Freitag, 18. Februar 2011

Genuß à la française: Elsässischer Flammkuchen

Ja ich weiß ich kann nicht backen und tue es normalerweise auch nicht. Doch dieses Reklameschild für elsässischen Flammkuchen hat mich so angemacht, daß ich es einfach mal vesucht habe.

Flammkuchen stammt aus der Zeit, als man sein täglich Brot noch selbst buk.Ursprünglich war der Flammkuchen nur ein Stück Teig, mit dem man die Temperatur der Holzöfen überprüfte, in denen später das Brot gebacken werden sollte. Normalerweise betrug die Backzeit der Teigfladen  12 bis 15 Minuten. Wurden sie zu schnell dunkel, musste mit dem Einschießen des Brotes gewartet werden, bis der Ofen etwas abgekühlt war. Falls die Flammkuchen eine längere Backzeit benötigten, musste noch einmal geheizt werden.

Der Name Flammkuchen kommt daher, dass die Flammen im Ofen noch nicht vollständig ausgelodert waren, wenn er eingeschoben wurde.Irgendwann legte jemand Stück oder Zwiebel auf den Teigfladen und der Flammkuchen war geboren.
Wie bei fast allen bäuerlichen Speisen, erfanden findige Köche auch vom Flammkuchen Edelversionen. Sogar den Namen wechselt der Flammkuchen in der gehobenen Küche und heißt dann Tarte Flambée. Belegt wird er als Tarte flambée dann auch nicht mehr mit frugalem Schinkenspeck und Zwiebeln, sondern mit Lachs- oder Räucherlachsstreifen, Trüffel- oder Haselnußöl beträufelt und obendrein flambiert mit Calvados. Chacun a son goût, wie man in Frankreich sagt.

Ich habe mich für einen traditionellen Elsässer Flammkuchen und die Teigversion ohne Hefe entschieden und nur Mehl, kalt gepresstes Sonnenblumenöl und Wasser verwendet. Der Teig soll ja eigentlich auch nicht aufgehen und dick werden, sondern eine schön flache Unterlage bleiben. Für die Zubereitung des Teigs ist es wichtig, daß er sehr gut geknetet wird. Am besten von Hand. Außer Zwiebeln und Speck oder Schinkenspeck, kommt auf den Flammkuchen noch ein Belag. Den mischt zwar jeder nach seinem Gusto, doch Crème fraîche, Schmand, Sauerrahm und Quark, Salz, Pfeffer und Muskat sind in den meistens dabei.



Elsässer Flammkuchen
Für den Teig:
300 g Mehl (ich nahm 1050 Weizenmehl)
2 EL kalt gepresstes Sonnenblumenöl
1 TL Salz
Für den Belag:
120 g Quark 40%
150 g Cème fraîche
frisch gemahlener roter Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuß
Salz
100 hauchdünn geschnittener Schinkenspeck
1 mittelgroße rote Zwiebel

Mehl, Sonnenblumenöl, Salz und Wasser mit einem Rührlöffel gut verrühren. Dann mit den Händen gründlich zu einem glatten Teig verkneten. Mit Salz nicht sparsam sein, denn der Teig braucht einen leicht salzigen Geschmack, sonst schmeckt der Flammkuchen fad. Ist der Teig klebrig, noch etwas Mehl zugeben. In Folie einwickeln und 30 Min. ruhen lassen.

Backofen auf 250°C vorheizen.
Quark und Crème fraîche verrühren. Mit Salz, rotem Pfeffer und Muskatnuß kräftig abschmecken. Zwiebel häuten, halbieren und in feinste Halbringe schneiden. Schinkenspeck in schmale Streifen schneiden.

Teig in zwei Teile teilen. Auf einer leicht bemehlten Fläche zu einer dünnen Teigplatte ausrollen. auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Die Hälfte der Creme auf dem Teig verstreichen. Dabei um den Rand 2 cm Platz lassen. Anschließend die Zwiebeln und darüber den Schinken verteilen. In den heißen Backofen schieben.So lange backen, bis der Rand knusprig ist. Je nach Backofen dauert das 10-20 Minuten.

Den Flammkuchen sofort servieren, da er leider schnell auskühlt. Und warm schmeckt er einfach am besten.  Dazu passt Federweißer oder auch ein Elsässer Riesling.

3 Kommentare:

Gourmet-Büdchen hat gesagt…

Könnte ich auch mal wieder machen, wobei bei uns immer die Lust auf Flammkuchen im Herbst kommt, wenn es frischen Federweißer gibt.

...Frau Kampi... hat gesagt…

Ich back meinen Flammkuchen auf dem Pizzastein im Ofen. Der braucht dann nie länger als 3-max.5 Minuten.

Margit Kunzke hat gesagt…

Das mit dem Pizzastein glaube ich gern. Nur so etwas "Modernes" hat meine Mutter nicht ;-)