Samstag, 15. Januar 2011

Familienrezept mit Migrationshintergrund: Kaninchen à la Bouillabaisse

Geht es euch auch so? Da hat man irgendwann einmal ein Rezept ausprobiert, das den einhelligen Beifall der ganzen Familie fand. Das Gericht wird dann immer wieder einmal gekocht. Irgendwann ist es in die Tradition der Familienrezepte integriert. Sozusagen ein Familienrezept mit Migrationshintergrund. Oft weiß man nicht mehr genau, woher dieses Rezept eigentlich stammt.

Mir ging es so bei diesem Rezept für Kaninchen à la Bouillabaisse. Allerdings weiß ich noch, wer der ursprüngliche Schöpfer war. Niemand anders als Eckart Witzigmann Er hatte das Rezept vor mehr als zehn Jahren in einer Zeitschrift veröffentlicht. Welche das war, weiß ich nicht mehr. Denn längst koche ich dieses Gericht auswendig auf meine Art. Sogar den Namen hat das Gericht gewechselt. Bei uns heißt es Safrankaninchen. Es schmeckt übrigens auch ausgezeichnet mit Hähnchen.

Witzigmann verblüffte damals seine Koch-Kollegen und die Gourmets mit seiner Kombinationsfreude und seinem Gespür für neue (Geschmacks)Verbindungen.
Ich erinnere mich noch, daß Witzigmann zu diesem Kaninchen à la Bouillabaisse auch eine Rouille machte. Auf die verzichteten wir. Dafür nehme ich gut die doppelte Menge Kartoffeln. Denn diese durchtränkt von allen würzigen Aromen der Brühe, schmecken wunderbar.

Safrankaninchen oder Kaninchen à la Bouillabaisse

1 Kaninchen von ca. 1,4 kg
2 Briefchen Safranpulver
4 Zweige Thymian
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Knoblauchknolle
3 Lorbeerblätter
6 EL mildes Olivenöl nativ extra der Sorte Arbequina
Salz
2 weiße Zwiebeln
1-2 Fenchelknollen
1 TL Fenchelsamen
5 Zweige glatte Petersilie
750 g Kartoffeln
½ l Geflügelfond oder Geflügelbrühe
¼ l trockener Weißwein
1 Gläschen Pernod oder Pastis
2-3 Zweige Zimtbasilikum

Kaninchen in 6-8 Stücke zerteilen. Ein Briefchen Safranpulver mit 6 EL Olivenöl, den abgestreiften Thymianblättchen, Pfeffer, den angeknickten Lorbeerblättern, einer Prise Salz und zwei fein gehackten Knoblauchzehen mischen. Die Kaninchenstücke in diese Marinade legen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Tag das Kaninchen aus der Marinade nehmen. Das restliche Olivenöl in einem Schmortopf erhitzen. Die Kaninchenstücke im heißen Öl rundum anbraten. Fleischtücke herausnehmen

Backofen auf 190ºC vorheizen.
Kartoffel schälen und in Scheiben schneiden. Fenchel putzen und längs in Streifen schneiden. Zwiebel häuten und in Streifen schneiden. Restliche Knoblauchzehen mit einem schweren Messer leicht quetschen.

Fenchel und Zwiebel im Bratfett kurz schwenken. Fenchelsamen, Petersilie und den restliche Safran zufügen. Gemüse und Knoblauchzehen in eine große Auflaufform legen. Fleischstücke darauf verteilen. Mit den Kartoffelscheiben bedecken.

Bratensatz mit Weißwein loskochen und über das Kaninchen gießen. Die Hälfte des Geflügelfonds und den Pernod zugießen. Form mit Alufolie verschließen und im vorgeheizten Backofen bei 190ºC gut 30 Min. braten. Dann die Folie abnehmen, eventuell noch etwas heißen Geflügelfond angießen und weitere 10-15 Min. garen.
Mit klein geschnittenem Zimtbasilikum bestreut in der Form servieren.

5 Kommentare:

Arthurs Tochter hat gesagt…

Hahaha!!!
Was soll'n das eigentlich heißen???

:)))

Is ja gut, ich denke ich koche es mal mit Hühnchen nach!

Unknown hat gesagt…

je ne sais pas, je ne sais pas....bouillabaisse mit Kaninchen, etwas bizarre!

Margit Kunzke hat gesagt…

Der Name stammt von Monsieur Witzigmann. Ich nenne das Gericht Safrankaninchen. Expérience passe science ;-)

Arthurs Tochter hat gesagt…

Herrlich,Bolli,jetzt kommentierst Du schon reimend! Bitte mehr davon!!!
:)))

bolliskitchen hat gesagt…

Arthurs Tochter: ich finde expérience passe science noch viel besser!!!!!!