Dienstag, 31. Mai 2011

Arabisch angehauchter Gurkensalat

Mit Recht hat sich die spanische Agararministerin Rosa Aguilar über die vorschnellen Anklagen Deutschlands gegen Spanien wegen der infizierten Gurken beschwert, denn so wurde eine unverantwortliche  Panik erzeugt und außerdem sind Produzenten eines Landes betroffen, ohne daß auch nur der geringste Beweis vorliegt, daß die Infizierung in Spanien stattfand. Ihrer Meinung nach (und meiner Meinung nach auch), ist es diese Haltung völlig verantwortungslos und vorschnell gewesen. Deshalb hat Spanien Deutschland aufgefordert, daß man, solange keine Beweise vorliegen, auch niemanden anklagt....
Durch die unverantwortliche Panikmache der deutschen Behörden und Presse, wurde ohne jeden Beweis 20.000 bäuerliche Kleinbetriebe in Spanien diffamiert und an den Pranger gestellt. Ihre Existenz ist nun ernsthaft bedroht.

Nach den neuesten Meldungen sind die spanischen Gurken gar nicht der Auslöser der Krankheitswelle. Ich habe vielmehr das Gefühl, daß alles wieder einmal auf einen handfesten, hausgemachten,deutschen Lebensmittelskandal hindeutet. 
Spanien will auf EU-Ebene Entschädigungen für alle europäischen Landwirte verlangen, die wegen der EHEC-Bakterien Verluste erleiden. Das sagte die spanische Agrarministerin Rosa Aguilar bei einem Treffen mit EU-Kollegen im ungarischen Debrecen.

Gerade deswegen und aus Protest mache ich jetzt einen arabisch angehauchten  Gurkensalat aus spanischen Gurken. Ideal wäre es, wenn man für diesen Gurkensalaat die marokkanischen Salzzitronen verwendet. Wer keine vorrätig hat, , kann auch frische Zitronen nehmen. Ob Bio Zitrone oder nicht, vorher heiß abwaschen ist immer gut. Ich mache es nicht, denn meine Zitronen kommen direkt vom Baum. Kapernäpfel würde ich vierteln. Ich hatte keine mehr und verwendet kleine Kapern.

Arabisch angehauchter Gurkensalat
4-5 Gärtnergurken oder 1 Salatgurke aus Spanien
1 eingelegte Salzzitrone
1 TL Salzlake der Zitronen
3-4 EL mildes Olivenöl nativ extra 
1 EL Sherryessig
1 Handvoll Pfefferminzblätter
30 g Kapernfrüchte oder Kapern
20 g Pinienkerne
Limettensalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Die Gurken schälen und in Scheiben schneiden.
Salzzitrone abspülen, Fruchtfleisch entfernen. Schale in kleine Würfel schneiden.Frische Zitronen heiß abwaschen, abtrocknen und dann Schale samt Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden.
Alles in eine Schüssel geben.

Für die Sauce die Pfefferminzblättchen klein schneiden. Salzzitronenlake, Olivenöl, Sherryessig, Limettensalz und Pfeffer zu einer Sauce verrühren. Die Minzeblättchen und Kapern zugeben. Die Sauce über die Gurken gießen und gut vermischen. .

Pinienkerne in einer unbeschichteten Pfanne kurz anrösten und warm über den Gurkensalat streuen.

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

naja, der Ruf der spanischen Gemüse- und Obstmassenindustrie ( anders nkann man das ja nicht nennen!) war ja eh schon vor dieser Sache nicht so gut. Ich kaufe seit Jahren nichts aus Spanien, zum einen, weil's echt einfach nicht schmeckt, zum anderen, weil ich diese Verunstaltung der Landschaft nicht gut finde und weil zu oft dort gepanscht wurde....
Aber, in F. brauchen wir ja auch nichts aus Spanien, zum Glück!
Es gibt aber sicher auch noch normale Bauern dort und man sollte sicher nicht alle über einen Kamm scheren.

Margit Kunzke hat gesagt…

Daß Du Dich da mal nur nicht täuscht Bolli. Von wegen in Frankreich bräuchtet ihr nichts aus Spanien.
Frankreich importiert gut 26% seines Gemüse- und Obstbedarfes in dieser Reihenfolge aus den Ländern Spanien, Belgien, Holland, Marokko und der Elfenbeinküste. Frankreich importiert 14% allen Obstes und Gemüse an der EU Gesamtmenge, hauptsächlich Zitrusfrüchte, Tomaten, Gurken, Zucchini, Melonen, Nektarinen, Bananen, Birnen und Trauben.Deutschland (24%), Frankreich (19%) und Großbritannien (12%) sind die Hauptziele der spanischen Obst- und Gemüseexporte. Im ersten Vierteljahr 2011 exportierte Spanien nach Deutschland 754.153 Tonnen Obst und Gemüse (+19%), nach Frankreich 563.221 Tonnen (+18%) ...

Das Bild, das Du von der spanischen Landwirtschaft zeichnest, ist längst überholt. Haupterzeuger von Gemüse in erwebsmäßigem Anbau in der EU ist Italien und nicht Spanien. Spanien steht an zweiter Stelle. Selbst rund um Almería gibt es keine Obst- und Gemüsemassenindustrie mehr, sondern es sind rund 20.000 kleinbäuerliche Familienbetriebe die zwischen Murcia und Almería anbauen. Allerdings vermarkten sie ihre Früchte gemeinsam in Cooperativen. Was ja auch sinnvoll ist. Sehr viele dieser Betriebe sind längst BIO- Betriebe. Spanien ist der größte BIO-Produzent Europas. Ein Großteil des BIO-Obstes und des BIO-Gemüses, das in Deutschland verkauft wird, kommt aus Spanien.
Übrigens wir müssen in Spanien die völlig geschmacklosen, pappigen französichen Kartoffeln kaufen, weil die in Frankreich billiger (massen)produziert werden als z.B. die guten einheimischen galicischen Kartoffeln.
Es hält sich also irgendwo die Waage. Die Globalisierung war keine gute Idee.

Unknown hat gesagt…

es gibt einfach keine rattes in Spanien, das lasse ich nicht gelten mit den Kartoffeln!Kaufe mal die richtigen, nur, die importieren wir nicht!!!!!Hahha!
Und, ich bleibe bei dem Spanienbild,n gestern noch gesehen, non merci.
Dort wo ich einkaufe, gibt's nichts aus Spanien, aber jeder muss wohl "sein" Land verteidigen.....

Margit Kunzke hat gesagt…

Tja die schlechte Qualität des spanischen Obstes und Gemüses wird dann wohl auch der Grund dafür sein, daß alljährlich mehr als 8 Millionen Franzosen in Spanien Urlaub machen und sich den Bauch mit dem schlechten Zeugs vollschlagen. Dann wissen sie als Kontrastprogramm ihr individuell handgezogenes französisches Gemüse erst wieder so richtig zu schätzen, wenn sie zurück in la douce France sind ;-)