Gestern sah ich auf dem Samstagsmarkt frische, blaue Feigen. Sehr früh in diesem Jahr. Meine beiden Feigenbäume brauchen bestimmt noch vier Wochen, bis die Feigen reif sind. Sie seien aus Elche, versicherte mir der Verkäufer. Da der Preis akzeptabel war, konnte ich nicht widerstehen. Frische Feigen, gut gekühlt sind einfach ein Genuß.
Elche ist die Stadt mit dem größten Palmenhain Europas. Mehr als einen Million dieser majestätischen Bäume sollen dort wachsen. Die Araber sollen den Grundstock für dieses Palmenanpflanzung gelegt haben.
Rund um Elche befindet sich der sogenannte Huerto de Elche, der Garten von Elche. Dort werden viel Gemüse und Obst angebaut, wie Artischocken, Broccoli, Dicke Bohnen, Paprikaschoten, Granatäpfel und Feigen. Die Mehrheit dieses Anbaus ist biologisch. Die Spanier nennen das frutas y verdura ecológicas. Ein guter Teil der biologischen Produktion wird nach Deutschland exportiert.
Feigen liebte der berühmte spanische Dichter Miguel Hernández ganz besonders. Er stammt aus Qrihuela, einem Nachbarort von Elche. Im Innenhof seines Geburtshauses stehen heute noch die drei famosen Feigenbäume, denen Hernández zahlreiche Gedichte widmete.
Feigen (Ficus carica L.) waren die ersten Bäume, die in der Welt kultiviert wurden. Vermutlich stammen sie Asien und breiteten sich dann im Mittelmeerraum aus. Im Jahr 1520 brachten die Spanier den Feigenbaum nach Amerika. Die Bestäubung der Feigen ist ein äusserst komplizierter Vorgang und wäre ohne die Mitarbeit der Gallwespe gar nicht möglich. Aber lassen wir das...
Feigen schmecken nicht nur köstlich, sondern sind obendrein noch sehr gesund. Sie sind reich an Ballaststoffen, Zink, Magnesium, Vitamin C, und Kalzium. Fünf Feigen enthalten die gleiche Menge Kalzium wie ein Glas Milch.
Feigen lassen sich für viele Gerichte einsetzen. Eine Tarte Tatin mit frischen Feigen ist ein Genuß oder Entenbrust mit frischen Feigen, Feigeneis. etc. Die Möglichkeiten sind zahlreich.
Frische Feigen sollte man möglichst immer gut gekühlt essen. Ich habe sie diesmal mit Crème Fraîche gefüllt, die mit etwas Salz und einem Hauch Zimt gewürzt war. Ausgezeichnet schmeckt die Füllung auch, wenn man je zur Hälfte Crème Fraîche und Ziegenfrischkäse verwendet.
Tapa Nr. 15: Frische Feigen mit Créme Fraiche
Frische, feste Feige (2-3 pro Person), gut gekühlt
Crème Fraîche
ein Hauch Zimt
1 Prise Salz
roter Pfeffer aus der Mühle
Crème Fraîche mit Salz und Zimt verrühren.
Die Spitze der Feige knapp abschneiden.
In die spitze Seite der Feige ein Kreuz einschneiden. Die Feige leicht auseinanderdrücken. In die Öffnung etwas von der vorberteitetnden Crème Fraîche füllen. Feige auf einen Teller setzen. Mit frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen.
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