Apropos innen: Für die Füllung hatte ich einen milden Käse verwendet - jungen Mahón aus Menorca - um den würzigen Geschmack der grünen Spargel nicht zu übertönen. Der beste aller Testesser, der es gern etwas rezent hat, meinte allerdings, man hätte auch Gruyère oder einen anderen, kräftigeren Bergkäse nehmen können.
Im Gegensatz zu den meisten Käse aus Mallorca, die aus
Schafsmilch hergestellt werden,
verwendet man für den Käse aus Menorca Kuhmilch. Hat man das Glück
auf der kleinen Baleareninseln den Käse noch bei einem Bauern kaufen zu können,
dann wurde dafür sogar Rohmilch genommen und keine pasteurisierte Milch.
Schon
im 10. Jhdt. lobten die Araber den vorzüglichen Käse aus Menorca. Seit 1985
darf der Queso de Mahón (auf Mallorquín
Formatge de Maó) die
Herkunftsbezeichnung D.O. führen. Interessanterweise waren die Engländer schuld
an der Verbreitung des Käses aus Mahón. Als Folge des spanischen Erfolgekrieges
im 18. Jhdt. waren die Balearen von den Engländern besetzt worden. In diesem Krieg ging es kurz gesagt darum,
daß der letzte spanische Habsburger König Carlos II. zusammen mit den Engländern
gegen Frankreich um das Beerben des spanischen Throns stritt. Die Franzosen
gewannen schließlich und konnten ihren Boubonen Philipp V. auf den spanischen
Thron setzen. Dort sitzen die Bourbonen heute noch.
Im Frieden von Utrecht (1713) sprach man Menorca dem
britischen Empire zu. Nach einigem Hin und Her – mal besetzten die Franzosen
Menorca, mal waren es wieder die Briten - kam die Insel 1802 endgültig an Spanien
zurück. Die englischen Soldaten als letzte Besatzer, ließen Menorca den Gin als Erbe
zurück und exportierten dafür für den Mahónkäse. Während der britischen
Besatzung wurde auf Menorca die Kuhhaltung – in erster Linie friesische Kühe
- stark gefördert. Weil es viel mehr
Milch gab, als die Briten in ihrem Tee tinken konnten, stellte man daraus Käse
her. Ganze Schiffe, vollbeladen mit dem Käse aus Menorca, fuhren von Mahón aus
zu verschiedenen Zielorten im westlichen Mittelmeer. Da entstand auch der Name Queso de Mahón. Dieser Käse wurde dann
so beliebt, daß ein englischer Ingenieur einmal sagte, dass die Italiener den
Käse von Menorca ihrem eigenen Parmesan vorziehen würden.
Mahon Käse gibt es in drei Reifestadien: Den leicht
gelblichen, weichen jungen Mahón Käse, der leicht butterig schmeckt und 21 bis
60 Tage reifte, den orangefarbigen Halbgereiften, der zwei bis fünf Monate gelagert
wurde und dann den harten lange gereiften Käse, der sehr intensiv im Geschmack ist.
Die nummerierten und mit
Etikett des Consejo Regulador Denominación de
Origen versehenen viereckigen Käselaibe, auf denen Queso Mahón-Menorca steht, sind auf Menorca hergestellt worden. Wenn es sich um einen nach handwerklicher
Tradition hergestellten Käse handelt, dann ist auf dem Etikett vermerkt, daß
er aus Rohmilch hergestellt wurde.2 Blätterteigplatten (je circa 10 cm breit und 22 cm lang)
400 g grüne Spargel
100 g gekochter Schinken in dünne Scheiben geschnitten
250 g frischer Spinat
150 g Käse in Scheiben (Mahón aus Mallorca, Gruyère, etc.)
1 Eigelb
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Die harten Endstücke der grünen Spargel abbrechen. Die Spargel in Salzwasser mit einer Prise Zucker circa 6-8 Minuten kochen. In ein Sieb legen und abtropfen lassen.
Den Spinat putzen und waschen. Die Blätter abtropfen lassen und anschließen mit Küchenpapier trockentupfen. Den Backofen auf 250ºC vorheizen.
Blätterteigplatten auftauen lassen und nebeneinander auf Backpapier legen. Auf dem Blätterteig den gekochten Schinken verteilen. Mit den Spinatblättern bedecken. Darauf die Käsescheiben verteilen. Zum Schluß den Spargel darüber legen. Den Blätterteig mit der Füllung aufrollen. Die Schnittstellen mit Eiweiß bestreichen und etwas zusammendrücken. Die Rolle mit der Schnittseite nach unten auf ein Backblech legen, das mit Backpapier ausgelegt wurde.
Eigelb mit etwas Wasser oder Sahne verrühren. Die Blätterteigrolle mit dem Eigelb einpinseln. In den vorgeheizten Backofen schieben und bei 250ºC circa 20 Minuten backen. Aus dem Backofen nehmen und etwas abkühlen lassen.
Eine selbst gemachte holländische Sauce schmeckt gut dazu.
4 Kommentare:
Wie groß ist denn eine der erwähnten Blätterteigplatten? Hier gibt es welche ca 10x20 cm oder Backblech-große zu über 250 Gramm.
@Kaltmamsell: Eine Teigplatte ist circa 10 cm breit und 22 cm lang.
Vielen Dank!
@Kaltmamsell: Bitteschön. Deine Anregung habe ich aufgenommen und es auch im Post geändert ;-)
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