Donnerstag, 13. Januar 2011

Brokkoli: Gar kein junges Gemüse

Brokkoli, auch Broccoli, Bröckel-, Spargel-, Winterblumen- oder Sprossenkohl genannt, ist der dem Blumenkohl verwandtschaftlich eng verbandelte grüne Bruder.

Obwohl Brokkoli in Deutschland erst relativ spät wieder auftauchte – er war vor dem Ersten Weltkrieg schon einmal sehr beliebt - ist er gar kein so junges Gemüse. Die Römer führten ihn aus dem östlichen Mittelmeerraum in Italien ein. Katharina von Medici brachte ihn im 16. Jahrhundert mit nach Frankreich. Die Franzosen verkauften den Brokkoli dann den Engländern als „italienischer Spargel“. Die Amerikaner verdanken ihrem Präsidenten Thomas Jefferson den Brokkoli. Er führte ihn im 18. Jahrhundert als Versuchspflanze in die USA ein. Heute gehören die Vereinigten Staaten zusammen mit Indien und China zu den größten Brokkoliproduzenten der Welt. Spanien steht vor Italien an vierter Stelle in der Weltproduktion.

Dank seines hohen Gehaltes an Mineralstoffen wie Calcium, Kalium, Phosphor, Eisen, Zink, Natrium und den Vitaminen B1, B2, B6 und E sowie Vitamin C und Provitamin A ist Brokkoli ist so gesund, daß er eigentlich gar nicht schmecken dürfte. Tut er aber. Man kann ihn sowohl roh als auch gekocht genießen. Kochen sollte man ihn nur kurz, denn die krebshemmenden Inhaltsstoffe, die dem Brokkoli zugeschrieben werden, sind sehr wasserlöslich. Durch Blanchieren oder kurzes Anbraten bleiben diese Stoffe erhalten. Ausserdem hat Brokkoli erfreulich wenig Kalorien.

Absurd ist die Geschichte um das "Brokkoli"-Patent EP 1069819“. Die britische Firma Plant Bioscience hatte sich das Patent vor acht Jahren gesichert. Es gilt auch für Samen und ausgewachsene Pflanzen der speziellen Brokkolisorte, die besonders viel von dem krebshemmenden Stoff enthält. Doch zwei Unternehmen klagten gegen das Patent: Der Brokkoli sei keine Erfindung, sondern schlicht eine Züchtung, lautete ihr Einwand. Im Dezember 2010 entschied das Europäische Patentamt (EPA) in München, daß "im Wesentlichen biologische Verfahren" nicht patentierbar sind. Zu diesem Schluß kam die Große Beschwerdekammer des EPA bei ihren Beratungen zu zwei umstrittenen Patenten auf spezielle Sorten von Brokkoli und Tomaten.

Oliven und Tomaten verleihen diesem knackigen Brokkolisalat einen mediterranen Touch.

Brokkolisalat mit Tomaten und Oliven und Sesamvinaigrette
½ Brokkoli
2 Karotten
2 Tomaten, RAF-Tomate wäre ideal
1 kleine, weiße Zwiebel
1 gute Handvoll gemischte Salatblätter
2 EL schwarze Oliven
1 EL Sesamkörner
1 Zitrone
3-4 EL kräftige Olivenöl nativ extra Sorte Picual
Salz und frisch gemahlener roter Pfeffer

Brokoli in Röschen zerteilen. In einen Topf mit klaltem Wasser und 1 Prise Salz geben. Auf den Herd stellen und zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen, in ein Sieb abschütten und sofort in eiskaltes Wasser legen. So verliert der Brokkoli seine schöne grüne Farbe nicht. Gut abtropfen lassen.

Karotten schaben und in feine Streifen schneiden. Mit etwas Zitronensaft beträufeln. Zwiebel häuten und in feine Streifen schneiden. Tomaten achteln. Salatblätter waschen und trockenschleudern.

Für die Vinaigrette den restlichen Saft der Zitrone mit Salz und Pfeffer verrühren. Dann das Olivenöl und die Sesamkörner zugeben. Gut mit dem Schneebesen verrühren.

Salatblätter auf einen Teller legen. Darauf die Brokkoliröschen, Tomaten, Oliven und Karottenstreifen verteilen. Mit der Sesamvinaigrette beträufeln und sofort servieren.

Auch überbacken lässt sich Brokkoli gut.

Gratinierter Brokkoli mit Austerpilzen

1 Brokkoli
300 g Austernpilze
2 Knoblauchzehen
1 Glas Milch
½ TL Butter
1 EL Mehl
Muskatnuß
2 EL Olivenöl nativ extra
80 g frisch geriebener Käse ( Gruyère oder Beaufort)
Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Brokkoli gut waschen und in Röschen zerteilen. I Wasser in einem Topf aufkochen. Die Brokkoliröschen darin ca. 5 Min. blanchieren. In ein Sieb schütten und abtropfen lassen

Backofen auf 200ºC vorheizen.
Austernpilze mit einem feuchten Tuch abreiben und in feine Streifen schneiden. Knoblauch häuten und fein hacken. Olivenöl und eine Prise Salz in einer Pfanne erhitzen. Die Pilze im heißen Öl 3-4 Min. anbraten. Wenn sie anfangen goldbraun zu werden, den Knoblauch zufügen. Noch ein paar Minuten braten, aber aufpassen, daß der Knoblauch nicht anbrennt. Vom Herd nehmen.

Für die Béchamel Butter in einer Pfanne schmelzen. Das Mehl mit dem Schneebesen einrühren und rösten, bis es hellbraun wird. Unter ständigem Rühren nach und nach die Milch zugeben. Mit Salz und frisch geriebener Muskatnuß abschmecken. Köcheln bis die Béchamel dickflüssig wird. Vom Herd nehmen.

Pilze in eine feuerfeste Form legen, darauf die Brokkoliröschen verteilen. Mit der Béchamel bedecken. Mit geriebenem Käse bestreuen. In den vorgeheizten Ofen schieben und bei 200ºC circa 10 Min. gratinieren.

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