Donnerstag, 16. Februar 2012

Tapa Nr. 34: Thunfischkörbchen mit Garnele

 In wenigen Minuten ist dieses Thunfischkörbchen mit Garnele zubereitet. Ehrgeizige KöchInnen können die Blätterteigkörbchen natürlich auch selber herstellen. Doch mein spanischer Bäcker macht so gute, daß ich mir diese Mühe spare. Außerdem kann ich nicht backen...

An den Garnelen spare ich jedoch nicht. Da verwende ich keine geschälten, tiefgefrorenen Exemplare. Die sehen oft so unappetitlich glasig aus, sondern ich kaufe ungeschälte. Die schmecken nicht nur besser, sondern sehen auch schöner aus.
In Spanien nennt man die Garnelen Gambas, obwohl es Gambas - wie auch Garnelen - als solche eigentlich gar nicht gibt. Beides ist eher eine Handelsbezeichnung für etwa 20 verschiedene Arten von Krebsen bzw. Zehnfußkrebsen. Gambas werden entweder kommerziell gefischt (60%) oder in Garnelenzuchten (40%) gezogen. Am häufigsten werden die sogenannten Gambas blancas (Parapenaeus longirostris) oder die Gambas rojas (Aristeus antennatus) angeboten, die beiden in ausgezeichneter Qualität im Mittelmeer gefangen werden. Erstere gehören zu der eher kleinen Garnelensorte und sind 5-15 cm groß bei einem Gewicht, das zwischen 7-25 g schwankt. Deutlich größer sind mit 18-22 cm die roten Garnelen. Interessant finde ich, daß Garnelen wie viele andere Meerestiere als Mann geboren werden und sich dann nach zwei bis vier Lebensjahren in eine Garnelenfrau verwandeln. Etwa dreimal im Jahr reproduzieren sich die Gambas, vor allem im Frühjahr, im Sommer und mitten im Winter. Am liebsten tun sie es aber im August und September. Je nach Alter kann eine Garnele bis zu 25.000 Eier "legen". Die weiße Gamba transportiert ihren Nachwuchs im unteren Ende des Schwanzes, die rote Gamba am Kopf.
Gambas Blancas
 Im Prinzip sind Garnelen Allesfresser, denn sie verschlingen alles, was ihnen vors Maul kommt. Da sie auch kleinere Artgenossen fressen, könnte man sie eigentlich als Kannibalen bezeichnen.
Garnelen schmecken nicht nur gut, sondern sind auch reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralien, enthalten mit 2-5% wenig Fett und je nach Sorte 65-105 Kalorien pro 100 g.

Die US-Amerikaner sind offenbar ganz verrückt auf Garnelen. Am liebsten essen sie die rosa Tierchen in eisbechergroßen Gläsern als Garnelencocktail mit dieser schrecklichen, fettigen rosa Sauce. Rund 10 Millionen Kilogramm Garnelen verzehrt man in den USA im Jahr, die meisten in Las Vegas. Vor allem kopflose, tiefgefrorene und mit Additiven zwecks Erhalt des guten Aussehens behandelte Garnelen aus dem Pazifik oder dem Golf von Mexiko. Um diese enorme Nachfrage befriedigen zu können, werden seit einem Jahr mitten in der Wüste Nevada Garnelen gezüchtet. Riesige Tanks stehen in klimatisierten Hallen. Bis zu zwölfmal am Tag werden der Garnelennachwuchs mit Algen gefüttert. Das Ziel der Blue Oasis Pure Shrimp Company ist eine Jahresproduktion von 227.000 Kilogramm Garnelen made in Las Vegas. Ich hoffe, diese Garnelen bleiben auch da, wo sie gezüchtet werden.
Suspekt sind mir allerdings die Veggie Gambas, hergestellt aus Jamswurzelmehl, Sojaprotein, Stärke, Zucker, Salz, Pflanzenöl und Gewürzen.
Da bleibe ich doch lieber bei meinen Gambas de Santa Pola. Die werden fast vor meiner Haustür im Mittelmeer gefischt, sind also ein regionales Produkt von ausgezeichnetem Geschmack.


Tapa Nr. 34: Thunfischkörbchen mit Garnele
2 Blatterteigkörbchen
50 g Thunfisch in Olivenöl
ein Stück rote Zwiebel
2 EL dicke Tomatensauce
2 gekochte, geschälte Garnelen
Salz
schwarze Pfeffer aus der Mühle

Zwiebel häuten und sehr fein hacken. Den Thunfisch aus der Dose nehmen, zerdrücken und mit den Zwiebelwürfeln und der Tomatensauce gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Im Kühlschrank 5 Minuten ziehen lassen.

Thunfischmasse in die Blätterteigkörbchen füllen. Garnele darauflegen und mit einem Zahnstocher  feststecken.

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