Solche Gugelhupfformen lassen sich bereits aus der Römerzeit nachweisen. In Carnutum, einer römischen Stadt bei Wien, fand man bei Ausgrabungen ähnliche Keramikformen. Sei dem 17. Jahundert werden Gugelhupfformen aus Kupfer oder Ton verwendet und am Ende dieses Jahrhunders bekam die Form auch den typischen Schornstein in der Mitte.
Vielleicht hat der Gugelhupf sogar schon ein biblisches Alter. Im ersten Buch Samuel (25,18) steht: "Da eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei Krüge Wein und fünf gekochte Schafe und fünf Scheffel Mehl und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud es auf Esel."
Auch die Elsässer reklamieren den Gugelhupf für sich. Die Legende erzählt, daß die Heiligen Drei Könige auf ihrem Rückweg von Bethlehem durchs Elsaß gereist seien. Die Elsässer empfingen sie herzlich und buken den Heiligen einen Kuchen, dessen Form sie sich vom Turban der Könige abgeschaut hätten. Das sei die Geburtsstunde des Gugelhupf gewesen. Die Elsässer sind jedenfalls überzeugt, daß der Gugelhupf in Ribeauvillé erfunden wurde. Dort wird alljährlich am zweiten Sonntag im Juni das Fête du Kougelhopf (Gugelhupffest) gefeiert.
Über die Herkunft des Namens Gugelhupf können sich die Sprachwissenschaftler nicht so richtig einigen. Gugelhupf soll sich von der Kappe der Kapuziner, dem Gugel, ableiten. Hupf soll eine Verballhornung des alemanischen Wortes lupfen sein, hochheben. Was mir einleuchtet. Denn wenn man nach dem Backen die Backform vom Gugelhupf lüftet, kommt die Überraschung. Da sieht man erst die wahre Dimension des Gugelhupfs. Das ist bei dieser kulinarischen Köstlichkeit die charakteristische ringförmig-geschwungene Form mit den schräg von oben nach unten verlaufenden Rillen. Wie bei meinem Gugelhupf sieht man dann auch, daß er ein paar Minuten zu lange im Backofen und somit ein ganz kleines bißchen zu dunkel war.
Ich hoffe, mein elsässischer Gugelhupf wird Zora trotzdem zum 13. Geburtstag ihres Blogs schmecken. Anlässlich des Gebursttags veranstaltet Zora den CXXXV. Blog-Event Gugelhupf Herzlichen Glückwunsch, Zora !
Elsässischer Gugelhupf wird traditionell nicht mit Puderzucker bestäubt. Mir schmeckt er am besten, wenn er noch warm mit frischer Butter bestrichen wird. So ähnlich wird ihn vielleicht Kaiser Franz Joseph gegessen haben.
Elsässischer Gugelhupf
25 g Bierhefe
1/4 l Milch
200 g weiche Butter
100 g Zucker
1/2 TL feines Meersalz
500 g Mehl (plus 2-3 EL, wenn der Teig zu weich ist)
2 Eier
1-2 EL Rum oder Kirschwasser
50 g Rosinen
Und dann noch:
circa 1 EL Butter für die Form
50 g ungeschälte Mandeln
Hefe in der Hälfte der lauwarmen Milch auflösen und gehen lassen. Rosinen in Rum einlegen.
Butter, Zucker, Salz und restliche Milch mischen. Mehl in eine Schüssel füllen. Milch-Zuckermischung und Eier mit dem Mehl gute vermengen. Den Teig dann von Hand sehr gründlich verkneten. Wenn er sich leicht von der Hand löst, wird die aufgelöste Bierhefe eingearbeitet. Dann den Teig nochmals gut kneten und klopfen.
Schüssel mit einem Tuch bedecken und den Teig gehen lassen. Wenn der Teig ungefähr um das Doppelte aufgegangen ist, wird er noch einmal geklopft. Dann die Rosinen samt Rum gut unter den Teig mischen.
Backofen auf 180ºC vorheizen. Eine Gugelhupfform gut mit Butter einpinseln. Mandeln auf den Boden der Form verteilen. Den Teig langsam in die Form gleiten lassen. Noch einmal gehen lassen, bis der Teig den Formrand leicht übersteigt. Form in den Backofen schieben und bei 160ºC circa 40-45 Minuten backen. Sollte die Oberfäche zu schnell braun werden, mit Alufolie belegen.
2 Kommentare:
Stört mich nicht, dass er etwas dunkler geworden ist. Ich hätte es nicht mal bemerkt, wenn du es nicht geschrieben hättest. Danke auch für die Lehrstunde, hab einiges neues über den Gugelhupf gelernt.
Danke Zorra, zum Glück ist er ja nicht angebrannt und geschmeckt hat der Gugelhupf prima, mir am liebsten mit Butter bestrichen ;-)
Kommentar veröffentlichen