Sonntag, 18. Mai 2014

Nachgekocht: Hähnchenbrustspiesse in Honig-Zimtmarinade mit Ananas Chutney

Hat schon einmal jemand versucht, extrem lange Zimtstangen zu kaufen, wenn er auf dem Dorf lebt? Ich bin ja schon froh, wenn ich hier normal lange Zimtstangen bekomme. Die gibt es sicher auch nur deswegen, weil der Ausländeranteil in meinem spanischen Dorf um die 60% beträgt. Die Mehrheit davon sind Engländer. Entgegen des schlechten Rufs ihrer Küche, sind es vor allem die Engländer, die solche "exotischen" Gewürze verlangen. In Andalusien wäre das anders, denn dort spürt man das maurische Erbe in der Küche noch viel deutlicher. Aber dort lebe ich nun einmal nicht. Da auf die kurzen Zimtstangen mit Ach und Krach gerade ein Fleischwürfel und zwei Kirschtomten passen - oder umgekehrt - verwendete ich Holzspieße.
Fleisch und Tomaten am Spieß in der Pfanne braten ist immer eine heikle Sache. Sind die Fleischwürfel nicht gleich groß, garen sie unregelmässig. Sind die Fleischwürfel größer als die Kirschtomaten, werden diese gar nicht gebraten. Also mogle ich da ganz ungeniert. Zunächst brate ich die Fleischwürfel rasch rundum goldbraun an. Das tue ich auch mit den Tomaten. Erst dann stecke ich alles auf die Spieße und lasse sie in der Pfanne fertig garen.
Ganz besonders gut schmeckte uns das fruchtige Ananas Chutney in seiner feinen Ausgewogenheit zwischen Süße, Schärfe und Säure.
Hähnchenbrustspiesse in Honig-Zimtmarinade mit Ananas Chutney
2 Hähnchenbrüste (für 2 Personen)
8-10 Kirschtomaten
mildes Olivenöl nativ extra zum Braten
Für die Honig-Zimtmarinade:
2 EL Honig, schön wäre Orangenblütenhonig
3 EL mildes Olivenöl nativ extra
1 TL Zimtpulver
1 TL Dijonsenf mit Honig und Balsamicoessig von Fallot
6 möglichst lange Zimtstangen oder Holzspieße
Orangensalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle 
Für das Ananas Chutney:
1/2 reife Ananas
3 EL Zucker
1-2 frische, rote Chilischoten
1 fingerlanges Stück Ingwer
4 EL Weißweinessig
150 ml Ananassaft oder Weißwein
2 TL Speisestärke
2 Zweige Basilikum
1 Zitrone
Orangensalz

Für das Ananas Chutney die Ananas schälen, längs halbieren, den Strunk entfernen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Chilischoten längs halbieren, entkernen und dann quer in feine Streifen schneiden. Ingwer dünn abschälen und fein reiben. Zucker in einem Topf schmelzen und leicht karamellisieren lassen. Ananaswürfel, Chilistreifen und Ingwer zugeben und kurz anschwitzen. Mit Weißweinessig ablöschen, den Wein (oder Ananassaft) angießen und 4-5 Minuten kochen lassen. Zitronensaft mit Speisestärke verrühren und in das Chutney rühren. Mit Orangensalz und Pfeffer würzen.

Hähnchenbrust in nicht zu kleine, möglichst gleich große Würfel schneiden. Honigsenf, Honig, Orangensalz, Olivenöl und Zimt verrühren.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Fleischwürfel im heißen Öl rasch von allen Seiten goldbraun anbraten. Herausnehmen und in der Honig-Senf-Zimt-Marinade wälzen. Kirschtomaten im Olivenöl zwei bis drei Minuten anbraten.

Fleischwürfel und Kirschtomaten abwechselnd auf Holzspieße stecken. Hatte man das Glück, extralange Zimtstangen zu bekommen, so schneidet man ein Ende der Stangen mit der Schere spitz zu und stecke Flesich und Tomaten auf die Zimtstangen.

Die Spieße wieder in die Pfanne geben und in 4-5 Minuten fertig garen. Dabei die Spieße zwei-dreimal wenden.

Basilikumblätter in feine Streifen schneiden und unter das Ananas Chutney mischen.

Hähnchenspieße zusammen mit dem Ananas Chutney und Basmatireis anrichten.

Wer unbedingt Sauce dazu haben will, kann den Bratensatz mit Ananassaft (oder Weißwein) loskochen, die restlichen Honig-Zimtmarinade dazugeben und wenn notwendig noch mit ein wenig Orangensalz nachwürzen.

 Zu diesem Gericht ließ ich mich von einem Rezept aus dem wunderschönen Kochbuch "Zimt, Das duftende Juwel aus Tausendundeiner Nacht" inspirieren, das im AT-Verlag in Aarau (Schweiz) erschienen ist.



Keine Kommentare: