Dienstag, 2. August 2011

Schwarze Tomaten machen Lust auf Sex

Die an Vitamin C und Antioxidantien reichen schwarzen Tomaten sollen eine erregende Wirkung aufweisen. Dieses Phänomen konnte man auf den Galapagos-Inseln bei den Galapagos-Riesenschildkröten feststellen. Falls diese nur normale rote Tomaten fressen, dann haben sie weniger Geschlechtsverkehr, als die Schildkröten, die schwarze Tomaten fressen.

Man wisse aber nicht, ob die schwarzen Tomaten auf Menschen genauso wirken, wie auf Schildkröten, so ein Sprecher von Sainsbury’s, einer großen britischen Supermarkt-Kette. Vielleicht hat ja hier jemand schon einschlägige Erfahrungen mit der Wirkung der schwarzen Tomaten. Er/sie möge berichten.........


Dabei sehen die Tomaten gar nicht schwarz aus, sondern eher so wie es aussieht, wenn man eine mit der Faust aufs Auge bekam. Sie haben so einen richtigen, satten „Veilchen-Ton“, eher dunkelrotbraun mit grünem und rotem Schimmer. Aber es gibt ja auch keine wirklich schwarzen Rosen, sondern mit Schwarz umschreibt man oft sehr dunkle Farbtöne bei Pflanzen.
In Großbritannien, Spanien und in der Schweiz sind die schwarzen Tomaten ein Verkaufsschlager.
In den USA und Kanada wird diese Tomate unter dem Namen Rosso Bruno angeboten.

Witzig finde ich die verschiedenen Versionen über die Herkunft der Kumato®-Tomaten. Die spanische Version lautet wie folgt: In den 70er Jahren begleitete Luis Ortega seinen Vater auf den Anbaufeldern der Familie in Adra, einem kleinen Küstenort bei Almería. Am Rande der Felder entdeckte er Tomaten, die aufgrund von Wassermangel eine andere Farbe und einen intensiveren, süßeren Geschmack als die anderen hatten. Der junge Landwirt machte seine Entdeckung zu seiner persönlichen Herausforderung: eine Tomate mit dem echten und intensiven Geschmack und einer anderen Farbe anzubauen. So wurde an den Ufern des Mittelmeeres die Kumato®-Tomate geboren.

Tomaten ohne Wasser zu kultivieren,. d.h. ohne künstliche Bewässerung, können die alten Bauern in meiner Umgebung noch sehr gut.  Diese Tomaten, tomates de secano oder tomates del terreno genannt, werden im Frühjahr gepflanzt und bis zur Reifezeit kein einzigesmal gegossen. Sie schmecken wunderbar süß und aromatisch, auch wenn sie optisch nicht ganz der EU-Norm entsprechen.

Weiter heißt es aber auch, daß die schwarze Tomate oder Kumato®-, die in Murcia und Andalusien angebaut wird, ein Ergebnis einer sechs Jahre dauernden Investigation der englischen Firma Sainsbury sei, die seit einigen Jahren genmanipulierte Tomaten produzieren, die sich durch einen süßen Geschmack auszeichneten.

Nach der Schweizer Version sind die Kumato®-Tomaten eine neue Kreation aus dem Hause Syngenta.
Die Firma mit Sitz in Basel gilt als größter Pflanzenschutzmittelhersteller der Welt. Ich dachte eigentlich, das sei Monsanto. Syngenta stellt allerdings nicht nur Fungiziden, Pestiziden und sonstige landwirtschaftliche Produkten her, sondern auch entwickelt auch neues Saatgut. So ist auch die Kumato®-Tomate eine neue Tomatenkreation bzw.-züchtung. Na ja nicht gerade neu, denn sie ist wohl schon seit 2009 auf dem Markt. Ob sie genverändert ist, weiß ich nicht. Ich vermute aber eher nicht, denn solche Lebensmittel sind in der Schweiz soweit ich weiß  nicht erlaubt.

Syngenta, irgendwie mit Novartis und AstraZeneca verbandelt, erklärt dazu: "Kumato® ist das brillante Ergebnis jahrelanger Arbeit, das durch traditionelle Pflanzenvermehrung und Anbaumethoden erzielt wurde, die sich ausschließlich natürlicher Methoden bedienen. Sie stammen von wilden, spontan wachsenden Tomaten ab, die sich an die trockenen und salzigen Bedingungen im Mittelmeerraum angepasst haben." Gregor Mendel lässt grüßen.

Akzeptieren wir einfach einmal, daß die Kumato®-Tomaten tatsächlich eine der "ältesten bekannten Wildsorten gezüchtete mittelgrosse Rundtomate mit dunkelbrauner bis grüngoldener Färbung und tiefrotem Fruchtfleisch ist, süß und sehr aromatisch; mit einem Säuregehalt unter demjenigen einer normalen Tomate"  ist. Sie schmeckt tatsächlich aromatisch und süß. Mir ist allerdings die Schale etwas zu hart.

Weil sie so aromatisch schmecken, sollte man sie, so meine ich, ziemlich pur genießen: Mit ein paar Sardellen, ein wenig Schafskäse, Fetawürfel habe ich genommen, beträufelt mit allerfeinstem Olivenöl und Flor de Sal oder Maldonsalz. Der frisch gemahlene Pfeffer darf nicht fehlen....
Schwarze Tomate mit Sardellen und Ziegenkäse
2 Kumato®-Tomaten
4 Sardellenfilets in Öl
ein paar Fetawürfel
mildes Olivenöl nativ extra
Schnittlauchröllchen
Maldonsalz
Pfeffer aus der Mühle

Tomaten in möglichst dünne Scheiben schneiden. Fächerförmig auf einen Teller verteilen. Sardellen abtropfen lassen, schräg schneiden und mit den Fetawürfeln über die Tomatenscheiben verteilen. Mit Olivenöl beträufeln und mit Maldonsalz und Pfeffer bestreuen.

5 Kommentare:

juli hat gesagt…

mir gefällt Ihr Blog sehr gut. Tolle Rezepte. Vielen Dank.

Wolfgang hat gesagt…

Nun so sollte ich die besser nicht essen:-))
doch es ist interessant was du schreibst, wenn ich die Tomaten hier finde probiere ich es aus, warm genug ist es ja jetzt.

LG Wolfgang

grain de sel hat gesagt…

Vermutlich habt ihr in Andalusien ebenfalls noch eine schöne Tomatenvielfalt von der man in Deutschland nur träumen kann.

Margit Kunzke hat gesagt…

In Andalusien sicher auch. Hier wo ich wohne, gibt es zum Glück noch ein paar ältere Bauern, die auf ihrem Campo noch aromatische Tomaten der alten Sorten herstellen...

Margit Kunzke hat gesagt…

Danke Juli, das freut mich :-)

@Wolfgang: Die Kumato Tomaten gibt es sicher in Deutschland. Ich bin gespannt, ob sie Dir schmecken...