Sonntag, 28. August 2011

Tapa Nr. 19: Feigen mit Schinken

Feigen higos haben jetzt in Spanien Saison. Ich habe eine Feigenschwemme und kann täglich ein, zwei Kilogramm ernten. Zuerst waren die süßen grünen Feigen an der Reihe. Nun hängt mein anderer Feigenbaum voller lilablauer Früchte.
Feigen eignen sich nicht nur gut gekühlt als Dessert, sondern man kann sie wunderbar mit Schinken kombinieren. Aber auch Magret de Canard (Entenbrust) mit  karamelisierten Feigen, Feigensorbet oder Feigeneis schmecken ausgezeichent und Feigen im Salat oder zu Nudeln.
 Jamón Serrano passt zu vielen Früchten. Statt Feigen kann man auch Ananas oder Melone nehmen, statt Schnittlauch  Thymianblüten.

Die Feige ist eine typische Mittelmeerfrucht mit viel Geschichte. Seit Jahrhunderten wird sie in diversen Kulturen geschätzt. Feigen kannte man schon in der vorchristlichen Zeit. In der Bibel in der Genesis wird ezählt, daß Moses Leute ausschickte um Kanaan zu erkunden. Die Kundschafter kamen mit verschiedenen Früchten zurück., u.a. mit Feigen. Im klassischen Griechenland waren Feigen nicht nur eine begehrte, sondern auch eine essentielle Speise. Der griechische Arzt Galenus von Pergamon empfahl den Athleten Verzehr von Feigen und sein Kollege Hippokrates verwendete Feigen zur Bekämfung von Fieber. Unter einem Feigenbaum säugte die Wölfin Romulus und Renus.

Die afrikanischen Berber sahen die Feigen als Symbol der Fruchtbarkeit und der Auferstehung.  Während der Feldarbeit legten sie Feigen unter Steine, um  sich so eine gute Ernte zu sichern. Jahrhundertelang wurde die Feige auch als erotische Frucht angesehen.Von dem Borgiapapst Alexander VI. wird erzählt, er habe aus dem heimatlichen Valencia ein paar Feigenbäume mit nach Rom genommen und sie dort anpflanzen lassen.

Für die Inseln Ibiza und Formentera war der Feigenanbau einst sehr wichtig. Getrocknete Feigen gehörten durch Jahrhunderte zu den Grundnahrungsmitteln den Inselbewohner und der Inseltiere. Durch den Tourismus und den Niedergang der traditionellen Landwirtschaft waren die Feigen und die Feigenbäume auf Ibiza fast verschwunden. Erst jüngst bemüht sich die Bewegung Agricultura ecológica (biologische Landwirtschaft) wieder darum, den traditionelle Feigenanbau erneut zu beleben und zu fördern. Die alten Feigenbäume in ihrer typischen Form, vom Wind abgeplattet und mit Stangen gestützt, findet man allerdings kaum noch.

Die Haut der Feigen kann grün, weiß und lilablau sein. Reif ist sie, wie der Volksmund dagt, wenn sie den Hals erhängt, die Kleidung arm und das Auge einer Witze hat. Im Klartext heißt das, die Spitze muß trocken sein, die Haut etwas faltig und wenn man die Feige öffnet tritt eine Träne aus Saft aus.

Feigen mit spanischem Serranoschinken, gewürzt mit frisch gemahlenem Pfeffer, etwas Maldonsalz und ein paar Tropfen bestem Olivenöl sind ein deliziöse Kombination.


Tapar Nr. 19: Feigen mit Schinken
8 frische Feigen
3 EL spanisches Olivenöl
4 Scheiben Jamón Serrano (spanischer Bergschinken)
2 TL Sherryessig
etwas Schnittlauch
Maldonsalz oder Flor de Sal

schwarzer Pfeffer aus der Mühle 
1 Zweig Thymian mit Blüten

Schinken in Streifen schneiden. Feigen vierteln. 1 EL spanisches Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Im heißen Öl die Feigen 30 Sekunden braten. Sofort herausnehmen und auf eine Platte legen. Schinkenstreifen über die Feigen verteilen.
Das restlichen Öl und den Sherryessig verrühren. Über die Feigen träufeln. Mit Schnittlauchröllchen, Thymianblüten und Maldonsalz bestreut servieren.

Man kann sich das kurze Anbraten der Feigen auch ersparen und die Feigen nur vierteln, mit dem Schinken mischen und dann  mit Maldonsalz und Pfeffer würzen und mit ein paar TropfenOlivenöl beträufeln.




1 Kommentar:

kaltmamsell hat gesagt…

Jetzt bin ich endgültig grün (und blau, haha) vor Neid: Einfach an einen Baum treten können, um reife Feigen zu ernten - ein Traum.