Kichererbsen gehören neben Linsen zu meinen liebsten Hülsenfrüchten. Sie wachsen zwar nicht gerade vor meiner Haustür, aber vor der Haustür meines spanischen Nachbarn. Ein Rezept für einen lauwarmen Salat mit Kichererbsen kombiniert mit Sepia, habe ich mir für den Event mit dem Titel Heimisches Superfood ausgesucht, den Christina vom Blog The Apricot Lady und Sina vom Blog Giftigeblonde gemeinsam veranstalten. Das Gericht lässt sich als Tapa oder leichte, schnell zubereitete Vorspeise oder als lauwarmer Salat genießen.
Die Kichererbse (Cicer arietinum), auch Römische Kicher, Venuskicher oder Felderbse genannt, stammt zwar auch aus der Familie der Hülsenfrüchtler, ist jedoch keine Verwandte der grünen Erbse. Sie ist eine alte Nutzpflanze und stammt ursprünglich aus Kleinasien. Hauptanbaugebiete der Kichererbsen sind heute Spanien, die Türkei, Nordafrika, Mexiko, Afghanistan, Indien und Pakistan.
Kichererbse ist jedoch nicht gleich Kichererbse. Zwei Gruppen Kichererbsen sind auf dem Markt zu finden: die kleinen, runzeligen, roten, braunen oder schwarzen Samen aus Indien und die größeren rundlichen, beige-gelben bis hellbraunen Kichererbsen aus dem Mittelmeerraum, die in Europa bekannter und verbreiteter sind. Daß es innerhalb dieser beiden Gruppen noch unterschiedliche Sorten gibt, will ich nur kurz erwähnen. Ich glaube aber kaum, daß man in deutschen Läden unter sechs oder sieben verschiedenen Kichererbsensorten wählen kann wie hier in Spanien. Auch wenn es interessant wäre, denn es gibt eher mehlig kochende Sorten und andere, die knackiger bleiben.
Was mir bei vielen Rezepten auffällt, ist die Tatsache, daß Kichererbsen aus der Dose bzw. dem Glas verwendet werden. Das ist mir unverständlich, denn die Kichererbsen aus der Dose schmecken nur halb so gut wie selbstgekochte. Der feine nussige Geschmack, der Kichererbsen eigen ist, kommt bei Kichererbsenkonserven gar nicht zur Geltung. Dabei ist Aufwand für die Vorbereitung der Kichererbsen nur halb so schlimm. Getrocknete Kichererbsen über Nacht in reichlich kaltem Wasser einweichen. Die Schüssel groß genug wählen, denn die Kichererbsen quellen stark auf. Am nächsten Tag die Kichererbsen in ein Sieb abschütten. Reichlich frisches Wasser aufkochen, die Kichererbsen ins kochende Wasser schütten, aufkochen und je nach Sorte etwa 45-60 Minuten bei mittlerer Hitze kochen. Dann abschütten und weiterverarbeiten.
Da sich gekochte Kichererbsen wunderbar in Portionen abgepackt einfrieren lassen, ohne an Geschmack zu verlieren, kann man sozusagen Sieben auf einen Streich kochen. Ein oder zwei Kilo getrocknete Kichererbsen auf einmal einweichen bzw. kochen und dann portionsweise einfrieren. So hat man immer gekochte Kichererbsen zur Hand. Sie tauen übrigens sehr schnell auf.
Kichererbsen eignen sich für Suppen und Eintöpfe, schmecken als Hummus und Falafel, im oder als Salat und in indischen Currys. Aus Kichererbsenmehl kann man Fladen machen. Die Italiener bereiten damit die Farinata di ceci zu, einen Pfannkuchen den man in der Provence und rund um Nizza Cade oder Socca nennt. Unter dem Namen Calentita ist ein ähnlicher Kichererbsenkuchen in Gibraltar sehr beliebt. Fügt man Eier und Kreuzkümmel hinzu, dann hat man eine algerische Karantita. In Südamerika, rund um Buenos Aires und Río de la Plata, kennt man die Farinata unter dem Namen fainá und ißt sie zu Pizza.
Sepia oder Echter Tintenfisch genannt, gehört zur Gruppe der Zehnarmigen Tintenfischen. Sie werden u.a. im Mittelmeer gefangen. Das liegt circa 5 km von meiner Haustüre entfernt. Wichtig bei der Zubereitung von Sepia ist, daß man sie, ob ganz oder in Stücken, wirklich nur kurz brät. Dann bleiben sie schön weich. Das Hibiskussalz, Meersalz vermischt mit gerebbelten Hibiskusblüten, "wächst" zwar nicht unmittelbar vor meiner Haustür, sondern stammt von der nur circa 30 Seemeilen entfernten Insel Ibiza. Es hat einen leicht säuerlich-fruchtigen Geschmack und passt sehr gut zu Fisch und Meeresfrüchten.
500 g gekochte Kichererbsen
400-500 g Sepia (geputzt)
4 rosa Knoblauchzehen
1 Scheibe Ingwerwurzel ( circa 1/2 cm)
1/2 Zitrone
Salsa rosa Soso
Hibiskussalz
Olivenöl nativ extra
1 Zweig Korinader
2-3 Blättchen Zitronenverbene
Sepia putzen, waschen und sehr gut mit Küchenpapier abtrocknen. In kleine Stücke schneiden.
Knoblauchzehen häuten und in feine Scheiben schneiden. Ingwer schälen und fein reiben. Zitronenschale mit dem Zester abziehen und fein hacken.
2-3 EL Olivenöl in einer breiten Pfanne erhitzen. Sepiastücke im heißen Öl 4-5 Minuten anbraten, bis sie weich und zart sind. Leicht salzen und vom Herd nehmen.
In einer zweiten Pfanne 2-3 EL Olivenöl erhitzen. Kichererbsen bei starker Hitze im heißen Öl 2-3 Minuten goldbraun anbraten. Mit Hibiskussalz würzen. Knoblauchscheibchen zugeben und weitere 4-5 Minuten bei schwacher oder mittlerer Hitze braten. Die Pfanne dabei immer mal schütteln.
Vorbereitete Sepiastücke zugeben, mit Pimentón de la Vera würzen und unter Rühren noch 2 Minuten braten. Nicht zu lange, sonst brennt das Paprikapulver an. Vom Herd nehmen.
Zum Servieren Kichererbsen und Sepia auf eine Platte legen. Mit abgeriebener Zitronenschale, ein paar Blättern Zitronenverbene und Koriandergrün und noch etwas Pimentón de la Vera bestreuen. Zum Schluß noch etwas vom besten Olivenöl darüber träufeln.
4 Kommentare:
Oh das sieht und hört sich lecker an *.*
Danke Christina, wenn Du das mal probieren kannst, wird es Dir sicher auch schmecken ;-)
Ich bin zwar kein Sepia Freund, aber ich lieeebe Kichererbsen in jeder Form, am liebsten frische!
Danke fürs Mitmachen!
lg. Sina
Dann probierst Du diesen Salat vielelicht doch einmal, Sina. So wird Dir auch Sepia schmecken ;-)
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