Freitag, 1. April 2016

Frühlingssalat mit grünem Spargel, Erdbeeren, Parmesanstreifen und Croutons

Endlich ist es soweit: Auf unserem spanischen Wochenmarkt gibt es die ersten eßbaren valencianischen Erdbeeren und den ersten einheimischen grünen Freilandspargel aus der Vega von Granada.  Bisher waren ja nur fader, grüner Spargel aus Peru oder Mexiko zu haben - wer braucht den schon im Januar - und Pappmaché-Erdbeeren von Monsantos Gnaden aus Huelva. Mir ist es ein Rätsel, warum jemand, darunter auch erstaunlich viele Foodblogger, bereits im März "begeistert" von deutschem Spargel berichtet, der auf künstlich beheizten Böden gezogen wird. Natürlich wird Spargel sehnsüchtig erwartet. Doch die Spargelzeit in nördlichen Gefilden beginnt frühestens Mitte oder Ende April.
"Spargel im März ist energiepolitischer Unsinn", heißt es vom Bund Naturschutz in Bayern. Der Energieaufwand für den frühen Anbau des wärmeliebenden Gemüses auf beheizten Feldern sei nicht vertretbar. "Und ich denke nicht, dass es einen Verlust an Lebensqualität bedeutet, wenn man mit dem Kauf bis zum Beginn der Freilandspargelsaison Ende April wartet", sagte Herbert Barthel, Referent für Energie- und Klimaschutz beim Bund Naturschutz in Bayern. "Lebensqualität sollte vor allem darin bestehen, daß man das jahreszeitlich übliche Obst und Gemüse genießt - also Tomaten im Sommer, Äpfel im Herbst. Aber wenn man beispielsweise Spargel das ganze Jahr genießt, wo ist da noch das Besondere?"
Brauchen wir im Winter wirklich frische Erdbeeren oder im zeitigen Frühjahr Spargel? Erdbeeren im Winter sind ein Symbol für einen ökologisch unverantwortlichen Luxus-Konsum geworden. Sollten wir nicht lieber saisonal essen, wie frühere Generationen, die noch im Einklang mit den Jahreszeiten lebten? Das käme der Klimabilanz zugute und ist gesünder. Ob nun Weintrauben aus Peru, Ananas aus Ecuador, Himbeeren aus Marokko oder Erdbeeren aus Ägypten, Früchte, die außerhalb der Saison künstlich gezogen werden, sind nicht nur weit gereist, sondern werden oft auf Plantagen mit vielen Pestiziden und oftmals unter unmenschlichen Bedingungen angebaut, aber das stört offenbar niemanden. Mich hingegen stört es. Da warte ich lieber etwas länger, bis die Saison angefangen hat.
Warum ich dann jetzt einen Frühlingssalat mit Spargeln und Erdbeeren zubereite? In Spanien beginnt die Saison für beides circa vier bis sechs Wochen früher. Im Februar mochte ich weder den Spargel aus Peru, noch die Erdbeeren aus der Huelva kaufen. Das war mir einfach zu früh und das ist für mich eine verkehrte Welt, Erdbeeren oder Spargel im ausgehenden Winter zu kaufen.


Frühlingssalat mit grünem Spargel, Erdbeeren, Parmesanstreifen und Croutons
200 g Mezclum Salat
1 Bund grüne Spargel (circa 200 g)
1/2 rote Zwiebel
3-4 Scheiben Brot
2 EL mildes Olivenöl nativ extra
16 Erdbeeren
Parmesan oder Ziegenfrischkäse 
Für die Vinagrette:
2 EL Sherryessig
4-6 EL mildes Olivenöl aus Nyons
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Und dann noch:
1/4 TL roter Kampotpfeffer

Den Mezclum Salat waschen und trockenschleudern.  Die harten Enden der grünen Spargel abbrechen. Die restliche Spargelstange mit einem Sparschäler in hauchdünne Streifen schneiden. Die halbe Zwiebel sehr fein hacken. Bei den Erdbeeren den Blätteransatz entfernen. Die Früchte halbieren oder vierteln.

Das Brot in Würfel schneiden und in heißem Olivenöl goldbraun und knusprig braten. Den Parmesankäse mit dem Sparschäler in hauchdünne Streifen schneiden. Verwendet man Ziegenfrischkäse, den Käse etwas zerbröseln.

Für die Vinaigrette Sherryessig, Salz, Pfeffer und Olivenöl gut verrühren.

Den Mezclum Salat in eine Schüssel geben. Zwiebel, Spargelstreifen und Erdbeeren zugeben. Mit der Vinaigrette beträufeln und vorsichtig vermischen.  Zum Schluß mit den Parmesanstreifen belegen, den Croutons und fein gemörsertem rotem Kampotpfeffer bestreuen.






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