Donnerstag, 3. Oktober 2013

Tapa Nr. 61: Knoblauchbrot mit Chorizo

Altbackenes Brot sollte man nicht wegwerfen. Daraus kann man Semmelbrösel machen oder leckere Brotsalate oder diese deftige Tapa mit geröstetem Knoblauchbrot und Chorizo.
Röstbrot wird in vielen Mittelmeerländern in allen erdenklichen Variationen gegessen. Nicht nur mit Knoblauch, sondern gelegentlich auch mit Zucker bestreut zum Frühstück. Fast immer wird dabei altbackenes Brot verwendet, denn Brot war und ist kostbar. Selbst für die Version der Croutons als Einlage für Suppen, auf Hessisch so schön lautmalerisch Krachelscher genannt, wird altbackenes Brot verwendet. Auch die klassische italienische Bruschetta, Röstbrot mit Knoblauch eingerieben und dann mit Tomate, Knoblauch, Zwiebel, Basilikum und Mozzarella belegt, zählt zu den Knoblauchbroten. Allerdings wird in der ursprünglichen Form der Bruschetta frisches Brot verwendet. Frisches Brot wird auch das klassische Mittelmeerfrühstück genommen: Ein Baguette oder eine barra wird längs halbiert, geröstet oder getostet, großzügig mit Olivenöl beträufelt und gesalzen. Der Maler Pablo Picasso soll dieses frugale Frühstück zeit seines Lebens gern zu sich genommen haben.
Gesüsstes Röstbrot zum Frühstück
Irgendwo habe ich einmal gelesen, Knoblauchbrot sei eine amerikanische Erfindung, ursprünglich als texanischer Toast bekannt. Bei dieser Version wird weißes Kastenbrot auf beiden Seiten mit Butter bestrichen und dann mit Käse und Knoblauch belegt. Ende der 1940er Jahre soll dieses texanische Knoblauchbrot aufgetaucht sein. Mir scheint aber die Mittelmeervariante die ältere und auch die schmackhaftere zu sein. In den 1970er Jahren kam in Deutschland ebenfalls ein Knoblauchbrot in Mode. Ein Baguette wurde schräg eingeschnitten, die Einschnitte füllte man mit Knoblauch-Kräuterbutter, hüllte das Brot in Alufolie ein und schob es zum Aufbacken in den Backofen.

Tapa Nr. 61: Knoblauchbrot mit Chorizo
4 dicke Scheiben altbackenes Landbrot
2 frische Chorizos
3 Knoblauchzehen
ein paar Stengel glatte Petersilie
Olivenöl nativ extra
Pimentón de la Vera (spanisches Paprikapulver aus der Extremadura)

Das Brot in mundgerechte Würfel schneiden. Die Chorizo in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Knoblauch häuten und fein hacken. Petersilieblättchen fein hacken.

Reichlich Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Brotwürfel unter Rühren rundum goldbraun anbraten. Nach circa 2-3 Minuten den Knoblauch zugeben und mitbraten. Er darf nicht braun werden. Also immer schön rühren. Die Chorizoscheiben zugeben und 2-3 Minuten mitbraten. Dann mit einem Schaumlöffel aus der Pfanne nehmen und auf Küchenpapier legen, um das überschüssige Öl zu entfernen.

Chorizo und Brotwürfel in eine vorgewärmte Schüssel geben. Mit Petersilie mischen und mit Pimentón de la Vera bestreuen. Warm servieren.

Tipp:  Für diese Tapa sollte man übrigens frische, weiche Chorizo verwenden, die nicht lange luftgetrocknet wurde. Sie enthält mehr Fett und ist deshalb gut zum Braten geeignet.


2 Kommentare:

Foodzeit Blogger hat gesagt…

Chorizo, ein Grund um nach Spanien zu ziehen :)

Margit Kunzke hat gesagt…

@Foodseit Blogger: Gibt's keine spanische Chorizo in China? Spanien exportiert doch Unmengen von Jamón Serrano und spanischen Würsten ins Land der Mitte ;-)