Ich höre jetzt schon die frankophilen Blogger aufjaulen, weil ich Clafoutis und Kirschenplotzer auf einem Tablett serviere. Clafoutis ist eine französische Nachspeise, mehr so ein Zwitter zwischen Kuchen und Auflauf. Das Obst wird in eine gefettete Form, oft eine Quicheform gelegt und dann der ziemlich flüssige Teig darübergegossen.
Kirschenplotzer ist war ein deutsches Resteeessen. Beim Kirschenplotzer werden je nach Gusto noch Zwieback, alte Brötchen oder sogar Löffelbiskuit verarbeitet. Das mag ich alles nicht. So backe ich tatsächlich einen Clafoutis mit spanisch-pfälzisch-schwäbisch-badischem Touch.
Backen ist eigentlich nicht meine Stärke. Es gibt nur ein paar Kuchenrezepte, die ich mir zutraue. Die gelingen mir dann gut. Meistens zumindest. Der eine ist ein elsässischer Apfelkuchen und der elsässische Guglhupf, der der andere schwäbische Zwiebelkuchen, französische Tartes in allen Variationen und natürlich den leichtesten aller Kuchen, den Clafoutis. Den konnte ich als Kind dank meiner Großmutter schon backen. Sie buk als Rheinland-Pfälzerin eher einen Clafoutis, auch wenn sie ihn Kerscheplotzer nannte. Clafoutis ist ja wirklich nicht schwer und auch für ungeübte BäckerInnen kein Problem. Obendrein ist ein Clafoutis erstaunlich schnell gemacht und nicht zu kalorienreich und je nach Geschmack auch für andere Obstsorten abwandelbar. Ich mag ihn auch sehr gern mit Aprikosen oder reifen Pfirsichen. Man kann auch Aprikosen, Nisperos, Nekatarinen, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, oder Beerenmischungen nach Geschmack verwenden.
Clafoutis war ursprünglich eine Spezialität aus dem Limousin. Das Wort stammt vom Okzitanischen clafotís bzw. clafir, was so viel wie Auffüllen des Teigs mit Kirschen heißt. Im 19. Jahrhundert genoß der Clafoutis in ganz Frankreich große Beliebtheit. Sowohl im Limousin als auch in der Auverne verwendet man statt Kirschen auch Birnen und Äpfel. Dann heißt der Kuchen Flognarde oder Flaugnarde. Im Périgord werden die Kirschen auch gern durch Pflaumen oder Rosienen ersetzt. .
Kirschenplotzer war ehemals eine Art Auflauf aus alten Brötchen, die gemeinsam mit Butter, Milch, Ei und Zucker zu einer Teigmischung verarbeitet werden. Darunter wurden Süß- oder gelegentlich auch Schattenmorellen gehoben. Der Name Kirschenplotzer kommt daher, daß man die Kirschen in den Teig noiplotze, also hineinfallen ließ.
Kirschenplotzer war ehemals eine Art Auflauf aus alten Brötchen, die gemeinsam mit Butter, Milch, Ei und Zucker zu einer Teigmischung verarbeitet werden. Darunter wurden Süß- oder gelegentlich auch Schattenmorellen gehoben. Der Name Kirschenplotzer kommt daher, daß man die Kirschen in den Teig noiplotze, also hineinfallen ließ.
Traditionell werden der Kirschenplotzer und der Clafoutis mit nicht entsteinten Kirschen gebacken. Es gibt aber Leute, denen ist das ständige Ablegen der Kerne auf dem Tellerrand zu lästig. Die sollen ihre Kirschen dann vorher entsteinen. Ich mache es nicht. Wir haben uns sogar mit den Kirschkernen einen Sport gemacht. Da man Clafoutis ja im Sommer gern im Garten ißt, haben wir die Kirschkerne nicht am Tellerrand abgelegt, sondern Kirschkerneweitspucken damit gemacht. Diese Tradition hat sich auch auf Max und Moritz vererbt. Mir schmeckt der Kirschenplotzer am besten warm. Doch auch kalt ist er gut.
Besonders fein ist so ein Kirschenplotzer, wenn man die Kirschen vorher ein wenig in Kirschwasser mariniert, was besonders im Badischen üblich ist und bei der alemanischen Brenntradition auch nicht verwunderlich. Das Mandelmehl und die Kardamomkapsel sind die spanische Komponenten bei meine Clafoutis.
Clafoutis, Kirschenplotzer, Kirschenmichel
750 g Kirschen
200 ml Milch
3 Eier
50 g brauner Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Msp. Zimt
Samen einer grünen Kardamomkapsel
30 ml Kirschwasser
40 g zerlassene Butter
30g Mehl
30 g Mandelmehl
etwas Butter für die Form
Semmelbrösel
Puderzucker
Kirschen waschen und gut abtropfen lassen. Eventuell sogar etwas trockentupfen. Eine Quiche- oder Tarte-oder Springform mit Butter austreichen und leicht mit Semmelbröseln überstäuben. Den Boden dicht mit Kirschen belegen.
Backofen auf 180ºC vorheizen.
Eier schaumig rühren. Dann unter ständigem Rühren die übrigen Zutaten nach und nach zugeben. Rühren, bis ein glatter Teig entstanden ist. Den Teig vorsichtig über die Kirschen gießen.
In den Backofen schieben und bei 180ºC circa 35-40 Minuten backen.
Kuchen aus dem Ofen nehmen, mit Puderzucker bestreuen und essen.
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