Mittwoch, 4. Januar 2012

Für kalte Wintertage: Kartoffelpfanne mit Chorizo aus La Rioja

In der nordspanischen Region La Rioja gibt es nicht nur guten Wein, sondern auch gutes Essen. Diese deftige Kartoffelpfanne aus Rioja mit würziger Chorizo ist genau richtig für unfreundliche, kalte Wintertage. Denn die haben wir auch hier am Mittelmeer. Zwar scheint die Sonne, doch es weht ein eisiger Wind aus Nordosten.
Daß Chorizo nicht gleich Chorizo ist, habe ich hier schon einmal erklärt. Auch in Spanien kostet gute Chorizo gutes Geld. Mit Billigwürsten aus Billigsupermärkten, die sich Chorizo nennen, aber allenfalls nur ein billiges Derivat sind, kann man das ganze Gericht versauen ungenießbar machen. Für die Kartoffeln habe ich einen Trick von dem spanischen Koch José Andrés gelernt:  Man schneidet die geschälten Kartoffeln mit dem Messer ein bißchen ein und bricht dann den Rest des Stücks ab. So löst sich die bindende Kartoffelstärke beim Kochen besser und die Kartoffelpfanne wird sämiger. Es funktioniert....

Ein wichtiger Bestandteil für die Riojaner Kartoffelpfanne ist eine längliche getrocknete, rote Paprikaschote, wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Chorizo auch Pimiento choricero genannt. Da diese spanische Spezialität in Deutschland schwer zu finden ist, kann man sie durch Paprikamark  ersetzen oder einfach ganz weglassen.
Frische Chorizo und getrocknete Paprikaschoten
 Nicht weglassen sollte man allerdings das spanische Paprikapulver Pimentón de la Vera aus der Extremadura. Dessen feiner Rauchgeschmack ist unabdingbar für dieses Gericht.
In La Rioja bereitet man die Patatas a la riojana in einer flachen, rotbraunen Tonform auf dem Ofen zu. Die Tonform sehr langsam auf dem Herd erhitzen und niemals kalte Flüssigkeiten zugießen, sonst kann sie platzen. Da mir bereits mehr als eine Form geplatzt ist, gare ich die Riojaner Kartoffelpfanne im vorgeheizten Backofen bei 180ºC. Da platzt garantiert nichts.

 Riojaner Kartoffelpfanne mit Chorizo
5-6 mittelgroße Kartoffeln (ca. 1 kg)
5 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
2-3 getrocknete, rote Paprikaschoten (Pimientos choriceros) oder 1 EL Paprikamark
4 EL mildes spanisches Olivenöl nativ extra
1 Lorbeerblatt
1 TL süßes Paprikapulver Pimentón de la Vera dulce
8 frische Chorizos (spanische Paprikawürste)
ca. ½ l heißes Wasser und Salz

Getrocknete Paprikaschoten in warmem Wasser 30 Minuten einweichen. Herausnehmen, Samen vorsichtig entfernen und inneres Fruchtfleisch mit dem Messer abschaben.

Zwiebel häuten und fein hacken. Kartoffeln schälen, einschneiden und Stücke abbrechen. So löst sich die bindende Kartoffelstärke beim Kochen besser.

2 Knoblauchzehen häuten und in Scheiben schneiden. Den restlichen Knoblauchzehen ungeschält mit einem breiten Messer einen trockenen Schlag geben und etwas breit drücken.
Chorizos in circa 1,5 cm dicke Scheiben schneiden.

Olivenöl in einer tiefen Pfanne erhitzen. Die Zwiebel bei geringer Hitze im heißen Öl 4-5 Minuten anbraten. Lorbeerblatt, Knoblauch- und Kartoffelscheiben zugeben, umrühren und 2-3 Minuten mitbraten. Chorizoscheiben und ungeschälte Knoblauchzehen zufügen, mit Paprikapulver bestäuben, mit heißem Wasser ablöschen und umrühren. Paprikamus (oder Paprikamark) in etwas Wasser auflösen und zu den Kartoffeln geben. Alles in eine flache Tonform füllen und bei 180ºC im Backofen garen.
Dazu schmecken ein kühles Bier oder ein kräftiger Rotwein aus Rioja.

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