In dieser tropisch angehauchten Rote Bete Suppe mit Kichererbsen und Kokosnuß ist alles drin, was man für eine vegetarische Spätwintersuppe braucht: Knackige Frische durch die Roten Bete, gehaltvoll und sättigend durch die Kichererbsen und der tropisch-exotische Pfiff durch die Kokosnuß. Mit knusprigem Baguette oder frischem Fladenbrot ist die Suppe ein komplettes Mittagessen.
Das weiße, aromatische Fruchtfleisch der Kokosnuß ist für die Bewohner der Küsten Indiens, Burmas, Indonesiens und der pazifischen Inseln ein wichtiges Nahrungsmittel. Es enthält circa 45% Wasser, 36,5% Fett, 4% Eiweiß, 4,8% Zucker, 9% Ballaststoffe, 1,2% Mineralien.
Schüttelt man eine Kokosnuß, so hört man das darin enthaltene Kokoswasser plätschern. An der enthaltenen Menge Kokoswasser kann abgeschätzt werden, wie lange eine Nuß gelagert wurde. Je frischer die Nuß, desto mehr Kokoswasser enthält sie.
Die Kokosmilch, die wir in Konserven kaufen, wird allerdings nicht aus dem Kokoswasser hergestellt. Dafür wird das Fruchtfleisch der Kokosnuß mit Wasser püriert und die Mischung dann durch ein Tuch ausgepresst. Es entsteht eine aromatische, milchige Flüssigkeit mit üblicherweise 15 bis 25% Fettgehalt, je nach verwendeter Wassermenge.
Ob Erasmus von Rotterdam Kokosnüsse kannte, ist mir nicht bekannt. Er schrieb jedenfalls einen Satz nieder, der jedem Liebhaber von Kokosnüssen in den Ohren klingt „Wer den Kern einer Nuß essen will, soll die Nuß zerbrechen.“
Das Öffnen einer Kokosnuß ist alles andere als einfach. Mein Vater pflegte zunächst ein oder zwei Augen der Kokosnuß mit einem Schraubenzieher zu durchstechen. Dann wurde das köstliche klare Kokoswasser schön gleichmäßig unter den Kindern verteilt. Nun kam der schwierigere Teil der Aufgabe. Zunächst rückte Papa der Kokosnuß mit Hammer und Meisel zu Leibe , besser gesagt zu Schale. Als dabei einmal die Arbeitsplatte in der Küche einen Sprung bekam, war der Meisel fortan streng untersagt. Schließlich kam Papa auf die geniale Idee, die Kokosnuß in ein Küchentuch zu wickeln und dann auf dem Fußboden mit dem Hammer zu bearbeiten. Er entwickelte mit der Zeit dabei so eine Kunstfertigkeit, daß zwei, drei Hammerschläge genügten, um die Kokosnuß zu öffnen.
Wer noch mehr von der Kokosnuß wissen will, ist auf Gernots Katzers Gewürzseiten bestens aufgehoben. Es ist immer wieder erstaunlich, was dieser Mann alles an Wissenswertem zusammenträgt.
Noch ein Tipp zu den Kichererbsen. Getrocknete und über Nacht in kaltem Wasser eingeweichte Kichererbsen schmecken ungleich besser als Kichererbsen aus der Konservendose. Das Einweichwasser schüttet man weg und kocht die eingeweichten Kichererbsen in frischem Wasser circa 45 Minuten. Da die gekochten Kichererbsen sich wunderbar einfrieren lassen, koche ich immer mindestens ein Kilogramm und friere das was ich nicht sofort verwende portionsweise ein.
Rote-Bete-Suppe mit Kichererbsen und Kokosnuß
4 frische Knollen Rote Bete (gut 500 g)
1 dünne Lauchstange
1 Frühlingszwiebel samt Grün
2 EL mildes Olivenöl
1 TL gemahlener Cumin
600 ml Gemüsebrühe
400 ml Kokosmilch
200 g gekochte Kichererbsen
Fruchtfleisch einer halben Kokosnuß
Orangensalz
evtl. 1 EL Sherryessig
frisch gemahlener Pfeffer
Rote Bete dünn schälen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel häuten und fein hacken. Das Grün aufheben. Lauch waschen und schräg in feine Streifen schneiden.
Olivenöl in einem Topf erhitzen. Zwiebel und Lauch im heißen Öl 2-3 Min. anbraten. Rote Bete dazu geben und 3 Min. mitbraten. Gemüsebrühe und Kokosmilch angießen. Aufkochen und bei geringer Hitze 30 Min. köcheln. Inzwischen das Kokosnußfleisch fein raspeln.
Nach Beendigung der Kochzeit knapp die Hälfte der Roten Bete mit einem Schaumlöffel aus der Suppe fischen. Die restliche Suppe fein pürieren. Das Grün der Frühlingsziebel in feine Ringe schneiden.
Kichererbsen, Kokosnußraspel und Rote Bete Würfel wieder in die Suppe geben. Suppe noch einmal 3-5 Min. erhitzen. Mit Orangensalz und frisch gemahlenem Pfeffer und nach Geschmack mit ein wenig Sherryessig abschmecken.
Zum Servieren die Suppe mit den grünen Frühlingszwiebelstreifchen und den fein gehobeltem Kokosnußfleisch bestreuen.
2 Kommentare:
Hallo Margit,
so macht " fasten " ( bedeutet für mich fleischlos ), Spaß !
Vielen Dank für die leckere Anregung.
Gruß
Thomas
Bitte Thomas:-) Da habe ich noch mehr fleischlose Gerichte auf Lager. Ein paar bringe ich noch...
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