Samstag, 14. Mai 2011

Mediterrane Küche: Pinienkernsuppe mit Zuckerschoten

Eigentlich ist die Pinienkernsuppe eher eine kalte Suppe für heiße Sommertage. Die haben wir noch nicht wirklich. Doch da ich für diese Pinienkernsuppe unbedingt Zuckerschoten und die Blüten des wilden Knoblauchs verwenden wollte, musste ich sie jetzt zubereiten, denn beides gibt es nur im späten Frühjahr.

Der Ursprung dieser köstlichen Suppe ist die andalusische Ajoblanco, eine weiße Mandelsuppe mit Knoblauch und Trauben, die ein Erbe der maurischen Küche des AL-Ándalus ist. Man ißt sie gern in Andalusien, vor allem in den Provinzen Granada, Jaén, Córdoba, Málaga und Almería an glühend heißen Sommertagen als willkommene Erfrischung.
Eigentlich ist auch die Ajoblanco eine Variante der Gazpachosuppen, denn sie enthält deren vier Grundkomponenten: Wasser, Olivenöl, Knoblauch und Brot und als Geschmacksgeber die Mandel. In den armen Zeiten nach dem spanischen Bürgerkrieg, als Mandeln für die meisten Andalusier unerschwinglich waren, verwendete man anstatt des Mandelmehls auch Mehl von getrockneten und gemahlenen Kichererbsen.
Man ißt die Ajoblanco mit Weintrauben, Melonenstückchen aber auch schon mal mit Streifen von spanischem Schinken.
Inspiriert zu dieser Version hat mich eine Ajoblanco mit frischem grünem Spargel als Dekoration. Da ich keinen Spargel mehr hatte, sondern nur Zuckerschoten, nahm ich die. Draußen auf dem Campo blühen wunderschön die zartlila Blüten des wilden Knoblauchs. Die sind eßbar, können also auch für Suppen und Salate verwendet werden. Die gaben der Pinienkernsuppe den fehlenden Farbtupfer und einen zusätzlichen Hauch von Knoblauch. Ich könnte mir aber auch Blüten von Stiefmütterchen oder Kapuzinerkresse in der Pinienkernsuppe vorstellen.



Pinienkernsuppe mit Zuckerschoten
80 g Pinienkerne
50 g weiße Semmelbrösel
1 Knoblauchzehe
60 g Milch
300 g Wasser
30 g mildes Olivenöl nativ extra der Sorte Empeltre
Süßer Sherryessig /PX-Essig nach Geschmack
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Für die Zuckerschoten:
16 Zuckerschoten
1 EL Pinienkerne
Salz
 mildes Olivenöl nativ extra
schwarzes Hawaïisalz
4 Blüten vom wilden Knoblauch

Für die Pinienkensuppe den Knoblauch häuten. Dann mit allen Zutaten Pinienkerne, Semmelbrösel, Milch, Wasser und  Olivenöl im Mixer pürieren, bis eine glatte, feine Creme entsteht. Mit Salz, Pfeffer und PX Essig abschmecken. Für vier Stunde in den Kühlschrank stellen.

Vor dem Servieren die Zuckerschoten mit Wasser abbrausen, Spitzen abschneiden, abtropfen lassen und dann auf Küchenpapier gut trocknen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Zuckerschoten kurz im heißen Öl schwenken. Sie sollten knackig bleiben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne kurz anrösten.

Die schön gekühlte Pinienkernsuppe in vier tiefe Teller füllen.  Lauwarme Zuckerschoten in die Mitte legen. Mit gerösteten Pinienkernen und etwas schwarzem Hawaïisalz bestreuen. Mit einer Blüte des wilden Knoblauchs dekorieren.

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