriebenem Parmesan.
Jetzt sind aber die Blüten des Patisson Kürbis klein, sehr klein und viel kleiner als die Blüten von Zucchini. Sie zu füllen war eine ganz schön pfriemelige Arbeit. Obendrein mußte man noch aufpassen, daß man die zarten Blüten nicht zerreißt. Doch es heißt es nicht, die Köchin wächst mit ihren Aufgaben?

Von Roberts Blog Lamiacucina habe ich mir die Idee entlehnt, dazu eine Tomatenconcassé zu machen, die er zu seinen gefüllten Zucchiniblüten reicht.
Fazit: Viel Arbeit, die sich aber lohnt, denn die gefüllten Patissonkürbisblüten schmeckten ausgezeichnet.
 Die Füllung kann man ohne weiteres auch für Zucchiniblüten nehmen. Man muß nur die Mengen entsprechend anpassen.


Blüten vom Patissonkürbis gefüllt mit Couscous und Zucchini
12 Blüten vom Patisson Kürbis 
circa 80 g gekochter Couscous
1 kleine Zucchini
1 TL  geriebener Parmesankäse
1/2 TL Raz el Hanout
Orangensalz
1 Eiweiß
Olivenöl
Für das Tomatenconcassé:
2 große, reife Tomaten
1 EL Olivenöl
Salz und frisch gemahlener rosa Pfeffer

Zucchini ganz fein hacken. In wenig heißem Olivenöl kurz schwenken. Dann mit dem gekochten Couscous und dem Parmesan vermischen. Mit Orangensalz, Raz el Hanout und Pfeffer abschmecken.

Die Patissonblüten vorsichtig mit dem Finger etwas öffnen. Stempel entfernen, Blüte leicht ausschütteln. Ich habe sie nicht gewaschen, da sie vom eigenen Garten kamen.

Blüten mit Hilfe eines Mokkalöffels mit der Couscousmischung füllen. Eiweiß leicht schlagen, aber nicht zu viel. Patissonblüten ins Eiweiß tauchen. In reichlich Olivenöl von allen Seiten kurz frittieren. Auf Küchenpapier zum Abtropfen legen.

Für das Tomatenconcassée die Tomaten kreuzweise einschneiden und kurz in  kochendes Wasser legen, kalt abbrausen und häuten. Kerne entfernen. Tomaten in ganz kleine Würfel schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Tomatenwürfel 3-4 Minuten in der Pfanne schwenken. Je nach Sorte geben Tomaten während des Dünstens viel Flüssigkeit ab. Ist das der Fall, Tomaten nach kurzer Dünstzeit in ein grobes Sieb abschütten, abgelaufenen Saft einkochen und zum Concassé zurückgeben. Mit wenig Salz und rotem Pfeffer würzen.

Etwas Tomatenconcassée auf einen Teller geben und gefüllte Patissonblüten drumherum legen.

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