Dienstag, 11. Februar 2014

Persisches Huhn Fesenjan mit Gewürzreis






Fesenjān, auch Khoresht-e fesenjān oder Persisch ‏خورشت فسنجانgenannt, ist ein Schmorgericht mit Huhn, Granatapfelsaft und Walnüssen. In Persien ist es ein traditionelles Festessen, das gern bei Familienfeiern und Hochzeiten serviert wird. Gelegentlich wird das Huhn auch durch Ente ersetzt. Unabdingbar für dieses Gericht sind gemahlene Walnüsse und Granatapfelsaft, um den süß-herben Geschmack zu erhalten. Noch besser wäre Granatapfelmelasse, die jedoch nicht ganz so einfach in unseren Breitengraden erhältlich ist. Doch man kann sie leicht selber herstellen. Das Rezept steht unten. Schwieriger wird es schon mit dem Gewürz Advieh. Das ist eine persische Gewürzmischung die von Region zu Region ein wenig variiert. Zu den Grundzutaten gehören Zimt, Kardamom, Cumin und getrocknete Rosenblätter. Als weitere Ingredienzien findet man auch Curcuma, Gewürznelken, Ingwer, Safran, Muskatnuß, schwarzer Pfeffer und Koriander, etc., etc. Mich erinnert diese persische Gewürzmischung ein wenig an das marokkanische Raz el Hanout.
Der beste aller Tesesser und ich mögen solche Gerichte sehr, die so wunderbar nach Tausenundeine Nacht duften und schmecken. Als Pfiff habe ich über das fertige Gericht noch ein paar frische Granatapfelkörner gestreut. Deren Saison ist in Spanien zwar vorbei. Doch bei dem kühlen Winterwetter konnte ich einige Granatäpfel in einem Korb auf meiner Terrasse an einem schattigen Plätzchen gut aufheben. Die werden jetzt verwendet.
Persisches Huhn Fesenjan mit Gewürzreis
8 Hühnerschenkel
1 rote Zwiebel
½ TL Zimt
4 Cardamomkapseln
½ TL schwarze Pfefferkörner
1 Handvoll Walnußkerne
¼ l Geflügelbrühe oder Geflügelfond
4 EL Orangenblütenhonig
100 ml Granatapfelmelasse oder Granatapfelsaft
1 Granatapfel
Mildes Olivenöl nativ extra
Orangensalz
Für den Gewürzreis:
200 g Basmatireis
600 ml Gemüsebrühe oder Wasser
½ weiße Zwiebel
1 Knoblauchzehe
8 grüne Cardamomkapseln
4 Gewürznelken
1 Stückchen Macis (Muskatblüte)
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
 Meersalz
Olivenöl nativ extra

Zwiebel und Knoblauch häuten und fein hacken. Die Hühnerstücke enthäuten. Walnußkerne in einer Nußmühle mahlen oder mit einem schweren Messer fein hacken. Cardamomkapseln leicht aufklopfen. Pfeffer im Mörser zerreiben.

Öl in einer flachen Kasserolle erhitzen. Das Fleisch von allen Seiten goldbraun anbraten. Aus dem Topf nehmen und warmstellen.

Knoblauch und Zwiebel im heißen Öl bei schwacher Hitze anschwitzen. Cardamomkapseln, Zimt, Pfeffer und Walnüsse hinzufügen und unter Rühren kurz mitbraten. Dann mit Brühe oder Wasser ablöschen. Die Hitze erhöhen. Granatapfelsaft (oder Melasse) und Honig angießen. Aufkochen lassen, die Hühnerstücke einlegen und halb zugedeckt circa 25-35 Minuten köcheln. Dabei die Hühnerstücke ab und zu umdrehen. Die Sauce sollte dickflüssig und schön goldbraun sein.

Während die Fesenjan Huhn gart, den Gewürzreis zubereiten. Dazu Zwiebel und Knoblauch häuten und fein hacken. Cardamomkapseln öffnen und die schwarzen Samnkörner auslösen. Gewürznelken, Cardamomsamen, Macis und schwarze Pfefferkörner im Mörser grob zerstoßen. Mit Zimt vermischen.

Etwas Öl in einem flachen Topf erhitzen. Zwiebel und Knoblauch im heißen Öl anschwitzen. Die Gewürze in den Topf geben und kurz mitbraten, bis sie duften. Dann den trockenen Reis zugeben und unter Rühren 2-3 Minuten mitbraten. Mit heißer Brühe auffüllen und aufkochen lassen. Solange im offenen Topf kochen, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist, d.h. auf dem Reis erscheinen kleine Krater. Den Topf zudecken, die Hitze auf ein Minimum verringern (oder den Herd ganz ausschalten) und noch circa 10 Minuten quellen lassen.
Zum Servieren den Gewürzreis auf vier Teller verteilen, je zwei Hühnerschenkel darauf legen. Mit der Sauce beträufeln und mit Granatapfelkernen bestreuen.


Rezept für Granatapfelmelasse
1 l Granatapfelsaft (frisch oder aus dem Glas)
circa 100 g Zucker bei frischem Granatapfelsaft und 50 g bei Granatapfelsaft aus dem Glas
Saft 1 Zitrone

Den Granatapfelsaft mit Zucker und Zitrone mischen. Zum Kochen bringen und unter Rühren solange kochen, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Dann die Hitze verringern und den Saft unter gelegentlichem Umrühren sieden, bis er um circa 3/4 der Ausgangsmenge reduziert ist. Die Konsistenz sollte wie dicker Sirup sein. Abkühlen lassen und in Flaschen abgefüllt im Kühlschrank aufheben.

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