Taboulé ist ein Salat, traditionell aus Bulgur oder Couscousgrieß zubereitet, mit viel gehackter, glatter Petersilie und frischer Minze, Tomaten, Gurken, gewürzt mit Zitronensaft und Olivenöl. Taboulé stammt aus dem Mittleren Orient und wurde ursprünglich als Mezze gereicht, d.h. als eine Art Aperitiv oder Vorspeise. Heute ist Taboulé der bekannteste arabische Salat der Welt.
Taboulé eignet sich hervorragend als kaltes Sommergericht, etwa anstelle von Blattsalat, oder als Beilage zu Gegrilltem.
Mein Rezept für Taboulé bekam ich von meiner französischen Freundin Elise, die eine Pied-noir ist. Als Pied-noir bezeichnete man seit den 1950er Jahren die Algerienfranzosen, die sich seit dem Beginn der französischen Eroberung Algeriens Anfang des 19. Jahrhunderts in dem nordafrikanischen Land angesiedelt hatten. Obwohl viele von ihnen gar keine Wurzeln mehr in Frankreich hatten, mussten sie nach der Unabhängigkeit Algeriens (1962) fliehen, denn sie wurden von der algerischen Unabhängigkeitsbewegung FLN mit dem Tod bedroht. Mit der Order La valise ou le cercueil wurden sie vor die Wahl gestellt zwischen dem Koffer (la valise) oder dem Sarg (le cercueil) zu wählen. Viele Pied-Noir flohen tatsächlich nur mit dem Koffer in der Hand nach Frankreich.
Das Wort Taboulé, auch Tabbouleh oder Tabouleh geschrieben, stammt vom dem levantinischen Arabisch tabbula und bedeutet “etwas würzig”. Der Salat Taboulé stammt ursprünglich aus dem Libanon und ist der bekannteste arabische Salat im Mittleren Osten und in Europa. In der Türkei nennt man den Salat kısır, in Zypern tambouli, in Armenien eetch. In den USA ist Taboulé als American ethnic food ebenfalls sehr populär.
Wie bei allen volkstümlichen Gerichten, gibt es auch beim Taboulé unzählige Varianten. Selbst regional findet man Unterschiede.
Den Weltrekord für die größte Tabouléschüssel hält man in Beirut im Libanon. Mit 3.557 Kilogramm wurde die schwere Schüssel am 24. Oktober 2009 ins Guinness World Record Buch eingetragen.
Wir essen Taboulé ganz traditionell und ohne Schnörkel. Man nimmt ein Blatt Romanasalat in die gewölbte Hand, schöpft mit einem Löffel Taboulé darauf, rollt das Blatt leicht zusammen und ißt.
Wer möchte, kann zum Taboulé auch Ziegenkäse- oder Fetawürfel servieren. Ob man Zwiebel oder Knoblauch ins Taboulé tut, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. In jedem Fall sollte man damit sparsam sein, denn Taboulé ist eher ein Gericht der sanften, frischen Geschmacksnuancen.
Taboulé à la Elise
250 g Couscousgrieß mittelfein
4-6 Tomaten
2-3 Gärtnergurken (das sind die kurzen aromatischen Gurken)
1/2 Bund frische Minze
1/2 Bund glatte Petersilie
4-6 EL bestes fruchtiges Olivenöl nativ extra
Salz und Pfeffer
1 Prise Cumin
1 Prise Zimt
2 Zitronen
1 Romanasalat
Für den Couscous 250 ml Wasser mit etwas Salz erhitzen. Wenn das Wasser kocht, einen Schuß Öl und den Couscousgrieß zufügen. Verrühren vom Herd nehmen und kurz quellen lassen. Noch etwas Öl zugeben, den Topf wieder auf den Herd stellen und unter Rühren bei geringer Hitze 2-3 Minuten erhitzen. Dabei mit der Gabel rühren. Vom Herd nehmen, in eine Schüssel füllen und abkühlen lassen.
Gurken schälen. Tomaten und Gurken in kleine Würfel schneiden.
Minzeblättchen und Petersilie fein hacken. Zitronen auspressen.
Alles mit dem Couscous mischen. Wer Zwiebel und Knoblauch verwendet, soll diese fein hacken und ebenfalls untermischen.
Mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zitronensaft, Zimt und Cumin abschmecken. Zugedeckt mindestens 2 Stunden im Kühlschrank kühlen. Am besten schmeckt Taboulé am nächsten Tag, wenn der Salat 24 Stunden im Kühlschrank durchziehen konnte.
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