Als Kind war die Überwachung der zu bratenden Brotwürfel meine Aufgabe. Vorher hatte der Onkel Roggenbrot mit einem frisch geschärften Messer schön akkurat in gleichgroße Würfel von einem Zentimeter Kantenlänge geschnitten. Aus Weißbrot machten wir nie Krachelscher. Da ich kaum mit der Nasenspitze an die Oberkante des Küchenherds reichte, stellte man mich auf einen Hocker. Die Pfanne, in der die Krachelscher geröstet wurden, habe ich heute noch und halte sie in Ehren.
In diesem Pfännchen röstete meine Großmutter die Krachelscher |
Bei dieser Kürbiscreme habe ich nur den "Kürbis sprechen lassen". Also keine lauten Gewürze wie Kurkuma, Curry oder Ingwer, auch wenn Paula Modersohn-Becker, eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus, Ingwer in ihrem schönen Stillleben mit Kürbis und Ingwertopf malte...
Paula Modersohn-Becker Kürbis mit Ingwertopf, 1905, Museum Von der Heydt, Wuppertal |
Kürbiscreme mit Krachelscher
circa 1 kg Kürbis
1 Schalotte
1 Karotte (der Farbe wegen)
4-5 EL mildes Olivenöl nativ etxra der Olivensorte Empeltre oder Koroneiki
frisch geriebene Muskatnuß
ein paar im Mörser zerstoßene Korianderkörner
Salz
weißer Pfeffer aus der Mühle
circa 1/2 l Wasser oder milde Gemüsebrühe oder Kürbisfond
100 ml Sahne
einige Brotscheiben für die Krachelscher (ich habe Walnußbrot genommen)
Olivenöl oder Butter zum Rösten
Kürbis großzügig schälen und in Würfel schneiden. Schalotte häuten und fein würfeln. Karotte schaben und fein würfeln.
Olivenöl in einem Topf erhitzen. Kürbiswürfel, Karotte, Schalotte und Koriandersamen unter Rühren kurz im heißen Olivenöl anschwitzen. Heißen Kürbisfond angießen. Zugedeckt bei schwacher Hitze circa 20 Minuten köcheln.
Inzwischen die Krachelscher zubereiten. Brot in kleine Würfel schneiden. In wenig heißer Butter oder in Olivenöl goldbraun rösten. Die Krachelscher dürfen keinesfalls anbrennen.
Die Kürbiscreme durch ein Haarsieb passieren. Wieder in den Topf schütten. Die Sahne zugießen. Kürbiscreme noch einmal erhitzen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuß abschmecken.
In vorgewärmte Teller erteilen und eine Handvoll Krachelscher auf jeden Teller streuen. Mit ein paar Tropfen Olivenöl beträufeln.
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2 Kommentare:
Ich habe auch eine blaue, schwere Reine von meiner Großmuter geerbt, die nun 100
Jahre alt sein dürfte.Ich würde sie nie hergeben, obwohl sie schon Blessuren hat.
Darin gelingen die allerbesten Brathähnchen.
Zizibe
Oh ja, den ovalen Bräter, innen blau und außen schwarz habe und benutze ich auch noch. Ebenso Großmutters schwere gußeiserne Pfanne ;-)
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