Claudio del Principe, Schreiber und Koch des bewundernswerten Foodblogs Anonyme Köche, stellte dieser Tage im Facebook ein Rezept vor, das an Einfachheit und Wohlgeschmack kaum mehr zu überbieten ist: Ricottagnocchi mit Tomatensugo. Freundlicherweise verriet er auch das Rezept. Mir hat es so gut gefallen, daß ich es spontan einen Tag später nachkochte. Der beste aller Testesser, seine Liebste, meine Mutter und ich waren von diesen herrlich luftigen und lockeren Gnocchi ganz begeistert.
Da Ricotta nirgendwo in meinem spanischen Dorf zu bekommen war, verwendete ich Requesón. Das ist in etwa das spanische Equivalent zum italienischen Ricotta.
Den Tomatensugo bereitete ich auf meine Art zu. Ich bin keine Freundin davon, ein Tomatensugo bis zu sieben Stunden langsam zu köcheln. Nachdem ich das einmal ausprobiert hatte, mußte ich feststellen, daß stundenlanges Kochen dem Sugo keineswegs gut tut, denn in der rotbraunen Pampe die da entstand, war der Geschmack nach Tomaten kaum noch wahrnehmbar. Gerade ein Tomatensugo soll nach Tomaten schmecken. Circa 45 Minuten köchelt das Sugo bei mir. Das reicht vollkommen. Die Zwiebeln sind dann kaum noch wahrnehmbar, das Rot der Tomaten leuchtet und der Sugo schmeckt herrlich nach Tomaten. Jetzt im Winter nehme ich lieber naturbelassene Tomaten aus der Dose. Die schmecken immer noch um Klassen besser, als das, was momentan als Tomate auf dem Markt erhältlich ist. Gelegentlich vermische ich die Dosentomaten mit frischen Kirschtomaten. Die sind fast immer aromatisch. Ich verwende auch kein Tomatenmark, denn das gehört nicht ins Original.
Ricotta Gnocchi mit Tomatensugo
Für die Ricotta Gnocchi :
500 g Ricotta oder in Spanien Requesón
100 g geriebener Parmesan
circa 250 g Mehl (bei mir reichten gut 200 g)
Muskatnuß
Für den Tomatensugo:
1 kg Tomaten (im Winter aus der Dose)
1 Karotte
2 rosa Knoblauchzehen
1 milde, weiße Zwiebel
1 TL Zucker
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
6 große Basilikumblätter
2 Salbeiblätter
Olivenöl nativ extra
Für den Tomatensugo Zwiebel und Knoblauch häuten und fein hacken. Karotte schaben und in kleine Würfel schneiden. Olivenöl in einem breiten Topf erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Karotte im Olivenöl glasig anschwitzen. Dann den Zucker zugeben, leicht karamellisieren lassen. Tomaten zugeben, alles einmal aufkochen und danach circa 40 bis 50 Minuten köcheln – ab und zu umrühren. Nach der Hälfte der Einkochzeit Basilikum und Salbeiblätter grob hacken und zum Sugo geben. Wenn der Sugo die richtige Konsistenz hat, also nicht mehr flüssig, aber noch nicht fest ist, durch die flotte Lotte drehen. Zum Schluß mit frisch gemahlenem Pfeffer und eventuell noch mit Salz abschmecken.
Für die Ricottagnocchi im O-Ton Claudio del Principe "Auf 500 g Ricotta (falls nötig abtropfen) kommen 100 g geriebener
Parmesan, etwas geriebene Muskatnuss und grob geschätzt 250 g Mehl. Das
"Geheimnis" besteht darin, so wenig wie möglich, so viel wie nötig Mehl
zu verwenden. Der Teig soll nicht mehr kleben aber noch feucht sein.
Beim Ausrollen und Formen dann jeweils gut bemehlen. Ist keine Hexerei –
aber grande magia..." Es ist wirklich keine Hexerei!
Im Klartext, aus den genannten
Zutaten eine Teig zubereiten. Ich knetete ihn mit dem Händen. Dann aus dem Teig auf einer gut bemehlten
Fläche Rollen formen, diese in circa 2 cm lange Stücke schneiden. Die
Gnocchi in Salzwasser geben und sieden lassen, bis sie an die
Wasseroberfläche steigen. Bei mir dauerte das 1 Minute. Sofort mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser nehmen, sonst werden sie matschig. In vier vorgewärmte, tiefe Teller verteilen. Mit dem Tomatensugo großzügig beträufeln.
Wer möchte, kann das Ganze noch mit etwas frisch geriebenem Parmesankäse bestreuen.
2 Kommentare:
Dieses Rot deines Tomatensugos.... herrlich! Ich habe zwar keinen Ricotta zu Hause, aber ich muss diesen Sugo noch unbedingt heute haben!
@Bonjour Alsace: Dankeschön. Das schöne Rot des Sugos liegt sicher zum einen an den naturbelassenen Dosentomaten, die im Winter lieber verwende, zum anderen daran, daß mein Tomatensugo nur rund 45 Minuten köchelt.
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